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1045.
1047.
Man findet auch gepresste Einbände von einem jüngeren H. H.,
welcher zuweilen ein iigürliches Zeichen beifügte. Die Bibliothek der
Universität Erlangen bewahrt ein Exemplar _v0n Scaliyer de emen-
datione temporum 1593, mit dem auf dem Deckel eingepressten Bild-
nisse des Churfürsten Johann Georg von Brandenburg, welcher von
1525-1598 lebte. Der Modelschneider zeichnete ebenfalls H H. Ein
1609 in Ansbach gedrucktes Buch ist auf dem Deckel mit dem Bildnisse
des Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg und dessen Wappen
geziert. Das iigürliche Zeichen steht unter den Buchstaben H H. Die
mit solchen Pressungen versehenen Bände sind selten, indem die Bücher
nur in fürstlichen Bibliotheken aufbewahrt wurden. Sie zeugen aber
von einer eigenthümlichen Technik, welche in ihrer Art Vortreffliches
geleistet hat.
1045- Hans Hofmann, Bildniss- und Blumenmaler, ist oben unter
H H dem Monogramm N0. 1033 eingeführt, und mit Bezugnahme
auf jenemArtikel bemerken wir daher nur, dass auf feinen
Miniaturen mit Blumen und Insekten die Initialen H H sich auf ihn
beziehen.
m46- Unbekannter Maler, welcher in der ersten Hälfte des
H H {um "I7. Jahrhunderts thätig war. Peter Daret stach nach ihm
P das Bildniss des Antoine Ruze Marquis d'Effiat de Cine-
Marc, Gouverneur de Bourbonaise. Oval, 8. Dieses Bildniss erschien
bei Moncornet, wurde aber dann auch für Odieuvre's Portrait-Samm-
lung benützt.
m47. Heinrich Heerschop oder lierschop, Maler und Radirer von
H H Haarlem, gehört zu den wenig bekannten Schülern des Rem-
' ' brandt. Wir hatten früher nur Kunde von dem Bildnisse
dieses Meisters, welches nach A. van der Willigen und Roeland van
Eynden I. S. 65 eine Beischrift hat, aus welcher hervorgeht, dass
Heerschop als Rembrandts Schüler 1649 in einem Alter von 22 Jahren
stand, also 1627 geboren wurde. Heerschop malte Bilder aus dem
werkeltägigen Kreise, zuweilen Obstverkäuferinnen, Matronen in der
Stube, Handwerker mit Weib und Kindern, Bauern auf dem Felde und
beim Mahle u. dgl. Man erkennt darin den Nachahmer Rembrandts
welcher aber diesem Meister fern steht. Er fügte nur selten die
Initialen, oder den Namen bei, und daher ist der nie hochgeachtete
Meister fast unbekannt geblieben. Ch. Kramm fand ein paar Gemälde
in holländischen Catalogen angegeben, und beruft sich ausserdem auf
ein von Bryan-Stanley erwähntes Blatt mit der schlafenden Venus.
Die Radirungen dieses Künstlers sind selten, und er fand desswegen
keine Stelle im Peintre-graveur. Flüchtig, aber geistreich behandelt,
erkennt man darin Rembrandts Schule. Wir verzeichnen diese Blätter,
da sie Kramm nicht kennt, und anderwärts das Verzeichniss fehlt.
1) Bathseba im Bade. Sie sitzt nackt in Mitte des Blattes mit
dem rechten Fusse im Wasser. und wendet den Kopf nach links, wo
ihr ein altes Weib einen Brief bringt. Rechts im Vorgrunde ist eine
Fontaine, und im Grunde reichen zwei starke Bäume bis an den oberen
Rand der Platte. In der Ferne bemerkt man ein reiches Gebäude,
auf dessen Dach der König David steht. Unten links im Wasser steht
verkehrt: H. Herschop. 1652. H. 7 Z. 8 L. Br. 5 Z. 4 L.
Dieses Blatt ist sehr selten. Im Museum zu Amsterdam ist ein
Exemplar.
2) Venus schlafend unter einem zwischen Bäumen aufgerichteten
Zelte. Neben ihr sitzt Amor, und im Hintergrunde lauschen Satyre.