architektonischen Einfassung steht je eine weibliche" Figur, und in der
unteren Abtbeilung ist eine Ansicht von Nürnberg, kl. T01-
93- Gottfried Leigel, Zeichner und Formschneider, angeblich eln
Holsteiner, wird zu den Schülern
6 Q ü und Gehülfen des Lnkas Cranach
l l l gezählt, es .steht aber in Frage,
ob diess der Träger des gegt?
G benen Zeichens ist. Ein G.L,
f y QGQLoundoGSLozeich-
"linder, und ebenfalls G. nannter Künstler trat schon gegen
1524 auf den Schauplatz, ägigällaeäein Leipzig oder in Dresden thatig.
Er gehört der Schule des älteren L. Cranach an, unser MonogrammlSf
verräth aber die Richtung des jüngeren Cranach, und 1st nicht als
Formschlwidßr von Profession sondern auch als zeichnender Künstler
zu betrachten. Er arbeitete im, 1550 in Wittenberg für Hans Lufft.
mag sich aber früher ebenfans in anderen Städten Sachsens aufgehalten
haben. Wir möchten jedoch glauben, dass der fragliche Monogrammist,
welcher auch G. L. zeichnete, von einem anderen Formschneider G. L.
zu unterscheiden sei, obgleich man annehmen könnte, dass der eine
und derselbe Künstler von 1523-1550 hätte arbeiten können. Auf
Gottfried Leigel vertiel unsers Wissens Christ (Monogn-Erkl. S. 197),
er vermuthete aber nur, dass die alten Holzschnitte mit dem Mono-
gramme und den Initialen G. L. von G. Leigel gezeichnet seien. Auch
war ihm bekannt, dass der Zeichner aus Holstein stamme, und warnt
daher vor der Verwechslung seines Monogramms mit jenem des Lukas
Cranach. Bartsch IX. p. 434 geht auf den Namen dieses Künstlers
nicht ein, und hält ihn für einen unbekannten Zeichner. Er schreibt-
ihm summarisch 16 Blätter mit Vorstellungen aus dem alten Testamente
zu, welche er in Dr. Luther's Bibel bei Hans Lutft 1560 vorfand.
H. 4 Z. 4 L. .Br. 5 Z. Diese Ausgabe enthält die zweiten Abdrücke.
Die erste Audage erschien früher unter folgendem Titel: Biblia: Das ist:
die gantze heilige Schriffl: Deudsch. Außs new zugericltt. Docl.
Mart. Luth. Wittenberg. Gedruckt. Durch Hans Lufft, fol. Die Aus-
gabe von 1.560 hat denselben Titel und dieselben Holzschnitte, es sind
aber auch noch andere Platten dazu benützt worden. Im folgenden
Jahre wurde nur die Jahrzahl des Titels verändert. Der erste und
zweite, mit den Propheten beginnende Theil hat nämlich auf dem Titel
die Jahrzahl 1561, am Schlusse von beiden aber steht: Gedruckt
durch Hans Lufft 1560. Die Holzschnitte dieser Bibel sind theils mit
dem Monogramme, theils mit den Initialen o G oJ. und o G ä L o.
bezeichnet. Das erstere kommt in verschiedener Stellung vor, die
Form ist aber wie oben gegeben. Auch das leere Täfelchen ist ange-
bracht, zuweilen sind aber die Buchstaben ausgesprungen, so dass nur
noch Spuren sichtbar sind. Brnlliot I. N0. 328W gibt vier solcher
Täfelchen in Abbildung, und darunter auch das letzte der oben beige-
fügten Zeichen. Den Strich in demselben nahm er für eine Hacke
oder Axt, und so wie es sein Formschneider facsimilirte, gleicht der
Strich mit dem Aufsatz wohl einer Hacke. Allein wir erkennen nur
den unteren lang gezogenen Thcil des Buchstaben G, welcher entweder
theilweise ausgesprungen ist, oder absichtlich so gezeichnet wurde, da
der Buchstabe auch in guten Abdrücken nicht vollständig erscheint.
Es finden sich aber auch Täfelchen mit anderen Spuren des Buch-
stabenzeichens, so dass Aussprünge vermuthet werden könnten.
Die Lufttische Bibel enthält nicht 16 Blätter von G. L., wie Bartsch
angibt. Theils mit den Initialen, theils mit dem Monogramme bezeichnet