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1019- Unbekannter Maler, dessen Lebenszeit die beigefügte Jahr-
zahl bestimmen soll. Im Cabinet Le Brun war das Bildniss
" eines bärtigen Mannes in halber Figur, welcher in i], Ansicht
nach links gerichtet in einer mit zwei Säulen und zwei Engeln
gezierten Fensteröifnung vorgestellt ist. Das Monogramm steht
links oben, und die Jahrzahl rechts vom Fenster. Das Gemälde wurde
im Gabinet Le Brun dem Jan oder Hubert van Eyck zugeschrieben,
was wir dahingestellt lassen, da die Buchstaben dagegen sprechen, und
die Lesart Hubert van Heick nicht erwiesen ist. Es fragt sich auch,
ob die Jahrzahl richtig gegeben ist. In dieser Form stimmen die
Ziffern nicht für die Zeit von 1416. Die Jahrzahl kommt aber auf
dem Stiche von L. Garreau vor, und man kann höchstens annehmen,
dass der Zeichner, oder der Stecher nicht richtig gesehen habe. Das
Facsimile haben wir Brulliot I. No. 2280 ß- entlehnt. Er gibt es wahr-
scheinlich nach dem Kupferstiche von L. Garreau, welcher vielleicht
das ältere Zahlzeichen 7 für 1 genommen hat, so dass 1476 zu
lesen ist. In diesem Falle würde sich das Monogramm auf Hans
Haäler von Ulm beziehen. Dieser Künstler machte sich um 1476 durch
Bil nisse bekannt.
' 1029. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts thätig war. Er radirte das Bildniss des
alten Hieronymus Holzschuher, welcher 1529 starb. Das Brust-
bild ist an einer hölzernen Wand nach links gerichtet, und unter dem
Wappenschilde mit einem kleinen Kreuze in der Mitte bemerkt man
das Monogramm, welches sich aber wahrscheinlich auf den Ritter
H. Holzschuher bezieht, Oval 8. In Catalogen kann man lesen, dass
dieses Blatt nach Hans Holbein radirt sei, was aber nicht der Fall ist.
1021. Heinrich llondius, Zeichner und Kupferstecher, behauptet
EH . unten unter dem Monogramm No.1034 eine ausführliche
Stelle, da wir nur ein einziges Blatt mit dem gegebenen
Zeichen kennen. Man findet es auf einem radirten Blatte von Wilhelm
Akersloot, welches Christus vorstellt, wie ihn die Soldaten bei Nacht-
zeit gefangen an den Fluss führen. Unten im Wasser steht: H H in-
eentor. W. Akersloot fculp. 1624. Im Rande: Aspice et in captum
furiata incusset Jesum etc. Höhe mit Rand 12 Z. Br. 8 Z. 5 L.
Dieses schöne Blatt ist selten. Auf einem zweiten steht der Name.
Es enthält das Bildniss des Königs Philipp IV. in halber Figur, Oval
mit Ornamenten. Links unten steht: W. Akersloot, rechts: fecßit
Harlemi. Ueber dem Bildnisse bemerkt man die Jahrzahl 1633, und
den Namen des H. Hondius. H. 7 Z. 7 L. Br. 5 Z. 8 L. Dieses
Blatt kommt ebenfalls selten vor.
1022. Heinrich liolzmüller, Formschneider in Bern, fand bei
"G: Bartsch IX. p. 408 unter den unbekannten Monogrammisten
EH; eine Stelle, während frühere Kunstforscher das Zeichen auf
Hans Holbein deuteten, an welchen aber nicht zu denken ist. Der
Meister gehört noch der früheren schweizerisch-elsassischen, nicht der
späteren Holbeimschen Schule an. Holzmüller nennt sich als der Ver-
fertiger des unten erwähnten Schriftbuches, und man kann ihn wohl
um so sicherer für den Träger des gegebenen Zeichens halten, als er
auch jener H. H. ist, welcher nach Rudolph Manuel Deutsch die Städte-
Ansichten für Münsters Gosmographey geschnitten hat. Die schön
geschlungenen Schriftbänder deuten auf den Herausgeber des Schrift-
buches. Wir unterscheiden aber von ihm den folgenden Künstler,
welcher in Sachsen thatig war, und als ein jüngerer Meister zu be-
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