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ein einziges Blatt zur Probe lithographirt, nämlich die Schlacht von
St. Jakob für seinen gedruckten Bericht. Für Almanache wurden etliche
kleine Blätter nach seinen Zeichnungen gestochen.
Hieronymus Hess radirte ein grosses Blatt mit einer satyrischen
Darstellung auf die Wiedergeburt der Schweiz, gr. qu. fol. Die ersten,
seltenen Abdrücke zeigen Oroquis im linken Plattcnrande. Ein eigen-
händiger Holzschnitt des Künstlers stellt einen altdeutschen Zecher vor,
welcher mit beiden Händen den Humpen zum Munde führt. Dieses
Blatt hat ebenfalls das Monogramm, 8.
Brulliot I. N0. 2286 sagt, dass man das erste Zeichen bald dem
Heinrich, bald dem Hieronymus Hess znschreihe, er kommt aber mit
keinem zurecht. Ileiixrich Hess, geb. 1739, war in seiner frühern Zeit
Metzger, und wurde dann Professor der Geschichte in Zürich. Seine
Landschaften sind von grosser Naturwahrheit und höchst fleissig voll-
endet. Auch landschaftliche Zeichnungen sind von ihm vorhanden. Er
hat auch kleine Schweizer-Ansichten radirt, welche mit den Blättern
von Johann Heinrich Meyer die Fortsetzung der Prospekte des Salomon
Gessner in den helvetischen Almanachen bilden. Dann hat Heinrich
Hess auch kleine Portraite radirt. Darunter enthält eines den Kopf
des Hans Holbein mit dem Namen, 16. Heinrich Hess, der geistreiche
Dilettant, starb um 1810 in Zürich. Sein Sohn, der ehemalige Bürger-
meister daselbst, besass noch 1855 eine grosse Anzahl von Werken
des Vaters. Auf Zeichnungen in Aquarell kommt ein ähnliches Mono-
gramm vor.
1017- Heinrich Heinlein, Landschaftsmaler, geb. den 3. December
1803 zu Nassau-Weilburg, behauptet seit Jahren in München
Ä den Ruf eines der ersten Meister seines Faches. In großs-
artiger uffassung und Durchbildung einzelner Partien des Hochgebirges
mit seinen gewaltigen Felsenmassen, Schluchten, sprudelnden Berg-
wässern und tiefen Waldthälern steht er noch immer beinahe uner-
reicht da. Heinlein suchte diese menschenleeren, nur von Gemsen,
Hirschen und Adlern belebten Gegenden im bayerischen Hochgebirge,
am Gossaw, Königs- und Hintersee, in Tyrol, im Salzkammergute, in
den rhätischen Alpen, in Oberitalien u. s. w. auf, und wählte häuüg
auch ein der Grossartigkeit der Natur entsprechendes grösseres Format.
Das Monogramm findet man nur auf Gemälden aus der früheren Zeit
des Meisters. Seine späteren, besonders die grösseren Werke tragen
den Namen.
Heinlein ist Mitglied der Akademie der Künste in München, und
Ritter des Ordens vom hl. Michael. Sein Bildniss, als Ritter von
Schellenberg im Maskenzug 1840, hat W. v. Kaulbach gemalt. Es be-
ündet sich im dritten Saale der neuen Pinakothek zu München N0. 14.
1018. Unbekannter Kupferstechar, dessen Brulliot I. N0. 2283
erwähnt, aber ohne das Blatt mit dem gegebenen Zeichen
M genau zu beschreiben. Es stellt einen Offizier und einen
x Soldaten vor. Ersterer, zur Linken des Besehauers, trägt
einen kurzen Mantel und den Cemmandostab in der Linken,
während er mit der Rechten den Dolch fasst. Der Soldat
I; trägt die Büchse auf der Schulter, und ist im Wamse ohne
Mantel dargestellt. Zwischen Beiden bemerkt man einen
Baum, und der Marsch geht nach rechts. Unten am Baume hängt das
Täfelchen mit dem Zeichen. Die Figuren scheinen bei Virgil Solis,
oder einem ähnlichen Meister entlehnt zu seyn, 4.