Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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1014. 
nöthig, ihn als Augsburger ins rothe Buch einzutragen. Der junge 
Hans Holbein war damals 20 Jahre alt, und vielleicht nur wenige 
Monate darüber. Man hat früher das Verhältniss des alten Holbein 
zu Basel nicht genug ins Auge gefasst, und seine Verdienste zu wenig 
gewürdigt. Wir verweisen in dieser Hinsicht auf den Artikel desselben 
unter H. N0. 505. Auf die in Basel und anderwärts vorhandenen Werke 
des jungen Holbein können wir hier nicht weiter eingehen. Jene im 
Museum der genannten Stadt verzeichnet Waagen, und viele andere 
Gemälde sind im Künstler-Lexicon angegeben. Wir haben indessen 
noch Gelegenheit, zu wiederholten Malen auf den jüngeren Holbein 
zurückzukommen, zunächst unter einem anderen aus H H bestehenden 
Zeichen, dann unter den Initialen H. H., und zuletzt unter dem Mono- 
gramm H L, wo über den Todtentanz gehandelt wird. 
1011. Unbekannter Maler, welcher nach 1550 thätig war. Er 
gehört der holländischen Schule an, so wie sie Quintin 
 Massys (Messys) angebahnt hatte. In der Gallerie zu 
Schleissheim ist eine alte Copie des hl. Hieronymus mit 
dem Todtenkopfe, welchen Quintin Massys gemalt hatte. Auf diesem 
Gemälde kommt das gegebene Zeichen vor. Unter den Schülern des 
Quintin Massys , welcher 1520 freier Meister wurde, nenntdas Buch 
der _Zunft des hl. Lukas in Antwerpen einen I-Ieynken Hans, welcher 
1549 in die Lehre kam. Vielleicht bezieht sich das Monogramm auf ihn. 
Es zeichnete. aber auch noch ein älterer deutscher Meister auf 
solche Weise. Wir sahen ein ziemlich grosses Gemälde mit dem Hei- 
land am Kreuze zwischen den Mördern. Dieses Bild ist auf Goldgrund 
gemalt. Die Figuren der Schächer sind abschreckende Gestalten mit 
abgeschlagenen Beinen und klaffenden Wunden. Dieses Bild rührt 
nicht von Hans Holbein dem Vater her, am allerwenigsten aber von 
seinem Sohne, welcher sich eines ähnlichen Zeichens bediente. 
 Unbekannter Maler, welcher gegen 1550 thätig war. Er 
1 gehört der deutschen Schule an, wohl der fränkischen, wie 
 sie sich nach A. Dürer's Tod gestaltet hatte. In der Samm- 
  lung der k. Universität zu Erlangen sind mehrere Tusch- 
zeichnungen von diesem Meister, welche ehedem der Kupferstecher 
und Kunsthändler J. J. Sandrart besass. Das obige Monogramm steht 
auf einer Zeichnung mit der hl. Jungfrau in ihrem Zimmer. Letztere 
sitzt beim Kinde, und liest im Buche. Ueber ihren Schooss fällt ein 
breites Tuch in Falten herab, doch wird von den Knieen an das Unter- 
kleid sichtbar. Im Grunde bemerkt man einen Wandkasten mit vier 
Säulen, in welchem ein Krug und ein Becher steht. An Hans Holbein 
ist nicht zu denken. 
1013. Hermann Heinrich Quitter, Maler von Gasse], machte Reisen 
in Holland, England und Frankreich, und vollendete dann 
H-I seine Ausbildung in Rom unter Carlo Maratti. In der fran- 
 zösischen Ausgabe des Monogrammen-Lexicons von Christ 
wird ihm das gegebene Zeichen zugeschrieben. Quitter war Hofmaler 
des Landgrafen von Hessen-Cassel, und starb 1731.  
1014. Hermann Hirsch, Landschaftsmaler, geb. zu Sulzbach 1806, 
machte seine Studien auf der k. Akademie in München, und 
l  i hatte bereits Proben eines tüchtigen Talentes gegeben, als er 
1834 den Tod in den Wellen der Isar fand. Das gegebene Zeichen 
findet man auf Landschaften, zu welchen das Motiv im bayerischen 
Hochlande gewählt 1st.
	        
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