346
971.
In der Ausgabe Guldenmundüs steht oben im Lorbeerkranze: Solo
tuo capite digna est haec laurea Caesar. Links oben ist ein Elogium
des Kaisers: Si temporum historias etc., und rechts steht; Nom-
bergae excudebat Johannes Guldenmund. Anno MDXXX VIII.
Früher als diese Ausgabe scheint aber jene ohne die obige In-
schrift in der Lorbeerkrone und ohne Elogium zu seyn. Auf dem
Blatte mit den beiden Engeln, welche die Lorbeerkrone halten, steht
in der Mitte: TRIVMPHVS cnnonr IMPERATORIS EIVS NOMINIS QVINTI.
Eine dritte, "vielleicht noch frühere Ausgabe, als jene mit der ge-
gebenen Inschrift, hat die Adresse: Gedruckt zu Nürnberg durch Peter
Steinbach Formschneider. Wenn dieser Steinbach die Platten ge-
schnitten hat, so dürfte die Ausgabe mit seiner Adresse die erste seyn.
Er war um 1530 thätig.
3) Der Triumphwagen des Kaisers Maximilian I., in Copie n. A. Dürer.
Ueber dieses Formschnittwerk haben wir im Artikel Dürelds Bd. I.
S. 198 No. 122 gehandelt.
4) Die grosse Säule mit dem Satyr auf dem Gapitäle, in neuer
Ausgabe der Originalplatten von A. Dürer, s. I. S. 203 N0. 139.
ä) Die Erzählung von dem Müller mit seinem Knaben und dem
Esel, nach einem Gedichte von Hans Sachs, welches in alten Abdrücken
unten aufgedruckt ist. Die Illustration bildet zwei Friese, welche
mittelst Säulen in acht Felder getheilt sind. Jeder Fries ist 3 Z. 3 L.
hoch, und 13 Z. 2 L. breit, und beide kommen auf einem Foliobogen
vor. Heller beschreibt sie in seinen Zusätzen zu Bartsch S. 63 genauer.
Die alten Abdrücke haben unten die Adresse des Hans Guldenmundt,
die neuen kommen in der Dersohawschen Sammlung vor. Es fehlen
die Verse und die Adresse.
6) Ein Bote mit kurzem Mäntelchen nach rechts. Er hält in der
linken Hand einen Brief, und in der rechten eine Tasche. Links sind
40 Reime von Hans Sachs aufgedruckt: Ich bin ein bereyter pot zu
fuefs Gedruckt zu Nurnberg durch Hans Guldenmundt, bei
der Fleisch Pencken. H. 9 Z. 2 L. Br. 6 Z. 4 L.
7-21. Eine Folge von militärischen Costümen der deutschen und
Schweizersoldaten im Kriege von 1507-1524. Sie sind mit Ueber-
schriften und Reimen des Hans Sachs versehen, alle in 'I'ypendruck.
Auf einigen Blättern kommt auch die Adresse des Druckers vor: Hans
Gildenmundt, und Hans Guldenmundt. Heller beschreibt sie in seinen
Zusätzen zum Peintre-graveur S. 59 ff. Die Initialen kommen nur auf
einem Blatte vor. H. 10 Z. 10 L. bis 11 L. Br. 7 Z. bis '7 Z. 4 L.
Wir geben hier die Ueberschriften:
7) Fendrich. Ein Soldat mit der Fahne. Unten die Adresse des
H. Guldenmundt.
8) Veyt Pildhawer. Landsknecht mit der Hellebarde.
Dieses Blatt scheint uns auf den Zeichner zu führen. Unten rechts
auf einem Stecke liegen Klüpfel und Meissel, Werkzeuge eines Bild-
hauers, welcher hier Veyt genannt wird. Hans Sachs spricht sich in
seinen Reimen über die Wirksamkeit dieses Bildhauers aus, wie folgt:
Vil schöner Pild hab ich geschnitten
Künstlich auf)" welsch und deutschen sitten
Wiewol die Kunst yetz nimmer gilt
Ich kündt dan schnitzen schöne pilt
Nachet und die doch leben thetten
Die weren weyt in Merck 17W Stetten
So aber ich das selb nit kan
Muss ich ein anders fahen an
Vnd will mit meiner Hellenparten
Eyns grossmächtigen Fürsten wartten.