Volltext: GK - IML (Bd. 3)

960 
963. 
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960. Unbekannter Maler, welcher um 1643 in Deutschland thätig 
war. Man ündet Bildnisse mit diesem Zeichen, welche 
aber geringe Fertigkeit verrathen. Der Monogrammist 
scheint einer jener fahrenden Maler gewesen zu seyn, 
die nach Brod arbeiteten, und den Pinsel nach der Be- 
zahlung richteten. Brulliot I. N0. 2'120 versichert, Por- 
traite mit diesem Zeichengesehen zu haben." 
961. Unbekannter Formsohneider, welcher in der ersten Hälfte 
des 16. Jahrhunderts thätig war. Das Zeichen iindet ma links 
 unten auf einem Blatte mit Christus am Kreuze, welcheävahr- 
scheinlich zu einem um 1520 gedruckten Missale gehört. Am Fusse 
des Kreuzes kniet Magdalena, links steht Maria und rechts Johannes. 
Den Grund schliessen Berge und eine Stadt. H. 9 Z. 3 L. Br. 6 Z. 
962. Henning Gross von Halberstadt, dessen Zeichen wir hier 
 geben, war Buchdrucker in Leipzig, und starb daselbst1641. 
E3? 1a; Bartsch, P. gr. IX. p. 436, führt ihn unter den anonymen 
1 Meistern des 16. Jahrhunderts auf, mit der Bemerkung, dass 
er nicht wisse, ob er den Monogrammisten zu den Zeichnern oder 
Formschneidern zahlen soll. Der genannte Schriftsteller beschreibt 
eine schöne Vignette, welche den hl. Christoph mit dem Jesuskinde 
vorstellt, in gegenseitiger Copie nach Dürer's Blatt, B. N0. 103. Der 
Heilige ist im Oval vorgestellt, und in den Ecken der viereckigen Ein- 
fassung sieht man die Symbole der Evangelisten. Das erste Zeichen 
ist unten in der Mitte auf einem Schildchen. Um das Oval steht: 
Fortitudo mea et laus mea Jehua, et factus es! mihi in salutem. 
Exodi. 15. H. 4 Z. 4 L. Br. 3 Z. 5 L. 
Eine andere Vignette trägt das zweite Zeichen. In dieser steht 
die Constantia mit der Pyramide auf einem Schilde. Mit der Umschrift: 
Fortitudo custos Dignitas. 
Diese beiden Vignetten findet man in Druckwerken des H. Gross. 
Er brachte aber sein Zeichen auch auf anderen Blättern an, wie das 
erste auf dem Bildnisse des berühmten Theologen Heinrich Salmuth 
von Leipzig 1576. Brulliot I. N0. 2121 e- fand es ferner auf dem Bild- 
nisse des Bechtsgelehrten Joachim von Beust in einem Oval mit den 
Evangelisten in Ornamenten. Auf diesem Blatte bemerkt man aber 
auch das Monogramm H H, und die Initialen CK. Darunter deuteten 
wahrscheinlich der Zeichner und Formschneider ihre Namen an. Das- 
selbe Buchdruckerzeichen, zwischen den Buchstaben CK, findet man 
auch auf dem Bildnisse des Thomingius in dessen Decisiones  
Lipsiae 1606, 4. Man kann aus diesem Beisatze schliessen, dass 
Hening Gross einen Formschneider beschäftigte, denn es ist sehr 
zweifelhaft, ob er selbst in Holz geschnitten habe. Die Vignette mit 
St. Christoph ist sehr gut behandelt. Ebenso Salmuth's Portrait". 
953. Unbekannter Kupfer-Stecher, welcher im 17. Jahrhundert 
thätig war, und zwar in der ersten Hälfte desselben. Man 
 findet ein Blatt von ihm, welches wahrscheinlich in Wirths- 
I  stuben angeklebt war. Brulliot I. N0. 212W- erkennt in der 
stehenden Figur desselben einen Charlatan, welcher einen grossen Säbel 
an der Seite trägt. Sein breiter Hut ist mit zwei langen Federn ge- 
ziert, und im Bande desselben sind drei Messer mit dem Hefte einge- 
steckt. Die in dem von Brulliot erwähnten Blatte vorkommende Figur 
ist als Aufschneider zu betiteln. Er trägt keinen grossen Säbel an der 
Seite, sondern das Aufschneidemesser, welches, von Holz geformtt in 
"der breiten Klinge eine Oefnung hatte, in welcher ein Glöckchen hing.
	        
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