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leere ovale Schildchen vorkommen. Oben in der Mitte steht auf einem
viereckigen Täfelchen die Jahrzahl M.D.XCVIII., und die Chiiire H G
mit F. H. 10 Z. 2 L. Br. 9 Z.
Nach Schuchart ist dieses vortreifliche Blatt so breit geätzt, dass
es fast wie Holzschnitt aussieht. Es scheint fast, dass es der Folge
der oben erwähnten grotesken Büsten beigegeben wurde, und dass es
mit diesen in einem Zimmer der Augustusburg gemalt war.
7) Warhafftige Contrafactur der weitberumblen Vestungä Grim-
menstein und Gotha, dorih Hertzogh Johann Friedericlt von Sachssen
der Ifay. Maytt. vnd des hay. Reuchs offentliche erclerte Echter und
Laüdlfridt Brecher cnnd Strassen Beuber Ihrer Maytt: tzu wieder
aufgehalten. Wie die von Ihrer Ifay. Maytt: vnd dem Bauch durch
HerzogeüiAu usteä Veltobersten belagerdt beschmutzt vnd entlich
den 13 Aprillds Anno 67 aus ergebung des hrieges Ivolcks erobert
worden. nno orrmo MAXIMO rnvs nonon ViCTORIA er GRATIARVM ACTIO.
Zu diesem grossen Blatte bediente sich der Künstler zweier Platten,
und setzte die Buchstaben H GB auf eine Bandrolle. Wir werden die
Signatur unter diesen Initialen geben. H. 14 Z. 6 L. Br. 20 Z. 4 L.
Von diesem malerisch radirten Blatte hat man zwei Ausgaben.
Im ersten Drucke ist die Titelschrift rechts unten im Cartouche ein-
gestochen und unorthographisch, wie jene auf der Tafel oben in der
Luft: Namen der oarnehmens Oritter Später wurde eine
Schrifttafel mit besserer, oben gegebener Orthographie gedruckt, und
damit die frühere Schrift überlegt.
S) Vogelansicht des Grimmenstein und der Stadt Gotha. Oben in
der Mitte befindet sich in einer Schrifttafel die Erklärung der in den
Prospekt einradirten Buchstaben. Unten rechts steht in einer reich-
verzierten Tafel: Warhafftige Contrafactur der berumbten Vestungen
Grimmenstein ond Gotha etc. Links unten in der Ecke das Mono-
gramm H GBrunsuicensis. In diesem Blatte ist der Standpunkt nicht
so hoch, als in dem obigen. H. 14 Z. Br. 20 Z. 6 L.
Ueber die Belagerung des Grimmenstein und der Stadt Gotha
s. Börneüs Beschreibung im Anzeiger für Kunde des deutschen Mittel-
alters 1854 Np. 12, und 1855 N0. 1-3.
954. Georg Hofmann, Historienmaler, war um 1600-1620 zu
Brieg im Herzogthum Cleeve thätig. Er scheint
seine Studien in Holland gemacht zu haben, da in
1 f seinen Bildern der Einfluss der Rubenskchen Schule
zu erkennen ist. In der Gallerie des Cardinal Fesch
waren Gemälde mit dem Monogramme und der Jahrzahl 1613. Den
gegenwärtigen Standort kennen wir nicht.
955. Hans Guldenmund soll nach Strutt und Bryan Holzschnitte
mit diesen Monogrammen bezeichnet haben. Sie nennen
m zwei Blätter, von welchen das eine einen Fahnenträger,
, das andere einen Hellebardier vorstellt. Unter dem Blatte
mit dem letzteren soll Aeyt Pdldhareer stehen, worin aber ein Irrthum
liegt, indem die Unterschrift Veyt Pildhawer lautet. Auch kommt der
Name Guldenmundis darauf vor, und kein Monogramm. Das eine der
obigen Zeichen ist sicher aus dem anderen hervorgegangen, und es
wird sich keines auf Hans Guldenmund beziehen. Wir sahen nie ein
Blatt mit diesem Zeichen, und wenn je ein solches vorkommt, so dürfte
es von dem älteren Hans Glaser herrühren. Ueber Hans Guldenmund
handeln wir unter den Initialen HG. No.971. 22x