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932.
Zu den 7 Blättern fand Börner noch ein achtes. Es stellt das
auf einem reich verzierten Teppich angebrachte englische Wappen vor.
H. 5 Z. 4 L. Br, 3 Z. 6 L. Dieses radirte Blatt kommt an die äusserste
Linke zu stehen, wenn man, wie bestimmt, die Blätter an einander klebt,
und den Text darunter anfügt. Unter dieses erste Blatt gehört eine
Columne der mit dem Texte zu N0. 219 auf einem Blatte abgedruckten
Gedichte, und enthält eine Anrede an den Leser:
Aen den Goelwillighen l Leser [
Vvelclc liefde snel-baert-in hel leasen etc.
Darauf folgt ein Gedicht in 11 Zeilen, und "unten steht: Gedruckt
lot Haerlem. l An. D. 1585.
Unter die mit 1 bezifferte Platte gehört ein Gedicht von 10 Strophen
in 2 Columnen: Verclaringhe des Heeravlls van D'Afc0mpste der l
Coningen van Engelandl etc. Auch unter jede Figur gehört ein
Gedicht von zwei achtzeiligen Strophen, und der Name des Königs
steht darüber.
14) Eine Folge von acht nummerirten Blättern mit Bildnissen der
Grafen und Gräfinnen von Heiland. Ohne Zeichen und Namen, aber
von Börner dem Goltzius zugeschrieben. H. 8 Z. 3 L. Br. 14 Z.
Auf dem ersten Blatte ist Dietrich I. vorgestellt, mit der Schrift:
Verclaringe des heeraells vanden afcomsle der grauen mm Holland,
Zeeland, ende Heeren van Vriesland. Auch eine Erklärung und
eine Anrede an den Leser in 3 Columnen ist beigegeben. Hinter der
Figur steht: Dlderick I. Grace, und links am Fussboden: Gedruckt
tot Haerlem.
Auf den folgenden 7 Blättern sind mehrere Fürsten abgebildet,
immer mit beigeschriebenen Namen.
15) Die hl. Familie. Maria sitzt mit dem Kinde auf dem Schoosse
nach links gewandt, und der kleine Johannes betet an. St. Joseph
betraehtet stehend die Gruppe, und links schläft Elisabeth. H. Goltzius
inne. F. de Widt ex. Rund, fol.
Dieses Blatt ist sehr selten.
16) Das Labyrinth der irrenden Geister, in einer Folge von 21
radirten Blättern, welche zu den geringeren Arbeiten des Meisters ge-
hören. Sie kommen in einem seltenen Buche vor: Den doolhof der
dwalende Gheesten, waar-inz den aanvaveg, voortgang ende eynde der
verleydende Kelters, in eenen spiegel voor oogen gestelt worden.
In dicht beschreven, Amsterdam (1610), 4. Die Blätter sind 4 Z.
hoch, und 6 Z. 10 L. breit.
17) Venus und Amor. Mit der Inschrift in Mnjuskeln: Sine Cerere
el Baccho frigel Venus.
18) Ein trinkender Mann in der Weinlaube. Unten sind 4 Vers-
zeilen: Aenschout Joncknzans die dit hanteeren etc. Mit dem Mono-
gramme, doch sicher nicht von Goltzius gestochen. J. P. Beerendrecht
ezcu. Oben rund. H. 7 Z. 4 L. und 1 Z. 3 L. Rand. Br. 4 Z. 7 L.
19) Ein bei einer Hütte sitzender Mann, wie er den Kopf hält.
Neben ihm steht ein Korb, und zu seinen Füssen neben anderen
Geräthschaften ein Teller mit Häring. Unten links ist das Zeichen
des Meisters mit sc. Unterschrift: Dit weit deur gulsicheyt en
ouerlvloedich drinken etc. J. P. Beerendrecht ewcu.
Das Gegenstück zu obigem Blatte.
Dieses und das obige Blatt werden dem Goltzius zugeschrieben,
sie können ihm aber nur angehören, wenn sie aus seiner frühen Zeit
stammen. Beide Blätter gehören zu den Seltenheiten.