Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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948 
952. 
943. Hans Grünenberg oder Grünaberger, Kupferstecher, war um 
1540 thätig, wahrscheinlich in Nürnberg, wo zur selben Zeit 
 auch ein Maler Namens Jakob Grünberger lebte. Sein Zeichen 
 findet man auf einer schönen Copie nach dem Blatte von A. Dürer, 
welches Bartsch No. '73 Ueffet de la jalousie betitelt Der Satyr wird 
mit einem zwischen seinen Füssen hingestreckten nackten Weihe über- 
rascht. Er hält mit der rechten Hand einen Kinnbacken, um sich 
gegen seine Auserwählte zu wehren, welche mit erhobenem Prügel auf 
ihre Nebenbuhlerin losschlagen will, was aber ein nackter, vom Rücken 
gesehener Mann mit dem Baumstamme in den beiden Händen verhindern 
will. Auf dem gehörnten Kopfe desselben sitzt ein Hahn, und das 
neben ihm stehende Kinds hält einen Vogel beim Flügel. H. 11 Z. 9L. 
Br. 8 Z. 3 L. Diese Copie blieb Heller und Bartsch unbekannt. 
949. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte 
B1 des 17. Jahrhunderts in Deutschland thätig war. Er stach eine 
Folge von militärischen Costümen, so wie sie zu Anfang des Jahr- 
hunderts üblich waren. Die Soldaten sind einzeln vorgestellt, und die 
Folge scheint sich auf 12 Blätter zu belaufen, welche oben in der Mitte 
nummerirt sind. Das Zeichen steht meistens links unten. H. 5Z. 8L. 
Br. 2 Z. 5 L.  
950. G. Haderer, Knnstliebhaber von Wien, war um 1828 Hof- 
kg! meister im Palaste des Fürsten von Metternich, und kam in Ferien 
zu wiederholten Malen nach München, wo er Landschaften in Oel 
und Aquarell malte. Auf solchen Bildern, und auch auf Zeichnungen 
mit Landschaften und Architektur kommt das Monogramm vor. Haderer 
radirte auch etliche Blätter in Kupfer. 
 951. Unbekannter Formschneider, welcher um 1560 thätig war. 
M Er gehört der Schule des Virgil Solis an, und lieferte Holz- 
62:7 schnitte zu: Bibel, deutsch D12 M. Luther. Franclrlitrt am 
Mayn, Zephelius, Rasch und S. Feyerabendt 1560, 1561, fol. Der 
Meister HG schnitt nach Zeichnungen von Virgil Solis Stöcke zur 
Illustration der Apokalypse. Das Monogramm findet man neben andern 
auf dem Holzschnitte mit den vier Engeln, welche die Winde der 
Erde halten. 
952- Heinrich Goltzius, Maler, Kupferstecher und Formschneider, 
geb. zu Mühlbrecht im Herzogthum 
Jülich im Jännei- 1,558, gestorben zu 
 Haarlem am 1. Jänner 1617, machte 
[E69 Epoche für seine Zeit, indem er dem 
o '  T6 Grabstichel die grösste Virtuosität ver- 
y lieh, und das Verfahren in Anwendung 
 116 Mm von zwei oder drei Holzplatten zum 
l l Drucke in Helldunkel auf eine hohe 
Stufebbrachte. Bartsch III. p. 7 ff. verzeichnet im Ganzen 295 sichere 
Blätter von diesem Künstler, es entgingen ihm aber mehr als dreissig, 
darunter äusserst zart behandelte Bildnisse auf Silberplättchen gestochen. 
Das Verzeichniss bei Bartsch genügt nicht mehr vollkommen, und man 
muss daher die Zusätze v_on R. Weigel (Suppläments au Peinlre- 
grzweur p. 92 ff.) damit verbinden. Weigel handelt zunächst über 
Abdrucksgattungen, und geht auch auf die Blätter ein, welche Bertsch 
im SupplementI- VII. mit mehr oder weniger Recht dem H. Goltzius 
zuschreibt. Weigel bringt mit seinen eigenen Zusätzen das Verzeichniss 
auf 363 Blätter.
	        
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