Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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Alten wird aber von Hans Baldung Grün herrühren, so dass also nach 
A. Dürer's Autorität das Zeichen Hans Grün bedeutet. 
Die beiden anderen Monogramme gleichen dem ersten fast voll- 
kommen, man hatte aber darunter den Hans Baldung Grün nicht ver- 
muthet. Sie kommen auf Holzschnitten in Strassburger Druckwerken 
vor, und der Grün Hans des A. Dürer lebte in Strassburg. Die Holz- 
schnitte mit dem zweiten Zeichen halten aber mit anderen Blättern, 
auf welchen das Monogramm HG B vorkommt, den Vergleich nicht aus, 
indem sich in der Behandlung etwas Fremdartiges zeigt. Dieses kommt 
indessen auf Rechnung des Formschneiders, und die Zeichnung kann 
Hans Baldung Grien wohl gefertigt haben. Er hatte einmal den Bei- 
namen Grün (Grien, Gruen), und somit licss er aus dem auf anderen 
Holzschnitten vorkommenden Monogramme HGB nur den Buchstaben B 
weg. Dieses könnte man auch bei dem folgenden Meister vermuthen, 
da seine Holzschnitte gleichzeitig in Strassbtlrg erschienen. Allein es 
ist zweifelhaft, ob sie von H. Baldung herrühren, sowie es denn über- 
haupt nicht ausgemacht scheint, dass wir hier wirklich Holzschnitte 
nach Baldung Grün haben. Auf folgenden Holzschnitten kommt das 
zweite und das dritte Zeichen mit geringer Abweichung vor. Brulliot 
I. N0. 2122 gibt sie nicht genau. 
1) Christus am Kreuze zwischen Waldbaumen am Ufer der See, 
auf welcher im Hintergründe ein Schiff sichtbar ist. Vor dem Oruciiix 
kniet ein Mann, welcher in der rechten Hand ein Herz, und in der 
linken ein Käppchen halt. Auf dem Spruchzettel über seinem Haupte 
steht: Sursum Corda, und das erste Zeichen ist unten in der Mitte. 
H.4Z. Br.3Z.3L.  
Diese Vorstellung ziert den Titel folgenden Werkes: Sermo Chri- 
stianissimi doctoris Joannis de Gerson de passione domini. Nuper 
e Gallier) in latinum traduclus. Argentine M.D.X. Die Vorrede ist 
datirt: Ex Argentina Pridie Kal. Februar-las M.D.IX., 4. 
2) Ein tlieilweise in einen Esel verwandelter Mann, welcher auf 
der Bank sitzt. Das vor ihm stehende, und den Puls fühlende Weib 
scheint am linken Fusse eine Kralle mit langem Stachel zu haben. 
Links an der Bank des Mannes bemerkt man das verkehrte Zeichen. 
  
Dieses von Brulliot I. No. 2122 nicht genau beschriebene Blatt 
findet man in folgendem Werke: TranssIalz-ion oder tülschunge des 
hochgeachten Nicolai von Wyle  etlicher bücher Enee filoij Pogij 
llorenlini. Strassburg bey Joh. Bryse 1510. Der Holzschnitt ist am 
Anfange der Translation vom "guldin Esel" beigefügt. 
3) Das Wappen des Buchdruckers Peter Schötfer in Strassburg. 
Ein Herr und eine Dame halten ein Wappen mit drei Rosetten. Dabei 
sind zwei Hirten, wovon der eine die Sackpfeife spielt. Der Hund und 
zwei Schafe deuten ihn als Schäfer an. Auf der Bandrolle steht: 
In-genium cires superat. Unten gegen rechts bemerkt man ein dem 
ersten ähnliches Zeichen. H. 5 Z. Br. 3 Z. 
Dieses Wappen kommt in Druckwerken des Peter Schöffer vor. 
Wir fanden es in folgendem: Eyn neu: Kunstlichs ioolgegründls Wsler- 
bueh   von Huldr. Kern. Strassburg, Peter Schöffer 1501, fol. 
Das Wappen ist am Schlüsse eingedrückt. 
4) Der Titelholzschnitt zu VirgiPs Bucolrica. Strassburg 1516. 
Dieses Blatt stellt den Evangelisten Johannes auf Pathmos schreibend vor. 
945. Unbekannter Zeichner und Formschneider, wenn nicht Hans 
Baldung Grün oder Hieronymus Greff. Er arbeitete in 
(a7 den beiden ersten Decennien des 16. Jahrhunderts in Strassburg 
für die Ofiizin des Buchdruckers Hans Grieninger, und desswegen verfiel
	        
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