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HFW-HG.
943
944.
gestochenen grossen Bildnisse des Jacob Cornelisz, Dienaer der Ge-
meinde Christi en Clmfrurgyn, nach der Zeichnung des C. de Visscher,
steht: F. H. mm den Hoove. Dieser Meister lebte die längste Zeit
in London, und stach viele Bildnisse englischer Notabilitäten. Das
Zeichen wird daher auf Bildnissen vorkommen. Das jüngste Datum
auf van den Hoove's Stichen ist 1691.
943. Heinrich Friedrich Wermuth, Medailleur, geb. zu Gotha 1703,
H F W ggst. zmä Dreisldgl gyülkxglingzräiessdviele Gepräge, zeichnete
" 'aerseten... I't'l f'
sehr selfenen Medaillen mit dem Blilidnliqssin delssäerräää eäriaetärifinä?
von SachsenjGotha-Altenburg, mit der Legende auf dem Bevers: Sie
Deus Et Prznceps Faciunt Haec Olia etc. 1725.
944. Hans Baldung Grien (Grün) tritt bereits unter dem Mono-
gramm H B N0. 669 auf, und er erscheint auch unter
dem Monogramm HGB, so dass also der Künstler mit
der Bezeichnung sich nicht gleichblieb. Sicher ist aber
nur das aus H GB bestehende Monogramm, die Blätter
mit den Zeichen HB und HG können aber dem Hans
nl-Gl M Baldung Grün eher zugeschrieben werden, als irgend
1 einem anderen Meister.
Das erste Monogramm in der Einfassung findet man auf einem
Kupferstiche, welcher eine von den alten Meistern oft behandelte Scene
enthält. Er stellt die halbe Figur eines Mädchens vor, welches mit
der rechten Hand in die Tasche eines Greises greift. Diese beiden
Figuren erscheinen unter einem Bogen, welcher oben rechts ange-
deutet ist. An diesem Bogen steht die Jahrzahl 1507, und unten
rechts das Künstlerzeichen. H. 6 Z. 6 L. Br. 5 Z. 1-2 L. Dieses
seltene Blatt kannte Bartsch nicht, nur Zani geht in den Materiali äc.
p. 102 (7) darauf ein. Er scheint es im k. Kupferstich-Cabinet zu
Dresden gesehen zu haben, indem auch Heinecke (Neue Nachrichten äc.
S. 391) darauf aufmerksam macht. Auf dem Dresdner Exemplar ist
aber die Jahrzahl 1455 beigeschrieben, und daher kam J. v. Sandrart,
und nach ihm Heinecke zu der sonderbaren Erklärung, dass das Blatt
Copie nach einem Meister HS von 1455 sei. Diese Hypothese ist ganz
unhaltbar, und fälltdaher weg. Es ist aber auch noch zu bemerken,
dass die Jahrzahl 1507 am Bogen beim Drucke nach und nach schwächer
wurde, und zuletzt blieben nur noch einige Spuren übrig. Das Mono-
gramm kann auf Hans Baldung Grien gedeutet werden. A. Dürer er-
wähnt seiner im Tagebuche, welches er auf seiner Reise führte, unter
dem Namen Hans Grün. Er erhielt von diesem Meister ein Blatt,
welches er "des Grün Hausen Ding" nennt, aber ohne den Inhalt
näher zu bezeichnen. _F'ür HansBaldung Grün spricht sich auch Schorn
im Appendix zu BTUHIOÜS Dictionnairedes Monogrammes N0. 247 ent-
schieden aus, und Passavant stimmt ihm vollkommen bei. Ersterer
schöpfte seine Ansicht aus dem Vergleiche des Holzschnittes mit dem
schlafenden Stallknechte und der Hexe, dessen wir unter dem Mono-
grainm H B N0. 669 erwähnt haben. Bartsch schreibt dieses Blatt dem
Hans Brosanier (No. '15) zu, es gehört aber zu den Holzschnitten mit
den Pferdegruppen, welche derselbe Schriftsteller VII. p. 321 N0. 56-58
unter den Blättern des Baldung Grün aufzählt. Auf diesen Holzschnitten
steht: Ja. Baldung, und Baldung Fecit 1534, und möglicher Weise
ist darunter Baldung Grün zu verstehen, obgleich die Blätter mit den
Pferden mit den historischen Compositionen dieses Künstlers nicht das
gehörige Vergleichsobjekt bilden. Der Kupferstich mit dem lüsternen