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923.
doch scheint Brulliot jene Holzschnitte nicht zu meinen. Sie können
auch nicht von dem sogenannten Furtenbach, und auch nicht von Hans
Frank herrühren, da diese Meister viel früher starben.
Wir kennen nur Holzschnitte mit den zweiten und dritten Initialen,
und diese sind sicher von dem sogenannten Furtenbach. Die grossen
Buchstaben stehen auf einem Blatte in Tengleüs Layen-Spieqel von
rechlmässigevz ordnungen Augspurg von Hansen Otmar MDJX.
Der Holzschnitt stellt zwei Engel vor, wie sie den teuflischen Anwalt
in den Höllenrachen treiben. Oben in der Glorie krönen Gott Vater
und Gott Sohn die hl. Jungfrau. H. 7 Z. Br. 4 Z. 11 L. Die übrigen
zahlreichen Holzschnitte dieses Werkes sind ohne Zeichen, aber von
derselben Hand.
Den Holzschnitt mit den kleinen Initialen findet man in einem
Werke des Johannes Geiler von Kaisersberg: Evangilia mit vss-
legung Strassburg 1517, fol. Er stellt Christus vor, wie er vom
Teufel versucht wird.
919. Unbekannter Majolicamaler, welcher wahrscheinlich in der
H F zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gelebt hat. In einer
e 1855 zu Antwerpen stattgefundenen Versteigerung von Kunst-
gegenstanden kam eine Majolicaplatte mit einer Hirschjagd, und den
Initialen H. F. vor.
920. Den Stempel der Fayence-Mänufactur in Neapel haben wir
oben No. 902 gegeben, und es ist auch bereits gesagt,
H F dass auf Fabrikaten jener Anstalt die Initialen H. F.
' ' vorkommen.
921. Johann Georg Hering, Historienmaler von Eschwege, fand
H F 1620 in Prag einen Wirkungskreis, und daher muss
man in Kirchen und Palästen daselbst Ge-
H F pinxit 1635 i mälde von seiner Hand suchen. Dlabacz fand
die Initialen HF darauf vor, und sagt, sie
seien in der Composition lobenswerth, in der Färbung aber graulich.
Hering begab sich 1587 nach Italien, und wurde um 1620 Hofmaler
in Prag. Die Buchstaben H. F. 1620 findet man auch auf Zeich-
nungen in Bister mit weisser Höhung auf farbigem Papier. Wir wissen
nicht, ob sie diesem Künstler angehören, oder dennalten Hans Rudolph
Füssli, welcher oben eingeführt ist.
922. Unbekannter Kupferstecher, welcher zu Anfang des 17. Jahr-
H F hunderts gelebt hat. Frenzel erwähnt im Catalog Sternberg II.
No. 2014 ein grosses Blatt, welches einen Jüngling mit dem
Tode vorstellt. Unten sind deutsche Verse im Geiste des Fischart,
gr. fol. Frenzel geht nicht weiter ein, und somit können wir nicht
bestimmen, ob allenfalls der vorhergehende Meister die Zeichnung
geliefert hat.
923. Medailleure und Münzmeister, welche Gepräge H. F. zeich-
H F neten. Auf ihre Namen geht Schlickeysen ein, und wir können
nur wenig beifügen.
Hieronymus Federer, Stempelschneider und Münzmeister in Regens-
burg, welcher 1673 starb, ist oben unter dem Monogramm H FNo. 910
eingeführt.
Heinrich Flemalle, Goldschmied und Stempelschneider in Lüttich
um 1670.
Heinrich Fuchs, Stempelschneider, war um 1716-1720 in Oester-
reich thätig.