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wenn die Composition von ihm selbst herrührt. Hoifstadt malte aber
auch etliche Bilder in Oel, welche ebenfalls als Versuche zu betrachten
sind. An dem Monogramme wird man sie erkennen.
912. Unbekannter Goldschmied und Kupferstecher, welcher in
der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Augsburg ge-
) lebt haben könnte, da die Folge seiner Blätter mit Kinder-
, spielen daselbst verlegt wurde. Brulliot I. N0. 1888 legte
IJZI diese Blätter dem Kupferstecher Elias Holl bei, geht aber
l im Appendix N0. 225 davon ab. Auf Elias Holl verfiel in-
dessen schon Christ, sagt aber irrig, dass dieser Künstler um 1638 in
Nürnberg nach Caspar Reverdo gestochen habe. Um diesen Elias Holl
kann es sich nicht handeln, da unser Monogrammist um 1668 thätig
war. Der von Christ erwähnte Nürnberger Elias Holl zeichnete H I E.
Man hat von ihm Musterblätter für Goldschmiede. Sie erschienen um
1664, und kommen daher der Zeit nach jenen unsers Meisters näher.
Doch wird sich das Monogramm nicht auf ihn beziehen, da die Blätter
mit demselben in Augsburg erschienen. Das Werk enthält verschiedene
Vignetten in Friesform mit Kinderspielen, theils mit dem Zeichen, und
schön radirt. Das durchschnittene Täfelchen mit der Jahrzahl 1668
steht auf einem Blatte mit spielenden Amoretten, rechts drei mit einem
Erdglobus, links zwei mit dem Himmelsglobus. Auf dem Täfelchen
mit dem Zeichen steht ein Papagei. H. i Z. 7 L. Br. 5 Z. 11 L.
Auf einem ähnlichen Friese mit der Weltkugel und mit spielenden
Kindern steht links unten: Maria Wieolatin Ex. in Aug. Diese Folge
besteht in mehreren Blättern, auf welchen auch das zweite Monogramm
vorkommt. Die Zahl mag sich auf zehn belaufen.
913- Friedrich Hulsius, nach seinem Familiennamen F. van Hulsen,
- ist im zweiten Bande unter dem Monogramm FH N0. 2140
l-E Iä eingeführt, und dort haben wir auch über seine Lebens-
IäÜ verhältnisse das Nöthige beigebracht. Unter den Initialen
tcliftä fe. F. H. N0. 2159 findet man die Fortsetzung des ersten
Artikels, da der Künstler Bildnisse in J. Boissardi Bibliotheca chalco-
graphica F. H. gezeichnet hatte. Auf einigen Blättern dieses Werkes
kommt aber auch das Monogramm einzeln und in Verbindung des
Namens vor. Hulsius stach aber auch grössere Bildnisse in ovaler
bEinfassung, ungefähr H Z. 2 L. hoch, und 6 Z. 10 L. breit. Solche
Bildnisse, theils mit dem Monogramme, theils mit dem Namen, findet
man in O. Schadens: Sleidanus verus et ad nostra tempora usque
continuatus. Strassburg 1625, fol. Alle Portraite, bis auf jenes des
Sleidanus von Jakob van Heyden, sind von Hulsius gestochen. Auf
jenem des Papstes Leo X. steht der oben gezeichnete Name. Auf dem
Bildnisse des Papstes Hadrian VI. kommt das erste Zeichen vor, u. s. w.
Dann stach Hulsius auch eine Folge von Blättern mit den Sibyllen in
Landschaften, theils mit dem Monogramme, theils F.H. gezeichnet.
Ueberdiess findet man die gegebenen Zeichen auch auf Titelblättern
und Vignetten.
914. Falkenstein und Huber, Kunsthändler in Basel, bedienten
sich zur Bezeichnung der schönsten Blätter ihres Ver-
lages eines Stempels, welchen wir hier in Abbildung
geben. Er kommt auch auf alten Knpferstichen und
Zeichnungen vor, und könnte daher nicht jedem Sammler
bekannt seyn. Auf neueren Blättern deutet dieser Stempel
auf erste, vorzügliche Abdrücke.