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9Ü7. llarriet Ford, geb. Ca pel, die Gattin des bekannten eng-
E. .9 lischen Kunstfreundes Richard Ford, hatte Theil an der
Herausgabe folgenden Werkes: Twelfe Etchings after
Drawmgs and Engraoings by Parmtgzanzno and Andrea Meldolta,
in the Ccllection of Richard Ford. London 1822. Der zweite Band
mit 15 Blättern erschien1825, so dass das ganze Vgeäk 271301221 ngch
Radirungen äc, des Parmigianino und Andrea Mel o la zä t o ie
Radirungen sind grössteutheils von R. Ford, nur vier Blätteb gehören
der Harriet Ford an, welche aber die Nadel eben sie geistreich führte,
als Richard Ford. Man Endet sie im zweiten Ban e:
1) Der Apostel Thomas, Copie nach dem Meister F. P. (Parmegiaiiino),
B. No. 9.
2) Der junge Mann und die beiden Alten, nach Parmegianino,
B. No. 13.
3) Der schlafende Amor, näch F. P., giid einem gudeiijerli; Blatte,
welches Bartsch No. 11 beschrei t. Es ist ast ganz ic un e annt.
4) Das Mädchen mit dem Kissen. Copie von G. Renils Blatt nach
Parmigianino, B. No. H.
908. Unbekannter Formschueider, welcher in Ingolstadt gelebt
H, H? zu haben scheint. Er kam da mit dem Mathematiker Philipp
saß! Apian, dem Herausgeber der bayerischen Landtafeln, einer
Karte von 24 Blättern, in Berührung. Das erste Zeichen steht links
unten am Rande der in Holz geschnittenen Uebersichtskarte von Bayern.
Das Werk erschien in erster Ausgabe 1566, wie wir unter dem Mono-
gramm I A G VZ, welches von Einigen dem Jost Amman zugeschrieben
wird, ausführlich dargethan haben. In jenem Artikel ist nämlich die
Apianische Karte beschrieben, so dass wir uns hier des Weiteren
e thalten.
n Das zweite Zeichen, welches demselben Künstler angehört, findet
man auf Holzschnitten folgenden Werkes: Postilla catholica Evan-
geliorum totius anni, das ist, katholische Postill über die Evan-
gelien 2 Theile, oorlängst 1530 ausgegangen, auf ein Neues als
zuvor niemals dem lateinischen Text nach mit F leisse übersehen etc.
Ingolstadt 1583, fol. Der Verfasser dieses Werkes ist Johannes Eck.
Auch in Hofmeistefs Postilla Eoangelica. Ingolstadt 1576, fol., sind
Blätter mit dem Monograinme ohne Messer. Das eine illustrirt das
Evangelium vom Säemann, das andere stellt Christus vor, wie er aus
dem Tempel entweicht, da ihn die Juden steinigen wollten.
Nach Brulliot App. I. No. 222 findet man ein dem zweiten ähn-
liches Zeichen auch auf kleinen Holzschnitten nach Virgil Solis. Sie
kommen in einem Buche mit Emblemen vor, und wurden dann je sechs
in einer Reihe auf einem Quartblatte abgedruckt. Höhe 1 Z. 9 L.
B eite 2 Z. 6 L.
r Das Mouogramm bezieht sich wahrscheinlich auf den Maler und
Formschneider Hieronymus F ondesendi aus Mecheln. Er erhielt 1564
in Regensburg als kunstreicherüMeister die Erlaubniss, eine Zeit lang
sich aufzuhalten. Apian lebte in Ingolstadt, und somit könnte Fonde-
seudi für ihn gearbeitet haben. Der Künstler musste dann auch den
Oflizinen der Stadt bekannt seyn.
909. Unbekannter Formschneider, welcher um 1558 in Cöln ge-
lebt zu haben scheint. Merlo (Kunst und Künstler in Cöln
H35 S. 594) fand sein Zeichen mit dem Schneidmesser auf der Titel-
Einfassung zu: Polizey sambt anderen Ordnungen vnnd Edicten
Herren Wilhelms Hertzogen zu Gülich, Cteue und Berge. Gedruckt
zu Cöllen durch Jacob Soter, {inne 1558, fol. Die Schrift steht