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897- Unbekannter Maler, "welcher in der früheren Zeit des
16. Jahrhunderts in Deutschland lebte. Wir wissen von einem
Gemälde mit diesem Zeichen, welches in drei Abtheilungen die
drei heiligen Rosenkränze vorstellt. Dieses Gemälde ging durch
f verschiedene Hände, und gelangte vor ungefähr drei Decennien
in den Besitz eines Domherrn in Freyburg. Unser Berichtgeber konnte
das Monogramm nur aus dem Gedächtnisse geben, und daher ist es
vielleicht nicht ganz getreu.
393- Unbekannter Knpferstecher, welcher in der ersten Hälfte
des 16. Jahrhunderts thätig war. Bartsch VIII. p. 19
beschreibt ein Blatt mit der hl. Jungfrau, geht aber auf
die weiteren Verhältnisse dieses Meisters nicht ein. Der fragliche
Kupferstich stellt die in einer Landschaft sitzende hl. Jungfrau mit
der Krone vor, wie sie mit der rechten Hand einen Vogel hält, und
mit der anderen das auf dem Schoosse sitzende Kind umfasst. In den
Wolken erscheint Gott Vater, und unter ihm der hl. Geist. In der
unteren Ecke rechts ist das Zeichen mit der Jahrzahl 1527 darüber.
H. 4 Z. 9 L. Br. 3 Z. Dieses seltene Blatt erinnert in der Zeich-
nung an A. Dürer, und daher wurde später das Monogramm ausge-
klopft, und dafür jenes des Albrecht Dürer mit der Jahrzahl 1517
eingestochen. Heller II. S. 536 N0. 1097 zählt diesen Stich zu den
zweifelhaften Blättern des A. Dürer, unter dem Titel der Maria mit
der Sternenkrone, indem eine solche auf ihrem Haupte ist. Bartsch
übergeht die Abdrücke mit Dürer's Monogramm, und Heller wusste
nicht, dass das Blatt von dem Meister H F herrühre. Dieser bediente
sich vielleicht einer Zeichnung von Dürer.
Ein zweites Blatt, in derselben Weise, stellt ebenfalls die hl. Jung-
frau mit dem Kinde auf dem Schoosse vor, doch drückt letzteres einen
Vogel an die Brust. Dieses Blatt ist mit dem zweiten, aber etwas
geneigten Zeichen, und mit der Jahrzahl 1537 versehen. 'Es erinnert
ebenfalls an A. Dürer. H. 3 Z. 11 L. Br. 2 Z. 5 L.
Ein drittes Blatt dieses Meisters, welchem ebenfalls eine Dürer'sche
Zeichnung zu Grunde liegen dürfte, stellt die auf einem Kissen sitzende
Maria mit dem Kinde auf dem Schoosse vor. Das lange fliegende Haar
ist gebunden, und um den Hals geht eine Perlenschnur. Das Kind
hält den Vogel in beiden Händen, und unten rechts auf dem Täfelchen
steht das zweite Zeichen. H. 4 Z. 1 L. Br. 2 Z. 3 L.
Schliesslich finden wir auch in einem Heberle'schen Auktions-
kataloge ein Blatt mit dem Monogramme dieses Meisters erwähnt, und
der Verfasser verweist auf Bartsch VIII. N0. 19, welchem wir das
erste Zeichen entnommen haben. Dieses Blatt stellt die Erzbischöfe
Ger. S. von Eppenstein und Heinrich Knoderer von Mainz in ganzen
Figuren vor. Nach der Angabe in einem anderen Cataloge (1855)
kommen auch neuere Abdrücke vor, 8.
399- Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1560 in Deutsch-
PF land gelebt hat. Er ist mit dem vorhergehenden Meister nicht
Eine Person; wenigstens stimmt das von Bartsch IX. p.475 be-
schriebene Blatt mit den Stichen desselben nicht. Es stellt die heil.
Catharina vor, welche mit dem Schwerte stehend nach rechts sich
wendet. Sie trägt die Königskrone auf dem Haupte, und legt die linke
Hand auf den rechten Arm. Zu ihren Füssen liegt das zerbrochene
Rad, und links unten bemerkt man das Zeichen. Höhe 8 Z. 6 L.
Breite unten 5 Z., oben 4 Z.
Ein ähnliches Zeichen fand Heller (A. Dürer II. 467) auch auf
einer gegenseitigen Copie des Blattes von A. Dürer, welches Bartsch