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Nr. 858 860.
858. Lukas de Beere, Maler von Gent, wurde 1534 geboren, und
von Franz Floris unterrichtet. Seine Werke bestehen in Bild-
H": iiissen, Hisäorien und Landschaften, sie scheinen abär grössten-
theils verschwun en, oder ungekannt zu seyn, da man in en uns be-
kannten Gallerie-Verzeichnissen seinen Namen vermisst. H. Walpole
bewahrt indessen in den Anecdotes of painting I. p. 225 ü". sein An-
denken, aber zu freigebig. Er schreibt ihm das Bildniss des Sir Wil-
liam Sidney zu, welches L. de Heere nicht gemalt haben kann, da
Sidiiey 1553 starb. Auch das von G. Vertiie gestochene Bildniss der
Jane Grey wird ihm mit Unrecht zugeschrieben, da diese unglückliche
Gemahlin Heinrich VIII. im Jahre 1553 enthauptet wurde und L. de
Heere erst xnach dem Tode derselben nach England kam. Er malte
aber das Bildniss der Mutter der Jane Grey, der Herzogin Franziska
von Suffolk. Auf diesem Gemälde steht das gegebene Monogramm, und
es wird wohl nicht das einzige Werk seyn, welches de Heere mit
einem Monogramme versehen hat. d
Im Künstler-Lexicon VI. S. 41 haben wir ausführlicher über ie-
sen Meister gehandelt. Er starb 1580.
859. Unbekannter Kupferstecher oder Goldschmied, welcher in
der ergent desliizübJahähuißilerts in! Deutstchlläiiidt thätiä
war. ar sc A. p. esc rei nur as erse a , un
enthält sich der weiteren Bemerkung über den Meister. Er gehört
wohl zur Classe der Goldschmiede.
1) Der obere Theil einer Messerschcide mit einem Pfeitler im alt-
deutschen Costüm. Der untere Theil ist mit Laubwerk geziert, und.
links oben ist ein Tafelehen mit dem Monogranime. Höhe 4 Z. 4 L.
Breite oben 13 L., unten 8 L.
2) Der obere Theil einer Scheide mit der Judith, welche das
Schwert und den Kopf des Holofernes hält. Der untere Theil ist mit
Blatterwerk verziert und rechts oben steht das Zeichen im Täfelchen
mit der Jahrzahl 15,29. H. 2 Z. Br. oben 13 L., unten 8 L.
3) Eine Folge von Ornamenten mit Vögeln auf Zweigen. Die Zahl
der Blätter kennen wir nicht. Eines derselben hat in der Mitte das
Monogramm mit der Jahrzahl 1542. H. 1 Z. 8 L. Br. 3 Z.
859. Johann Franz Ermels, Landschaftsmaler und Radirer, geb.
HE zudCölndüiäl (irrlilg 1241), wär Säiültenvon gohannäulsigaän;
un wi me e sie an angs er is orienma erei. an n e
aber selten ein geschichtliches Werk von ihni, sondern nur Landschaf-
ten, in welchen er dem Jan Both nachahmte, aber nicht immer mit
gleichem Glücke. Er malte viel und zuweilen flüchtig, so dass seine
Bilder ungleich sind. Dazu kommt eine gewisse Eintönigkeit, selbst in
seinen besseren Werken. Im Ganzen erinnert er an Wilhelm v. Bem-
mel, welcher in Nürnberg die Figuren in Ermels Landschaften malte.
Auch J. H. Roos leistete ihm Aushülfe. Dieser Künstler starb zu
Nürnberg am 3. Dezember 1693. Merlo, Nachrichten von dem Leben
und denWerken kölnischer Künstler S. 110, widmet ihm einen aus-
führlicheren Artikel, doch fehlt das Verzeichniss der Radirungen, wel-
ches wir nachtragen, da Ermels eine Stelle im Peintre-graveur verdient.
Im Künstler-Lexicon haben wir ihm aber irrig zwei Landschaften von
Georg Paul Ernlilels (114697) ztugeschrieben. Die Blätter des J. F. Ermels
stehen im Wert e. an gi t gewöhnlich eine Folge von neun Radir-
ungen ungleichen Formates an. Die uns vorliegenden Blätter sind bis
auf eines (N0. 5) ohne Zeichen und Namen.
1) Das Brustbild des Cieero, nach der Antike, kl. 8. Sehr selten.
Es kommt auch ein Gegendruck vor.