Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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HCB. 
776- 
9779. 
'r Jahres und etwas darüber. Unter letzterem Datum ersuchte der Herzog 
Albert von Preussen den König von Dänemark, er möge dem Maler 
die Erlaubniss zu einer Reise nach den Niederlanden ertheilen. Einige 
Monate später befand sich Binck in dem prächtigen Gefolge, welches 
die Prinzessin Anna von Dänemark als Braut nach Sachsen begleitete, 
wo sie am 7. Oktober 1548 mit Herzog August vermählt wurde. Von 
Sachsen aus reiste Binck nach den Niederlanden, um in Antwerpen 
das Epitaphium für die Gemahlin des Herzogs Albert zu bestellen. 
Der Künstler befand sich aller Wahrscheinlichkeit nach daselhst, als 
der König unter dem 1. Juni 1549 die Zeichnungen zu seinem Bild- 
nisse und zum Wappen bestellte. Alles dieses gebt aus dem Brief- 
wechsel hervor, und es erübrigt auch noch so viel Zeit, dass der 
Künstler in Cnpenhagen die Zeichnungen zu der Bibel hätte ausführen 
können. Die Platten konnten aber in dieser kurzen Frist nicht sämmt- 
lich geschnitten werden, und somit waren die Zeichnungen entweder 
schon etliche Jahre vorbereitet, oder die Holzschnitte sind nicht nach 
Binck's Zeichnungen ausgeführt. Im Briefwechsel ist von keinen an- 
deren Zeichnungen die Rede, als von jenen zum Bildnisse und Wappen 
des Königs. Auffallend ist es auch, dass keine der biblischen Vor- 
Stellungen mit dem Monogramrne des Künstlers bezeichnet ist. 
 Hans Baldung Grien oder Grün, bildete zuweilen sein Mono- 
gramm in der Art, dass der Unkundige HCB lesen 
  l  könnte. Der im H stehende Buchstabe ist aber G, und 
meistens bestimmt ausgedrückt. Wir verweisen daher auf HGB. 
 Unbekannter Kupfer-Stecher, welcher nach dem beigefügten 
(ygp Datum um 1580 gelebt haben dürfte. Das gegebene Zeichen fand 
1' Börner auf einer Copie nach Lukas von Leyden, welche (da-in's 
m Brudermord vorstellt, B. VII. p. 344 N0. 13. Bartsch spricht 
von einer etwas kleineren Copie eines Unbekannten von 1526. Auch 
Zani weiss von einer solchen Copie, und vermuthet, sie dürfe von 
einem in obiger Weise zeichnenden Künstler herrühren, nämlich von 
Jakob Binck. Allein dieser Kupferstecher lebte 1580 nicht mehr. Ist 
nun das Blättchen dasselbe, welches Bartsch anführt, so wurde die 
Jahrzahl 1526 herausgenommen ode1' corrigirt, und das Monogramm 
des Jakob Binck eingestochen. Börner findet es nicht unwahrscheinlich, 
dass die Jahrzahl abgewandert wurde, indem die Zahl 00 kräftiger 
sich abdruckte, als 15. 
778. Unbekannter Formschneider, welcher in der ersten Hälfte 
des 16. Jahrhunderts thätig war. Das Blatt mit diesem Zeichen 
B5B stellt den Dr. M. Luther als Augustiner Mönch in halber Figur 
in einer Nische mit dem Buche in den Armen vor. yUm das Haupt 
ist eine Glorie, worin in besonderer Glorie der hl. Geist schwebt. 
Diese Vorstellung ist auf der Rückseite des 'l'itels: Auff dz. über- 
chrisllich, übergeyslliclz, und überkünslliclt buch boclrs Emssers zu 
Leyptzk Antwort Doctor Martin Luthers, 4. Auf dem Buche ist das 
Zeichen mit der Jahrzahl 1521. Diesem Blatte scheint eine Zeich- 
nung von L. Crunach zu Grunde zu liegen. Es ist Copie jenes Holz- 
schnittes, welchen Heller N0. 653 beschreibt. Im Originale hat aber 
Dr. Luther keine Glorie.  
779. Unbekannter Meister, welcher zur Zeit des Papstes Pius IV. 
(1559-1565) in Rom gelebt hat. Man wollte unter dem ge- 
EQB gebenen Zeichen den Jakob Binck vermuthen, ohne zu be- 
JQCW denken, dass dieser Meister im Jahre 1559 in Königsberg lebte, 
und Italien von dieser Zeit an nie mehr gesehen hatte. Das radirte
	        
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