Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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763 
766. 
VonHans Collaert, wahrscheinlich dem Jüngeren, sind folgende 
H. C. gezeichnete Blätter: 
1) Folge von 20 Blättern mit Gehangen, welche architektonische 
Nischen vorstellen, und theils mit mythologischen Figuren geziert sind. 
Der Zeichner deutete durch die Abbreviatur EV. G. INVE. seinen 
Namen an, und links unten steht auf jedem Blatte H. C. H. 5 Z. bis 
5 Z. 2 L. Br. 3 Z. 4-5 L. 
Diese schöne und sehr seltene Folge ist in zwei Ausgaben vor- 
handen. Im zweiten Zustande ist sie nummerirt, im ersten nicht. 
Die gegenseitigen Copien haben die Adresse des Adrian Hubert. 
Wenn diese fehlt, erkennt man sie an der Beleuchtung. Die Copien 
sind von rechts, die Originale von links beleuchtet. 
2) Folge von Blättern mit verschiedenen Brustgehängen, in reicher 
Fassung von Steinen mit Figuren, Seeungeheuern und Perlen. Die 
Zahl der Blätter keimen wir nicht, es sind aber deren wenigstens zehn, 
die nicht alle H. C. gezeichnet sind. H. 6 Z. 3-5 L. Br. 4 Z. 5-8 L. 
Diese Blätter beurkunden einen feinen Geschmack in der Erfin- 
dung, und sind eben so schon gestochen.  
3) Folge von ähnlichen Anhangstücken für Damen im Style der 
Renaissance. Die Mitte der grossen Stücke bildet Architektur, und 
die ausseren Theile bestehen aus Blätterwerk weiss auf punktirtem 
Grunde. An den Seiten und unten in der Mitte hängt überall eine 
Perle an der Schnur, und rechts und links unten sind kleine Brust- 
stücke eingestochen. Wir kennen nur fünf H. C. bezeichnete Blätter, 
die Folge wird sich aber höher belaufen. H. 5 Z. 5 L. Br. 3 Z. 6 L. 
763. Herman Gobleut, der Schüler der Collaert, welcher um 
H C so 1570-1580 thätig war, scheint der Stecher jenes Blattes 
   zu seyn, welches Frenzel im Catalog Sternberg III. N0. 492 
erwähnt. Es stellt den sitzenden leidenden Heiland in einem Rahmen 
mit den Büsten der Apostel vor, nach Martin de Vos, gr. fol. Nach 
Frenzel ist dieses Blatt H. C. sc. gezeichnet, er gibt aber keine Deut- 
ung. Von Hans Collaert kann keine Rede seyn. 
764. Heinrich Gatte, Genremaler, geb. zu Amsterdam 1656 oder 
H  1658, wurde von Jakob Jordaens unterrichtet. Er malte 
' - Scenen aus dem Volksleben. In der k. Gallerie zu Schleiss- 
heim ist ein H. C. gezeichnetes Gemälde auf Holz, welches eine gesell- 
schaftliche Unterhaltung vorstellt. Carre starb 1721. Er ist der ältere 
Künstler dieses Namens. Ein im Haag lebender Heinrich Carre starb 
1726, und hinterliess ebenfalls Genrebilder. Von einem andern Künstler 
dieses Namens sind Stillleben bekannt. Er starb im Haag 1.767. Der 
jüngste Meister Namens Heinrich Carre starb 1775 im Haag. 
7Ö5. Hans van Oollen nennt Merlo, Kunst und Künstler in Cöln 
H C S. 89, einen Formschneider, welcher für Buchbinder Metall- 
' ' stücke zum Einpressen schnitt. Er fand eine Ausgabe des 
bei Johannes Gymnicus 1541 gedruckten Quintilian, auf dessen Deckel 
eine Bordüre mit dem Namen des Künstlers eingedruckt ist. Wir kennen 
eine Ausgabe des Catullus von 1558, 8. Auf dem Deckel sind zwei 
H. C. gezeichnete Stempel eingepresst, der eine mit der Justitia, der 
andere mit der Lucretia.  
766- Halls Wagner von Oulmbach soll nach Heller, Monogn-Lex. 
H C 1534 S. 167, durch diese Buchstaben seinen Namen 
- -  angedeutet haben. Diess wäre nun der unter dem 
Namen „Hans von Culmbach" bekannte Maler, Heller sagt aber nicht, 
dass er ein Gemälde von 1534 kenne. Vgl. N0. 751.
	        
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