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Kanzlers des Johanniter-Ordens und Historiographen des Kaisers, in
sechs Columnen. Jeder Holzschnitt bildet mit Ueberschrift und Er-
klärung eine eigene Abtheilung.
I. Christus am Kreuze mit Maria und Johannes, in einem Rund,
umgeben von einem breiten Bande mit zwölf Wappen geistlicher
Ritterorden. Ueberschrift: De Diui Maximtlianz" Romanorum
Cesaris Christiane vita et feltcissimo eius obitu etc. etc.
II. Der abgezehrte Monarch, von fünf Männern umgeben, sitzt in'
der Nähe des Krankenlagers auf dem Throne, und hört dem
gegenübersitzenden, beim Kerzenscheine aus einem Ifolianten
vorlesenden Manlius mit Theilnahme zu. Ueberschrift: Cesari
avntiqutssime et nobiltssime Genealogie eius manilium libri
leguatur.
III. Der Sarg mit goldgesticktem Bahrtuch und Crucifix darüber
von vier Leuchtern umgeben. Zu beiden Seiten vertheilt singen
neun sitzende Chorherren. Ueberschrift: De felicisstmo Cesaris
obttu, et ezvanimt COTPOTG fub Cruczfiari et lütlttaribus ß Ge-
orgii instgnibus ad Sarcophagä deposito. Höhe vondeu
äussersten Enden der gedruckten Zeilen 18 Z. Br. 14 Z. 4 L.
Der runde Holzschnitt hat 9 Z. 3 L. im Durchmesser. Zweiter
Holzschnitt H. 4 Z., Br. 6 Z., dritter Holzschnitt H. 3 Z. 2 L.
Br. 11 Z. Vergl. F. v. Bartsch, die Kupferstichsamrnlung der
k. k. Hofbibliothek in Wien S. 289. Dieser Schriftsteller handelt
auch über die Werke, welche auf Veranlassung des Kaisers er-
schienen. Das Gedenkblatt kommt auch colorirt vor, ist aber
im Allgemeinen selten.
38) Büste eines Mannes, welcher einen über ihm befindlichen
Spiegel mit beiden Händen stützt. Rechts und links halten zwei andere
Männer mit verhüllten Augen denselben Spiegel. Unten H. B. Höhe
4 Z. 8 L. Br. 4 Z. 4 L. Vgl. N0. 70.
39) Die Darstellung eines Prozesses, ein sogenanntes {liegendes
Blatt, mit der Schrift: Wer jetzt will rechten in der welt etc. etc.
Augsburg, David Necker. Eine solche Vorstellung befindet sich in
der Sammlung zu Gotha, die Adresse des David de Negker deutet
aber auf einen späteren Abdruck.
40) Darstellungen aus dem häuslichen und öifentlichen lieben, in
Einfassungen und mit Aufschriften. H. 13 Z. Br. 8 Z. 11 L. Her-
zogliche Sammlung in Gotha.
41) Der Reiche und der Arme im Gespräch. Auf einem Zettel
oben: Wie der Arm Reich wärt, und der Reich Arm, kl. fql.
42) Figuren in einer Landschaft. Mit der Ueberschrift: Alle Ding
bestehen in Zank, kl. fol.
43) Ein einköpiiger, aufrecht stehender Adler mit ausgebreiteten
Flügeln. An seiner Brust ist ein Wappenschild von sechs Feldern.
Unten in der Mitte H. B. H. 7 Z. 4 L. Br. 5 Z. 5 L.
44) Der deutsche Reichsadler mit halb ausgebreiteten Flügeln, an
deren Federn rechts die sieben freien Künste, links die sieben Schöpf-
ungstage in kleinen Ovalen vorgestellt sind. In der Mitte vor dem
Körper des Adlers bis zu den beiden Köpfen hinauf steht ein mit
Figuren gezierter Becher, in dessen Kelch die sieben Musen sitzen.
Auf der sich aus dem Becher erhebenden Säule sitzt der Kaiser Maxi-
milian auf dem Throne, und an dessen unteren Halbrunden steht:
FONS MVSARVM. Zu den Seiten der Oeifnung, aus welcher das
Wasser in den Kelch der Musen strömt, bemerkt man die Buchstaben
H. B. Am Fusse desselben gruppiren sich verschiedene Figuren.