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3) Ansicht des deutschen Ordenshauses zu Nürnberg mit dem
Brunnen. Joh. Andr. Graff fecit 1681, qu. fol. Von Frenzel im Ga-
talog Sternberg erwähnt.
4) Ein {liegendes Blatt, welches den Aufzug der Frankfurter
Schreinergcsellen den 14. bis '17. Februar 1659 vorstellt und sehr
selten vorkommt. Der Zug bewegt sich am Römer und den anstossen-
den Gebäuden nach rechts hin, wendet sich dann im Bogen nach
links, und schwenkt darauf wieder nach rechts, so dass die Bewegung
in Form eines grossen S geht. Ein Narr und ein Anführer mit dem
Spiesse schreiten voran. Unten im Schilde steht:
Dem gantzen hochlöblichen Schreiner Handwerk zu Ehren, 0er.
fertigte, und verehre! solches, J. Marrel, burger v. Mahler in
Franchfurt. Anno 1659.
Die Vorstellung hat keine Einfassungslinien, und erstreckt sich
bis an die Seitenränder der Platte. Nur oben erreichen die Giebel der
Gebäude den Rand der Platte nicht. Rechts auf einem, durch eine
Oeifnung der Schrifttafelverzierung gesteckten Lineale bemerkt man
das zweite Zeichen. Höhe der Platte 15 Z., Breite 12 Z. 2 L. Der
erklärende Text ist aufgedruckt, und beginnt:
Zierlicher und schöner Auffzug
Welcher von den Schreiner Gesellen zu Franckfurt am Magjn, von
den 14 biss 17 Febr. Ano 4659 ößentliclt geschehen und gehalten
worden. Alle Offlcialen seind mit gewöhnlichen Kleidern auf)" dass
schönste geziert gewesen etc. etc.
5) Caspurus Comes de Pennaranda legatus ea-traord. Hisp. per
Germ. ario MDCL VIII. Das Bildniss ist in achteckige Rahmenleisten
eingeschlossen , und in diesem Rahmen steht die gegebene Titulatur.
Höhe 8 Z. 5 L. Breite 7 Z.
6) Joh. Mauritius Nassooiae Prineeps. Anno M DCL VIII. In
ähnlicher Einfassung, wie das obige Blatt und in gleicher Grösse.
Unter jedem steht: Jacob Marrel (nicht Murmel!) Francof exc., und
zur Rechten das dritte Monogramm.
Auf diese beiden Bildnisse machen C. F. von Rumohr und J. M.
Thiele in der Geschichte der k. Kupferstichsammlung in Kopenhagen
S. 35 aufmerksam, sie geben aber das Monogramm so ungenau, dass
man entweder ein Cursiv H oder Il lesen müsste. In der Radirung
gibt sich aber der zweite Buchstabe als G zu erkennen. Die genannten
Schriftsteller konnten das Monogramm nicht deuten. Sie geben es als
Supplement zu Brulliot, bei etwas besserer Nachbildung hätte es aber
in dessen Dictionnaire des monogrammes I. N0. 408 eingereiht werden
können, wo ebenfalls keine Genauigkeit zu suchen ist.
7Ü4. Jean Boiiser, Zeichner und Kupferstecher, war um 1630-45
in Lyon thätig. Er stach Bildnisse und Andachtsbilder.
. Das erste Monogramm und das zweite in Verbindung mit
dem Namen findet man auf Blättern in den Annales Minorum Capu-
cinorum, auctore B. P. Zacharia Boverio. Lugdunz" 1632, fol.
7Ü5. Jean Boulanger, Zeichner und Kupferstecher, geboren zu
W Amiens oder zu Troyes um 1607-1613, gestorben zu Paris
f im vorgerückten Alter. Die Blätter dieses Meisters sind
sehr sorgfältig vollendet, und besonders ansprechend durch den Ton,
welchen die glückliche Vertheilumg der Schatten und Halbtinten ver-
ursacht. Wenige andere Meister wussten die Farbe besser anzudeuten,