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691.
Das Blatt mit Apollo und Diana ist wahrscheinlich von dem jün-
geren Hans Burgkmair. Er hatte auf Stahl radirt, wie unter den Ini-
tialen H. B. zu ersehen ist.
690. Medailleure und Münzmeister, welche sich dieses Zeichens
Q a bedienten, ausserclem aber auch HB "signirten. Ihrer erwähnt
ä auch Schlickeysen, wir gehen aber näher darauf ein. 1
Hans Biener, churfürstlich sächsischer Münzmeister, war von 1556
bis 1604 in Dresden thätig. Er hinterliess eine ziemliche Anzahl von
Geprägen, deren Tenzel in seinem sächsischen Medaillenwerke be-
schreibt. Die gegebenen Zeichen sind nach Tenzel copirt, des zweiten,
vielleicht mit geringer Abweichung, bedienten sich aber andere Münz-
meister. Das erste Monogramm findet man auf Biener's Sterbmedaille
des Churfürsten Christian I. von 1591. Tenzel Tab. XX. N0. 7, 8 u. 9.
Das andere Monogramm steht auf dem Revers einer Medaille auf die
Belagerung und Einnahme von Gotha 1567: Gotha capta Supplicio de
proscriptis Imp. hostib. obsess. sumpta caeterisque fugatis Augustus
D. Saxo. Elector F -x- F. Tenzel XII. N0. 2 und 3. Ausserclem
nennen wir noch den vierfachen Thaler mit dem Brustbilde des Chur-
fürsten Christian 11., und den Bildnissen der Churfürsten Johann Ge-
org und August von Sachsen, den Gulden mit dem Brustbilde des
Churfürsten Christian I. von 1588, die Medaille mit dem geharnischten
Brustbilde des Churfürsten August von Sachsen 1563, und denDoppel-
thaler auf den Tod des Churfürsten mit dessen Brustbild. Abbildungen
von Münzgeprägen gibt Tenzel auf Tab. XXI. Man findet auch einen
kupfernen Jeton mit Bieneris Bildniss und Wappen von 1586.
Hans Beheim, auch Beham, Bechem und Böheim, wird von
Schlickeysen als Stempelschneider und Münzmeister zu Hall in Tyrol
erwähnt. Er schreibt ihm ein dem zweiten ähnliches Zeichen zu, und
lässt ihn 1507 sterben. Wir haben unter BI. N0. 1565 eines Bernhard
Behem oder Böheim erwähnt, welcher ebenfalls 1507 als kaiserlicher
Münzgraveur zu Hall gestorben seyn soll.
llerkules Bassianus tritt hier als muthmasslicher Verfertiger einer
Medaille auf, welche die Statue des Herkules vorstellt. Die in Ab-
bildung gegebene Statue fertigte Ammanati im Auftrage des Marco
Mantova Benavides in Padua, und sie erhielt den Namen des Hercules
Buphiloponus Bestiarius. Moulinet erklärt die Medaille in seinem
Werke: Science des Medailles, für das Hauptwerk des Bassianus, des
Gehülfen Cavino's. Nach anderen ist aber der Stempel von Gio. Cavino
selbst, so dass also das Monogramm H B nicht auf H. Bassiani zu be-
ziehen ist. Cicognara meint, das Zeichen bedeute Hercules Benavides
oder Ilercules Buphiloponus, was wir dahin gestellt seyn lassen. Die
Statue AmmanatPs wurde 1549 bei Anton Lafreri im Kupferstiche be-
kannt gemacht. Cavino starb 1570 im 70. Jahre.
Heinrich Bonhorst trat _1674 als Münzmeister in Clausthal auf,
und wurde 1695 braunschwelgxscher Münzdirektor. Er bediente sich
auf Geprägen des Monograrnms und der Initialen H B. Man findet
einen Jeton mit seinem Bildnisse und Wappen. Starb 1711.
691. Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1718 in Aix thätig
Ja) war. Sein Monogramm, auch mit dem Buchstaben S,
'j' "J findet man auf radirten Blättern mit Pilanzen in folgen-
fß eo. dem Werke: Histoire des phmtes qui naissent m Pro-
nenee pur Garidel, Dr. en Mädecine et professeur royal d'Azur-
tomie ä Aia: et ä Paris 1719.