Volltext: GK - IML (Bd. 3)

684. 
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und darunter 52 biblische Vorstellungen nach den Gemälden RafaePs 
in den Loggien des Vatikan, die sogenannte Bibel Rataelis 1615. 
H.5Z.1 L.  6Z. öL.  Auf diesen 
Blättern kommen die Zeichen vor, doch auch mit einiger Abweichung. 
Zuweilen ist die Jahrzahl 1615 beigefügt. Die ersten sehr seltenen 
Abdrücke haben keine Inschriften und keine Nummern, es kommen 
aber auch die Blätter mit den Nummern selten complet vor. Im zweiten 
Stande sind oben oder unten Inschriften beigefügt, und man bemerkt 
auch Retouchen. 
Ausser diesen Blättern der Bibel, welche Bartseh N0. 1.  52 be- 
schreibt, nennen wir auch noch den das Christkind über den Fluss 
tragenden hl. Christoph, _B. N0. 53. H. 14 Z. 1 L. Br. '10 Z. 8 L. 
"Im ersten Drucke fehlt die_Adresse, man muss aber unterscheiden, ob 
sie nicht ausgekrazt ist. Die Adresse wurde beim zweiten Drucke bei- 
gefügt, man suchte sie aber dann wieder zu beseitigen, doch ohne alle 
Spuren zu verwischen. Frenzel spricht im Cabinet Sternberg von einer 
mit dem Stichel überarbeiteten Copie mit der Adresse: Lossi 1774. 
-Diess ist wahrscheinlich der letzte Druck aus dem Verlage des Carlo 
Losi in Rom. 
Bartsch erutähnt im Appendix auch etliche lßlätter, welche er 
nicht gesehen hatte, und daher mit einigem Zweifel aufnahm. Dar- 
unter ist No. 2 sicher von Borgiani. Es stellt den Leichnam Christi 
in Verkürzung auf einem Tische ausgestreckt vor der Grabeshöhle vor. 
Links ist Maria und rechts Johannes in halben Figuren. Ueber die 
Höhle reicht links oben ein Baum herab. Rechts unten am Rande des 
Tisches ist das zweite Zeichen mit der Jahrzahl 1615. Die Dedication 
lautet: Illmv et Excell. Princijzi D. Francesco de Castro Castri   
Horacius Borgianus. H. 6 Z. 9 L. Br. 8 Z. 3 L. 
Der Marchese Malaspina di Sannazaro spricht in seinem Cdtalogo di 
mm raccolta di slampe II. p. 240 von derselben Vorstellung, aber 
mit den beiden lllarien und dem hl. Johannes. Unten nach rechts an 
einer überarbeiteten Stelle soll die Jahrzahl 1612 und das Monogramm 
sich zeigen. Letzteres muss aber nach Malaspinals Angabe mehr die 
Form unsers vierten Zeichens haben. Malaspina spricht auch von der 
Dedication, welche mit dem Namen Horatius Borgianus schliesst. 
Von halben Figuren bemerkt der Verfasser des Oataloges nichts, und 
somit könnten sie ganz seyn, was auch aus seiner Massaugabe zu 
schliessen ist. H. 8 Z. 8 L. Br. 4 Z. 8 L. Die Bestimmungder 
Grösse scheint aber nicht genau zu seyn. Nach der Angabe im Catalog 
Cerroni ist der Rand mit der Dedication an Francesco de Castro und den 
beiden lateinischen Distichen l Z. 5 L. breit, und das Bild 7 Z. 6 L. 
hoch, so dass das Blatt mit dem Rande 8 Z. 7 L. hoch ist, auf eine 
Breite von 8 Z. 5 L. Hier ist nun eine bedeutende Abweichung in 
der Massangabe. Nach der Bestimmung im Catalog Cerroni schliesst 
die Dedication mit dem Namen Ho-ra-tius Borgiannus und der Adresse 
Rossfs. Auf dem von uns oben beschriebenen Blatte mit den halben 
Figuren steht: Horacius Borgianras. Es müssen also zwei Blätter 
mit dieser Vorstellung vorhanden seyn. 
684. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte 
i-r des 17. Jahrhunderts in Italien lebte, aber nur Mittelmässiges 
H leistete. Das gegebene Zeichen findet man 'auf einem Blatte mit 
der halben Figur des leidenden Heilandes in 3], Ansicht nach 
rechts. Das Zeichen ist links unten. H. _3 Z. '10 L. Br. 2 Z. 11 L. 
Von Orazio Borgiani kann keine Rede seyn.
	        
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