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und darunter 52 biblische Vorstellungen nach den Gemälden RafaePs
in den Loggien des Vatikan, die sogenannte Bibel Rataelis 1615.
H.5Z.1 L. 6Z. öL. Auf diesen
Blättern kommen die Zeichen vor, doch auch mit einiger Abweichung.
Zuweilen ist die Jahrzahl 1615 beigefügt. Die ersten sehr seltenen
Abdrücke haben keine Inschriften und keine Nummern, es kommen
aber auch die Blätter mit den Nummern selten complet vor. Im zweiten
Stande sind oben oder unten Inschriften beigefügt, und man bemerkt
auch Retouchen.
Ausser diesen Blättern der Bibel, welche Bartseh N0. 1. 52 be-
schreibt, nennen wir auch noch den das Christkind über den Fluss
tragenden hl. Christoph, _B. N0. 53. H. 14 Z. 1 L. Br. '10 Z. 8 L.
"Im ersten Drucke fehlt die_Adresse, man muss aber unterscheiden, ob
sie nicht ausgekrazt ist. Die Adresse wurde beim zweiten Drucke bei-
gefügt, man suchte sie aber dann wieder zu beseitigen, doch ohne alle
Spuren zu verwischen. Frenzel spricht im Cabinet Sternberg von einer
mit dem Stichel überarbeiteten Copie mit der Adresse: Lossi 1774.
-Diess ist wahrscheinlich der letzte Druck aus dem Verlage des Carlo
Losi in Rom.
Bartsch erutähnt im Appendix auch etliche lßlätter, welche er
nicht gesehen hatte, und daher mit einigem Zweifel aufnahm. Dar-
unter ist No. 2 sicher von Borgiani. Es stellt den Leichnam Christi
in Verkürzung auf einem Tische ausgestreckt vor der Grabeshöhle vor.
Links ist Maria und rechts Johannes in halben Figuren. Ueber die
Höhle reicht links oben ein Baum herab. Rechts unten am Rande des
Tisches ist das zweite Zeichen mit der Jahrzahl 1615. Die Dedication
lautet: Illmv et Excell. Princijzi D. Francesco de Castro Castri
Horacius Borgianus. H. 6 Z. 9 L. Br. 8 Z. 3 L.
Der Marchese Malaspina di Sannazaro spricht in seinem Cdtalogo di
mm raccolta di slampe II. p. 240 von derselben Vorstellung, aber
mit den beiden lllarien und dem hl. Johannes. Unten nach rechts an
einer überarbeiteten Stelle soll die Jahrzahl 1612 und das Monogramm
sich zeigen. Letzteres muss aber nach Malaspinals Angabe mehr die
Form unsers vierten Zeichens haben. Malaspina spricht auch von der
Dedication, welche mit dem Namen Horatius Borgianus schliesst.
Von halben Figuren bemerkt der Verfasser des Oataloges nichts, und
somit könnten sie ganz seyn, was auch aus seiner Massaugabe zu
schliessen ist. H. 8 Z. 8 L. Br. 4 Z. 8 L. Die Bestimmungder
Grösse scheint aber nicht genau zu seyn. Nach der Angabe im Catalog
Cerroni ist der Rand mit der Dedication an Francesco de Castro und den
beiden lateinischen Distichen l Z. 5 L. breit, und das Bild 7 Z. 6 L.
hoch, so dass das Blatt mit dem Rande 8 Z. 7 L. hoch ist, auf eine
Breite von 8 Z. 5 L. Hier ist nun eine bedeutende Abweichung in
der Massangabe. Nach der Bestimmung im Catalog Cerroni schliesst
die Dedication mit dem Namen Ho-ra-tius Borgiannus und der Adresse
Rossfs. Auf dem von uns oben beschriebenen Blatte mit den halben
Figuren steht: Horacius Borgianras. Es müssen also zwei Blätter
mit dieser Vorstellung vorhanden seyn.
684. Unbekannter Kupferstecher, welcher in der ersten Hälfte
i-r des 17. Jahrhunderts in Italien lebte, aber nur Mittelmässiges
H leistete. Das gegebene Zeichen findet man 'auf einem Blatte mit
der halben Figur des leidenden Heilandes in 3], Ansicht nach
rechts. Das Zeichen ist links unten. H. _3 Z. '10 L. Br. 2 Z. 11 L.
Von Orazio Borgiani kann keine Rede seyn.