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683.
Künstler durch dieses Monogramm seinen Namen angedeutet haben
könnte. Wir haben oben den Hans Brosamer kennen gelernt, dieser
Meister wird aber vor 1525 keine Zeichnung von Bedeutung gefertiget
haben. HansBaltlung, und Hans Balduiig Grün waren aber schon um
1512 geübte Meister. Das dritte Monogramm finden wir auf einer von
N. Strixner in Steindruck facsimilirten Zeichnung eines iigurirten
Wappens. Man will die im Cabinet zu liliiiichen vorhandene Zeichnung
dem H. Holbein zuschreiben, wir lassen es aber dahin gestellt, ob sie
von ihm herrühre.
681- Hendrick Bloemaert, Bildniss- und Gcnremaler, vrar der
I__B ältere Sohn des Abraham Bloemaert, und muss daher
M7" gegen 1501) geboren worden seyn. Er ist wenig bekannt,
B, 701,11; und_man nimmt an, dass er nur als Portraitmaler etwas
geleistet habe. Das Zeichen mit dem Beisatze Pin. findet
man auf einem Schwarzkunstblatte, welches einen jungen, die Geige
spielenden und singenden Mann vorstellt, nämlich den Maler Daniel
Boon. Das aus den Buchstaben GIF bestehende Monogramm des
Schabkünstlers (II. N0. 35) deutet Brnlliot I. N0. 969 auf Jan Gole,
während es andere dem Jean Griftier zuschreiben. Diess ist aber in
beider Hinsicht bedenklich, da das Bildniss des D. Boon kaum vor
1680 erschien. In diesem Jahre lebte Hendrick Dloeniaert nicht mehr,
und somit kann sich das hlonogramm nicht auf ihn beziehen, obgleich
es ihm zugeschrieben wird. Die Zeichnung eines anderen Blattesmit
demselben Zeichen kann ihm aber angehören. Es stellt die halbe Figur
eines jungen Bauers vor, welcher ein Vogelnest in den Händen hält, 8.
Dieses Blatt hat Charles David gestochen, ein Zeitgenosse Bloemaerüs.
Das zweite Monogramm findet man auf einem Knpterstiche von Cornel
Bloemaert, dem Bruder unsers Meisters. Es stellt einen jungen Mann
mit der Eule vor. .
682. Unbekannter Maler, welcher gegen Ende des 16. Jahrhun-
derts in Amsterdam oder in Harlem gelebt haben dürfte. _Sein
I-B Zeichen findet man rechts unten in der Ecke des Bildnisses
des Malers Florentius Dikius in der vermehrten_Ausgabe der _Portrait-
Sammlung des H. Hondius: Theat-rum [Ionorzs in quovlliostrz Apelles
Saeculi etc. etc. Antstellodanzi apart Joan-rtevn Jzinssonziem anno
1618, fol. Der Maler Florentius Dickius, d. 1. Floris van Dyck, er-
scheint noch im Costüme des 16. Jahrhunderts, und somit muss das
Bildniss gegen Ende desselben gezeichnet oder gemalt worden seyn.
Das Monogranim kann sich daher nicht auf Hendrick Bloemaert, den
vorhergehenden Künstler beziehen. Das Geburtsjahr des I_'loris van
Dyck ist nicht bekannt. Schrevelius nennt in seiner Beschreibung von
Haarlem 1648 einen Stilllebenmaler dieses Namens unter den lieben-
den, dieser kann aber mit demjenigen Meister, dessen Bildniss in der
Cock-Hondiuyschen Sammlung vorkommt, nicht E1116. Person seyn.
Der Floris van Dyck des Schreveliusn-var damals noch in voller Kraft,
was mit einem Manne, dessen Bildniss fast iünizig Jahre früher ge-
stochen wurde, nicht mehr der Fall seyn kann.
683. Orazio Borgiani, Maler und Radirer von Rom, wurde nach
äalinigeihiäw, nach anderen 1581 lgeboren
D am: ljelicli: hqßiär ein Altei- von 58 Jairen er-
. , und somit konnte man anneh-
[H31 MB)! meii, dass der Künstler 1615 oder 1619 ge-
sterben sei. Die Jahrzahl 1615 kommtnvenigstens auf seinen Hndir-
ungen vor. Bartsch XVII. p. 315 beschreibt die Blatter dieses Meisters,