Volltext: GK - IML (Bd. 3)

Nr. 655. 
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Harnisch bis an den halben Leib nach rechts vorgestellt und trägt 
eiäen" reich finit gegen geschmückten breiten Hut, fol. 7 E. Weigel 
gi tim zwol ten e e seines Pracbtwerkes: Holzschnztte berühmter 
Mezster etc. eine sehr Schone Copie dieses äusserst seltenen Blattes. 
Ein in derselben Weise behandeltes Bildniss, aber ohne Zeichen 
und Nägmeni {St 191195 dßS Dichters Hans Sachs mit Buch und Papier- 
rolle hinter einem Tische, auf welchem steht: 1545 HANS SAGHS. ALTER. 
5_I'IAR. Der Dichter hat einen starken Bart, und sein Kopf ist mit 
einer Kappe und einem Hute bedeckt. H. ll Z. 9 L. Br, 10 Z_ 5 L_ 
Dieses Blatt ist im alten Drucke ausserst selten, sowie man von dem 
Bildnisse des Landgrafen von Hessen nur ein Exemplar auf der Biblio- 
thek zu Gotha kennt._ In_ der von Derscliawschen Sammlung ist ein 
neuer Abdruck des Bildnisses von Hans Sachs angegeben. Im Texte 
dazu wird gesagt, dass Hans Brosamer dieses Bildniss dem Dichter 
zu seinem_ 51._ Geburtstage verehrt habe. In dem Werke des R. Z. 
Becker: ßtldmsse der Urheber und Befbrderer, auch einiger Gegner 
der Reltgwns- dnd Ktrchencerbesserung etc. Gotha 1817, kommt 
Ebenftlitllls Sachsens Bildnisswor. Dass es von der Hand desienigen 
erru rt, welcher das Portrait des Landgrafen von Hessen geschnitten 
hat, unterliegt keinem Zweifel, und es ist somit ein Werk des Hans 
Brosamer. Wer aber diese beiden Bildnisse geschnitten hat, der hat 
keines der Blatter gestochen, welche Bartsch VII. _p. 456 H. dem Hans 
ärosamer kzuscläregt, ein? zuschreiben muss , weil auf zweien dessen 
hämgbigor acllnääi eineäs Ägreiäääef des Bildnisses des Landgrafen Philipp 
 er geschnitten, welche Bartsch weiter 
dem Brosamer zuschreibt, und wir glaubendaher, dass es sich um 
zwei Kunstler handelt, um einen Formschneider von Profession, und 
um einen Zeichner und Kupferstecher. Der erstere ist in Hans Brö- 
samer von _Erfurt_ gefunden, den andern führen wir N0. 656 ein. Wer 
aber nur einen einzigen Künstler anerkennen will, der verbinde diesen 
Artikel init Jenemdes Hans Brosamer von Fulda. 
Damit sind wir aber mit dem Erfurter Hans Brösamer noch nicht 
ganz im Reinen. Herr J. H. Schneider erwähnt im Deutschen Kunst- 
blattq 1853 S. 214 von „Hans Brosamer" als in der herzogl. Sammlung 
zu Gothaworhanden: Bathseba am Bade, gedruckt zu Erfurt, imp. fol. 
in 3 Theilen. Dieser grosse,__iins unbekannte Holzschnitt besteht also 
aus 3_Theilen_,_ d. h. aus  Blattern, und muss daher von dem folgen- 
den, in 9 Blattern vollstandigen Formschnittwerke mit Bathseba im 
Bade verschieden seyn. Wir fanden auf diesem den Druckort Erfurt 
nicht vor, und dahenmuss das Blatt mi_t_den folgenden Zeichen Copie 
seänyoödie; gsdiegtgteine aßderei (ionäposäiog zu Grundcil, da diehJiiäigä 
za i- eige u is  er r ur er  rösamer so näm ic 
an der Pest gestorben seyn, und somit kann er die Zeichnung von 1554 
nicht geliefert haben. Ueber die Gomposition des Werkes von 1554 
vergl. den folgenden Artikel. 
655. Hans Brosamer, Maler, Kupferstecher und Formschneider 
  v_on Fulda, ist schon im vqrhergehenden Ar- 
I-B ng-d W t1kel erwähnt, ohne dass wir uns überzeugen 
 konnten, dass er mit dem Hans Brösamer 
jfgÄl-l, Q äfrh liäznnenden Formschneider äon Erfurt 
 me erson sei. Brösamer star 1552 an 
der Pest, die Zeichnung zu dem Formschnittwerke mit dem gegebenen 
Zeichen ist aber von 1554. Wir" glauben, dass sie von Hans Brosamer 
aus Fulda herrühre, dessen Lebenszeit traditionell bis 1560 ausgedehnt 
wird. Das sehr seltene Formschnittwerk mit diesem Zeichen stellt auf
	        
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