HAS-HAT.
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vorstellend, auf graues Tonpapier getuscht. H. GZ. 9L. Br. 7Z. 5 L.
Die Zeichnungen, welche die Universität bewahrt, waren im Besitze
des bekannten Joachim van Sandrart. Herr Professor Dr. Rössler, der
Bibliothekar der Universität, hat sie in den besten Stand gebracht,
und somit ist dieser reiche Schatz zum zweiten Male gehoben.
644- Unbekannter Kupferstecher, welcher in der zweiten Hälfte
l i) y des 15. Jahrhunderts in Deutschland lebte, vielleicht
in München" Jedenfalls gehört er der süddeutschen
Schule an. Das Zeichen ist indessen mit rother Farbe eingezeichnet,
und somit könnte es auch jenes des_alten Besitzers der Blätter seyn.
1) Die Marter der hl. Barbara. S18 knlet rechts bei einem Thurme,
und ein Mann mit dem Turban auf dem Kopfe ergreift sie zur Ent-
hauptuug. Unten steht ein Vers und das Zeichen. H. 4 Z. 6 L.
Br. 7 Z. 7 L. Copie eines Blattes des altdeutschen Meisters der
Sibylle, wie man ihn jetzt nennt. Cabinet zu München.
2) Die Marter des hl. Erasmus, das Gegenstück zu" obigem Blatte,
aber ohne Monogramm. Zwei Henker haspeln die Gedärrne aus, und
der König mit fünf Begleitern steht hinten als Zuschauer. Oben sieht
man die Hand Gottes. Die Schraffirung besteht aus vielen "kleinen
schrägen Strichen, mit einer gewissen Sicherheit behandelt. Cabinet
zu München.
3) Die Enthauptung der hl. Catharina. Sie kniet nach links ge-
wendet vor den zertrümmerten Rädern, unter denen drei Figuren liegen.
Rechts sieht man den König und einen Mann. H. 8 Z. 6 L. Br. 5 Z. 2 L.
Cabinet zu München.
4) Die hl. Jungfrau auf dem Throne von reicher gothischer Archi-
tektur. Sie hält das nackte Jesuskind mit der Weltkugel stehend auf
dem Schoosse. Ueber der Madonna schwebt der bei]. Geist, unter
welchem sich ein Bandstreifen mit einer unleserlichen Schrift entrollt.
In jedem der Tabernakel zu den Seiten des Thrones ist die Figur
eines Propheten. H, 7 Z. 9 L. Br. 4 Z. 10 L. In der fürstlich
Wallersteimschen Sammlung ist ein Exemplar mit dem Zeichen in
blauer und rother Farbe.
645. Unbekannter Formschneider, welcher wahrscheinlich im
H A S S0 17. Jahrhundert gelebt hat. Er schnitt das Brustbild
des Wittenberyscheii Professors Johannes Forster,
welches Lukas Cranach 1556 gemalt hatte. Das Blatt ist aber Copie
nach dem Holzschnitte des Meisters HAB, welcher ohne Grund Hans
Bocksberger genannt wird. Mit der Inschrift: Viva imaga Joann.
Forsten" etc. (Iran. pinm. H. A. S. Sa, 4. Das Original iindet man
vor dem Titel des hebräischen Lexicons von Forster (1554), und- die
Copie wird zu einer spätern Ausgabe gehören.
545- Unbekannter Knpfersteoher, welcher um die Mitte des
16. Jahrhunderts in Italien gelebt zu haben scheint. Er
ß 1 ist nur als Copist bekannt, war aber nicht im Stande,
das Original genau nachzubilden.
i) Cleopatra, halb entblösst auf dem Bette liegend, im Momente,
wie sie am Gift der ihre Arme umwickelnden Schlange stirbt. Sie ist
nach links gewandt, und links unten steht das Monogramm auf einem
Titfelchen. Gegenseitige Copie nach Marc Anton, B. N0.199. H. 4 Z.
Br. 6 Z. 6 L.
2) Die beiden Sibyllen, jede mit einem Buche. Rechts oben be-
merkt man einen Theil des Thierkreises, und daher ist dieses Blatt
auch unter dem Namen des Zodiacus bekannt. Links unten ist das