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5) Landschaft mit der Ansicht einer Stadt mit Kirche. Im Vor-
grunde rechts ist eine Anhöhe, auf welcher fünf Weidenbäume stehen,
und im Hintergruiide rechts bemerkt man eine Kirche. Rechts unten
ist die Jahrzahl 1549. H. 2 Z. 7 L. Br. Z.
6) Landschaft mit einer über den Fluss führenden Brücke, und
mit Gebäuden am Wasser. Links im Vorgrunde steht eine Fichte,
und rechts das Zeichen mit der Jahrzahl 1545. Höhe 5 Z. 8 L.
Br. 6 Z. 10 L.
7) Landschaft mit einem grossen Flnsse, auf welchem viele Schiffe
treiben. Von einem derselben wird Jonas in das Wasser geworfen.
Unten links ist das Monogramm mit der Jahrzahl 1526. Aeusserst
seltenes Blatt, kl. qu. fol.
8) Das Wappen der Familie Lassla von Edlasberg. Unten steht:
LASSLA. v. EDLASPERG. R. R0. KHAY. VND. KN. MAI. ECC. RATE. Das
Zeichen und die Jahrzahl 1545 ist in der Mitte unten. H. 10 Z. 3L.
Br. 6 Z. 9 L. Sehr selten.
9) Das Wappen des A. Hirsvogel. In dem mit Laubwerk ver-
zierten Schilde steht ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln auf einer
Mauer, und unter diesem sieht man drei kleine Schilde. Im mittleren
Schilde ist das Zeichen des Künstlers. Auf der Helmdecke erhebt sich
der Oberleib einer weiblichen Figur, deren Arme Dammhirschschaufeln
bilden, kl. fol. Dieses Blatt ist sehr selten.
10) Das Wappen der Familie Barth. In einem mit Laubwerk ver-
zierten Schilde ist der nach rechts gerichtete Kopf eines bärtigen
Mannes. Oben und unten sind Bandstreifen. Ohne Zeichen, aber
sicher von Hirsvogel, gr. fol. Dieses Blatt muss der Künstler vor 1543
in München gefertigt haben, da die Familie Barth daselbst lebte.
11) Eine Arabeske mit drei Mascarons. Links neben der mittlern
Fratze ist das Zeichen mit 1543, 4.
12) Der Plan der Stadt Wien in 6 Blättern, zusammengefügt
31 Z. 9 L. hoch und breit. In den vier Winkeln ausserhalb des
Rundes sind vier Medaillons, und nur die Stadtmauern, Thore, Thürnie
und Basteien im Aufriss dargestellt. Die Gebäude gab der Künstler
im Grundrisse an, die hauptsächlichsten und die Strassen sind aber
mit Namen bezeichnet. In der unteren Rundung rechts steht: Hanc
Viemzae quam cides geometricam faciem Archimedem Siracusanum
Augustus Hirsfogel a suo depictam radio imitalus est anno
M. D. XLVII. Ob dieser Plan im Jahre 1547 auch ausgegeben wurde,
wissen wir nicht, es ist aber wahrscheinlich, dass er erst später er-
schien. Weiter unten steht nämlich: Cum gratia et pricilegio im-
periali impres. Wennae 1552. Bartsch kennt dieses sehr seltene
Werk nicht, er beschreibt nur zwei friesartige Ansichten der Stadt
von 1547, N0. 80 und 81.
13) Das sehr seltene Werk über Geometrie mit Holzschnitten.
In zwei Auflagen.
A. Geometria. l Das Bvch geomema zst mein Namen l All
freye kunst aus mir zum ersten kamen. l Ich brmg architeclcra ond
Perspectica zvsamen. II Dann folgt HirsvogePs Monogramm mit der
Jahrzahl 1543. Auf dem in Holz geschnittenen Titel ist eine Bank
mit einem Pentagon-Dodekaeder, und auf der obersten Fünffläche der
geometrischen Figur steht eine Eule, _anf deren Kopf zwei Vögel zu-
fliegen. Diese Eule mit den Vögeln ist gleichsam die Dedication an
den kaiserlichen Hofmaler Jakob Zeyssnecker oder Seysenegger. Unter
der Bank ist das kaiserliche Privilegium und die Dedication vom
1. April 1543. Die 38 Holzschnitte sind auf 19 Blättern beigefügt.
Dazu kommt der Titel, so dass das Werk aus 20 Blättern besteht.
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