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HAC
HAE.
608
611.
Maler, und nicht Formscbneider von Profession war. Unser Künstler
gehört der Schule des Tobias Stimmer an, und lebte wahrscheinlich
im Elsass, vielleicht in Mühlhausen. Das Zeichen könnte aus H B W
bestehen, und dann fällt Bocksberger ohnehin aus. Wir zählen den
Träger dieser Monogramme zu den unbekannten Meistern, und er-
wähnen folgende Blätter.
i) Das Bildniss des Johannes Forster, Brustbild im Pelzkleide
und mit einem Buche in beiden Händen. Oben rechts ist die Schlange
als Zeichen des Lukas Cranach jun. mit der Jahrzahl 1550 (155
darüber. Links unten in der Ecke ist das dritte Zeichen. H. GZ. 11 L.
Br. 5 Z. 6 L. Dieses Blatt hat im alten Drucke die Schrift: Viva
Image Reoerendi Viri Joannis Forsteri Sacrae Theologtae Doctoris,
Ac Hebraicae Lingvae Professoris Ordinarivl In Sclwla VVitebergensi
Anno MDLVI et Aetatis Svae LXI. Auf der Rückseite ist der Titel
seines Werkes: DICTIONARIVM HEBRAICVM Novvn Autore Jmmne
Forstero Augustano etc. Basileae MDLIIII. Cautum privilegio Imp.
Majest. ne quis imitetur. Eine andere Ausgabe ist von 1557.
2) Holtzkunst, verzeichnuss der AFiguren unnd neuwen öfen,
von der ersparung der neuwen erfundenen Holtzltunst. Gedruckt
zu Mülhausen im oberen Elsäss, durch Peter Schmid 1564, gr. fol.
Mit neun Abbildungen zierlicher Stuben-, Koch- und Bratöfen. Diese
Blätter sind mit den übrigen Zeichen versehen.
3)- Ein Holzschnitt zum sechsten Kapitel der Apokalypse: Die
Könige und Gewaltigen in den Klüften unter dem Fallen der Sterne.
Links unten ist das Zeichen des Virgil Solis, rechts auf einem am
Fusse des Baumes liegenden Schilde jenes des Fonnschneiders in
schiefer Stellung. Dieses Blatt findet man in der deutschen Bibel von
M. Luther. Frankfurt am Mayn bei Cephelius, Rasch und Feyerabend
1560, o.
4) Ansicht von Tunis: Ruinae Carthagin-is. Mit dem Zeichen des
R. M. Deutsch und dem vierten der obigen Monogramme.
608. Johann Adam Delsenbach, Kupferstecher von Nürnberg, be-
H) hauptet unter dem aus den Cursiven AD gebildeten Monogramme
I. N0. 385 _eine ausführliche Stelle, und wir verweisen darauf.
ÖÜQ. Alexander Garl lleldelof, Maler und Architekt, geboren zu
Stuttgart 1788, behauptet im Künstler-Lexicon eine ausführliche
l Stelle, doch reicht das Verzeichniss seiner Werke nur bis 1838.
Heideloif war aber auch die folgenden Jahre noch ausserordent-
lich thätig, besonders zur Wiederherstellung alter architektonischen
Denkmäler u. s. w. In seiner früheren Zeit zeichnete er Gemälde und
Zeichnungen mit einem aus H C bestehenden Monogramme, später
fügte er aber das obige Zeichen bei, da sich des ersten auch andere
Künstler bedienten.
610. Eucharius Silber, Buchdrucker und Verleger von Strassburg,
liess sich in Würzburg nieder, und bediente sich in seinen
Druckwerken eines Signets mit der gegebenen Chiffre. In
dem Werke :Omnia Campani Opera. Romae 1495, fol., ist
ein Holzschnitt mit einer grossen Glocke, auf welcher das
Zeichen ebenfalls vorkommt. Man kann annehmen, dass
dieselbe von E. Silber selbst geschnitten sei. Das Monogramm ist zu
lesen: Eucharius Argentinus Herbipolensis.
ßll. Ulrich Aesslinger oder Aestlinger, der Sohn des im ersten
Bande N0. 1400 eingeführten gleichnamigen Künstlers,
U j war in den ersten Decennien des 16. Jahrhunderts
er in München thätig. Er malte für den herzoglichen