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in Typendruck vor. Er trat gegen 1553 auf, und starb 1367. Seine
Blätter sind selten, wenn auch nicht von besonderem Kunstwerthe.
1) Christus am Kreuze mit Maria und Johannes in einer Einfass-
ung, originalseitige Copie nach A. Dürer's Blatt von 1516, aber ohne
Jahrzahl. Oben steht: Cum sceleraiis reputaius est etc., unten: Er
ist den Uebelihätern gleichgerechnet etc. Im Rande: Gedruckt zu
Nürnberg durch Hans Adam. H. 10 Z. 2 L. Br. 8 Z. 4 L.
2) Ein alter Mann mit einem jungen Mädchen, welches nach dem
Geldsack greift. Unten ist ein deutsches Gedicht aufgedruckt, und die
Adresse des Formschneiders. Höhe ohne Gedicht 9 Z. 3 L., mit dem-
selben 13 Z. Br. 9 Z. 6 L.
3) Eine alte Frau mit einem Jüngling, welcher in den Geldsack
greift. Mit einem Gedichte, und in der Grösse des obigen Blattes.
4) Conterfaetur und lrurtzer Bericht Jüngster Schlacht bey
Silbershausen (Sievertsbausen am 9 Juli 1552. Gedruckt zu Nürn-
berg Durch Hanns Adam. Das Zeichen mit dem nackten Adam ist
zwischen der fünften und sechsten Columne des mit Typen gedruckten
Textes. Ueber dieses in drei Bogen bestehende Formschnittwerk gibt
Meusel in seinen neuen Miscellen XII. S. 484 zuerst Nachricht.
Z5) Warhaffte Zeitungen am Himmel zu: Nürnberg gesehen
1554, fol.
600. Hans Mynsheere, auch Jan Min Heere und Jan D'Heere
genannt, war Architekt, Bildhauer und Maler,
und in jedem Fache ein trefiiicher Meister. Er
hatte den Titel eines Architekten der Abtei von
St. Bavo und St. Jan in Gent, wie wir aus dem
Messager des sciences historiques Gand
1833 p. 15 wissen. Van Mander zählt ihn zu den vorzüglichsten
Bildhaueru seiner Zeit, man kennt aber nur wenig Werke von seiner
Hand. Auch Vasari hatte Kunde von diesem Meister, und nennt ihn
Jean Minescheren von Gent. Unter" diesem Namen figurirt er
auch in der Florentiner Ausgabe des Vasari von 1842 ff. Dann
wird J. Min Heere auch als Portraitmaler gerühmt. Er soll Notabi1i-
täten seiner Zeit nach dem Leben gemalt haben, und darunter 1560
auch den Kaiser Carl V. H. Cock gab 1563 das Bildniss dieses Kaisers
im Stiche heraus. In der letzteren Zeit seines Lebens wurde er nach
Spanien berufen, um für die Hofkirche zu Toledo die Statuen der
zwölf Apostel zu fertigen. Diese Arbeit scheint der Künstler nicht
mehr vollbracht zu haben, denn er soll 1569 in Spanien gestorben seyn.
Das Zeichen des Künstlers theilt Brulliot II. N0." 2845 nach Pas-
savant mit. Letzterer entnahm es einem Ornamente der Cathedrale von
Gent. J. Min Heere zeichnete auch die oigenhändigen Quittungen auf
solche Weise. Ein Gemälde mit dieser Signatur ist nicht bekannt.
ÖÜI. Heinrich Adam, Landschaftsmaler in München, ündet unter
dem Monogramme H A N0. 596 eine Stelle, und daher be-
schränken wir uns hier nur auf die H. A. bezeichneten
radirten Blätter. Sie kommen in folgendem Buche vor: Abendstunden
der Familie Bosenthal. Ein Geschenk für die Jugend von einigen
Jugendfreunden. München und Nürnberg, s. a. 8. Diese drei Blätter
stellen die Freuden des Sommers, Herbstes und Winters vor, gr. 12.
Adam radirte auch noch andere Blätter.
602. Hugo Allard soll eine Folge von acht Blättern mit Jagden
H A H A ine. bezeichnet haben. Wir kennen diese Blätter
im). nicht, und wenn sie je vorkommen, so scheinen sie nur