in Heidelberg, und vielleicht auf Veranlassung des J. J. Boissard ge-
stochen sind. Auf solchen kommt auch der Name des Künstlers vor,
unsers Wissens immer Granthomme, nicht Grandhomme, wie man ge-
wöhnlich angegeben iindet. Wir nennen hier die Bildnisse von Jakob I.
von England, Heinrich III. und IV., Carl IX., Ludwig XIII. von Frank-
reich, Friedrich IV. von der Pfalz zu Pferd (fol.) und in Büste
Friedrich V., Carl von Lothringen, Louise von Lothringen, Maria de
Medici, Alessandro Farnese, Johannes Huss, Philipp Melanchton, The-
odor Beza, Guido Faber, Jakob Grynäus , Caspar Olevianus, Daniel
Tossanus (lauter Theologen), Paul Melissus (Botaniker), Heinrich Sme-
tius (Arzt) u. s. w. Nach "Füssly stach Granthomme eine Folge von
17 Blättern mit Bildnissen von Ketzern, hier sind aber nur einige
genannt. Auf mehreren Blättern mit Bildnissen steht: J. Granthomme
sculp. et excud. Heidelbergae, auf anderen ist das Monogramm mit
demselben Beisatz, und auch ohne Ortsangabe. eAuf einem grossen,
sehr seltenen Blatte nach J. v. Winghe, welches Phineas vorstellt, wie
er an Zimbri die mit der Madianitin Cozbi begangene Unzucht straft,
steht: Jacobus Grandomaeus chalcogr. Heidelbergensis. Im Chrono-
stichon ist die Jahrzahl 1607 ausgedrücht. H. 19 Z. 1 L. Br. 14 Z. 3L.
Dieser J. Granthomme wurde früher mit dem Monogrammisten GJ,
welcher nach dem Beisatze ALION in Lyon gelebt hat, für Eine Person
gehalten. Wir haben ihn oben unter dem Namen Jean de Gourmont
N0. ä eingeführt, und verweisen im Uebrigen auf jenen Artikel. Im
Künstler-Lexicon V. S. 329 sind mehrere Blätter des J. Granthomme
verzeichnet, es kommen aber darunter solche von Jean de Gourmont
vor, weil man früher geglaubt hat, es habe ein Jacques Granthomme
in Lyon gelebt. .Ch. le Blaue nennt in seinem Manual de Pamateur
d'estampes' den Meister GI. ALION Jacques Granthomme senior. Das
erste der obigen Zeichen haben wir nach Christ copirt, es frägt
sich aber, 0b es genau ist. Heller, Monogix-Lexicon S. 210, bringt es
für J. Granthomme mit dem Zeichen des Lyoner Meisters GI N0. 5.
Malpe und Strutt verunstalten nur das Monogramm bei Christ noch
mehr, wie in Brulliofs Dict. des monogr. I. Nr. 2153 zu ersehen ist.
13. Johann Gheringh, Architekturmaler, war um 1665 in_Antwerpen
1'" thätig. Wir schliessen dieses aus einem Gemälde der
k. k. Gallerie in Wien, welches das Innere der abge-
brannten Jesuitenkirche in Antwerpen vorstellt. Auf dem
Hochaltnre ist das Bild sdes hl. Ignaz von Loyola, und in
, einer Seitenkapelle die Himmelfahrt Maria, beide nach den
ebenfalls in Wien vorhandenen Gemälden von Rubens. Auf diesem Ar-
chitektnrbilde steht der Name des Künstlers mit der Jahrzahl 1665,
die Anfangsbuchstaben sind aber wie Figur 2 verbunden. Auch in der
k. Gallerie zu Dresden ist das Innere einer Kirche mit dem Monumente
eines Bischofs, und dem Namen. Das erste Zeichen gibt Brulliot I.
N0. 2160 mit der Bemerkung, dass man es auf Gemälden mit archi-
tektonischen und perspektivischen Ansichten linde. Zu den vorzüglichen
Meistern gehört Ghcringh nicht. Seine Gemälde sind buntund geschmacklos.
14. Jean. Guöriu, Miniaturmaler von Strassburg, übte seine Kunst
in Paris, und durchlebte da die Schreckenstage der Revo-
I? lution. Der Protektion der Königin Marie Antoinette sich
1 erfreuend, trat er am 20. Juni 1793 alsNational-Gardist den
Dolchen ihrer Mörder entgegen , wurde aber dafür auf die
Proscriptionsliste gesetzt. Erst unter dem Consulate konnte er wieder
nach Paris zurückkehren, wo er jezt neben Augustin und Isabey als
Portraitmaler das Feld behauptete. Seine Bildnisse sind zahlreich, und