588.
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6) Das Wappen mit dem aufsteigenden Löwen, und einem Weihe
auf dem Helme, welches Sanduhr und Todtenkopf in der rechten, und
eine Blume in der linken Hand halt. Links oben in der Einfassung
ist die Büste des Kaisers Carl V., rechts jene des Königs Ferdinand.
In der Mitte hängt ein Täfelcheu mit der Jahrzahl 1551 , und rechts
unten steht das Zeichen. H. 5 Z. 2 L. Br. 4 Z. 1 L.
Diess ist das Wappen des Buchdruckers Franz Behem zu St. Victor
bei Mainz, welches auch m den Druckwerken desselben vorkommt.
Unter dem Wappen ist ein Elogium von mehreren Versen:
Haec data Typographo cur sinl Insignia quaeris?
Haud lenis, earcudit quosl-ibet ille libros.
Carolus haec igitur Ferdinandusque Monarchae
Fido, pro meritis arma dedere suis.
Das frühere Signet des Franz Behem hat das Monogramm FB,
II. N0. 1914. Von dem obigen gibt Würdtwein in der Bibliolheca M0-
guntiana p. 194 eine radirte Oopie.
588. Hans Asper, Porträtmaler und Zeichner, geboren zu Zürich
1499, gestorben 1571, gehört zu den Nachahmern
Holbein's, wenn er nicht Schüler desselben gewesen
, ist. Man findet Bildnisse von seiner Hand, welche in
der Weise Holbein's behandelt sind, und theils das
HÄJ b Zeichen des Künstlers tragen. -.Das Monogramm kommt.
desswegeu auch auf Kupferstichen und Schabblättern vor, auf letzteren
weiss im schwarzen Grunde. Solche Blätter findet man in der Folge
der Bürgermeister von Zürich, welche von Sebastian Walch und dgn
Meyer in schwarzer Manier behandelt wurden. Kempten 17 56, gr. fol.
Die Originale von 1336-1742 befinden sich auf der Bibliothek in
Zürich. Es kommen aber auch in anderen Gallerien Bildnisse von
H. Asper vor. Von historischer Bedeutung ist jenes von Zwingli in
der städtischen Sammlung zu Zürich. Es wurde von de Bry, Balthasar
Jenichen, Pfenninger, Schwerdgeburth, Lips u. A. gestochen. Die an
den Facaden der Häuser ausgeführten Malereien sind längst zu Grunde
gegangen, Proben seiner Auffassung religiöser Charaktere findet man
aber in Maurefs Helvetia sancta. Die Blätter dieses Werkes sind
von Rudolph Meyer radirt und gestochen, fol. Die Zeichnungen des
Künstlers sind nicht mehr häufig. Er führte sie gewöhnlich iieissig in
Tusch aus, arbeitete aber eben so fein mit der Feder. Im Museum zu
Basel ist eine Federzeichnung mit dem abweichenden vierten Zeichen.
Sie stellt eine Dolchscheide vor.
Man nimmt auch gewöhnlich an, dass Hans Asper und seine Söhne
den grössten Theil der Zeichnungen zu Conradi Gesneri Historie
Animalium Tiguri, Froschauer 1551, 1554, 1555, 1558 ge-
fertiget, und solche auch in Holz geschnitten haben. Diese Angabe
scheint wenig Grund zu haben. C. Gesner war selbst ein tüchtiger
Thierzeichner, wie die noch vorhandenen Zeichnungen in Farben be-
weisen. Er fügte auch Figuren und Wappen bei. Dann weiss man,
dass der Maler Johann Thomas den G. Gesner auf seinen Excursionen
begleitet, und Pflanzen gezeichnet habe. Asper scheint daher nicht
einmal Zeichnungen auf die Holzplatten geliefert zu haben, und als
Schneider derselben ist er noch weniger nachzuweisen. Wenn H. Asper
je in Holz geschnitten hat, so könnte man ihm ein kleines Brustbild
des Reformators Zwingli zuschreiben. Dieses Blatt ist mit dem Mono-
gramme in Doppellinien bezeichnet, und sehr gut behandelt. Wenn
es wirklich von H. Asper selbst geschnitten ist, so ist es nicht der