Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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Hendrik van Avercamp zu entscheiden, welcher sieh eines ähnlichen, 
nur weniger ausgebildeten Zeichens bediente. 
582. Hermann Anschütz, Maler und Professor an der k. Akademie 
in München, geboren zu Coblenz 1805, stand unter Leitung 
des P. von Cornelius, und kam mit diesem Meister nach 
MünCheIl- Er malte im k. Odeonssaale daselbst das Urtheil 
des Midas, und im Speisesaale des Königs Darstellungen 
aus Anakre0n's Gedichten nach Zeichnungen von C. Zimmer- 
mann. Man findet auch schöne Zeichnungen und Bilder in Oel von 
seiner Hand. Auf ersteren kommt das Monogramm vor, und wahr- 
scheinlich auch auf Gemalden aus der früheren Zeit des Künstlers. 
583. August Hopfgai-ten, Historien- und Genremaler, geboren zu 
 Berlin 1807, war Schüler von W. Wach, und verweilte 
18H303 von 1827 an mehrere Jahre in Rom, wo er einige Ge- 
malde ausführte, auf welchen das Monogramin mit der 
Jahrzahl 1830 ff. vorkommt. Der Künstler hatte aber wahrscheinlich 
schon früher Zeichnungen und Bilder damit versehen. Das gegebene 
Monogramm steht auf dem Bildnisse des Professors Schirmer. Auf 
seinen späteren Gemälden kommt der Name vor. Hopfgartenis Werke 
sind zahlreich. Er malte Bildnisse, biblische, historische und mytho- 
logische Darstellungen. Dazu kommen noch mehrere Genrebilder, 
Scenen aus dem italienischen Volksleben enthaltend. Er ist seit Jahren 
Mitglied der k. Akademie in Berlin. 
584. Hendrik van Avercamp, genannt de Stamme van Kampen, 
wurde gegen 1600 geboren, und arbeitete noch 1663. 
W Er malte Landschaften mit Figuren und Vieh, Ansichten 
bei Winterszeit, und Marinen. Diese Bilder sind gewöhn- 
 lich von düsterem Tone, da sie nachgedunkelt haben, be- 
' I F5 sonders in den Partien mit Grün. Dagegen sind seine 
Zeichnungen breit und meisterlich behandelt, meistens mit der Feder, 
und dann auch leicht colorirt. Auf solchen Aquarellen kommt das 
erste Zeichen vor. Ploos van Amstel hat eine colorirte Zeichnung in 
Farben nachgeahmt, auf welcher ebenfalls das Monogramni beigefügt 
ist. Sie stellt Friedrich V. von der Pfalzmit Gefolge in Holland vor, 
qu. fol. Ein anderer Buntdruck zeigt zwei holländische Landmädchen: 
Hand. Busserus fec. 1771, 8. Für Daseins Cabinet stach Desfresiie 
die Zeichnung mit einer Gruppe von Fischern, kl. qii._ fol. Das zweite 
und das dritte Zeichen findet man auf Blattern von Simon Fokke. Sie 
sind zart radirt, und bilden eine Folge von Marinen mit Figuren, be- 
sonders Belustigungen am Kanal bei Alkmaer im Sommer und Winter, 
k]. qllforioiä. van Avercamp könnte auch ein radirtes und gestochenes 
Blatt seyn, auf welchem das Monogramm mit FE vorkommt. Es zeigt 
auf ofener See zwei sogenannte Hocker, Fahrzeuge der auf den Stock- 
üschfang ausziehenden Ficher, welche gegenseitig sich mit Steinen und 
Prügeln bewerfen. In der Ferne erscheint ein Kriegsschiff, und links 
oben auf dem Tuche ist ein männliches Brustbild. Rechts oben sieht 
man eine Versammlung, wo der Vorsitzende einem Schiifer die Ehren- 
miitze überreicht. Unten im Rande steht: Scheeps Gerecht, I Tusschen 
een Engelschen en Hollandlschen Visscher, _l gheschredt op den 
9 Au ustus 1652. Dann folgt ein Lobgedicht, in_ welchem gesagt ist, 
dass der Schiffer Kees an den Engländern für eine Beleidigung sich 
gerächt habe, wofür ihm die Admiralität die Ehrenmütze zuerkaiinte. 
Dieses fliegende Blatt könnte von H. van Avercamp wohl radirt seyn,
	        
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