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577
581.
577. Johann Höhn jun, Stempelschneider, stand in Diensten des
ß j?! Churfiirsten von Brandenburg, und arbeitete auch längere
E; Zeit in Danzig. In letzterer Stadt war sein gleichnamiger
Äwm Vater thätig, welcher I. H. zeichnete, aber von geringerem
Verdienste ist. Auch Höhn jun. bediente sich der Buchstaben I. H. Der
Vater arbeitete von 1645 1687 für die Münze in Danzig, der Sohn
starb 1693 in Langenfuhr bei Danzig. Bei Köhler III. N0. 121 ist
seine Medaille auf den Feldmarschall Freiherrn von Derfiinger abge-
bildet. Das Hauptwerk des Künstlers ist aber unstreitig die schöne,
sehr erhaben geprägte Medaille auf die Erbhuldigung 1663. Auf der
Vorderseite ist das Brustbild des Churfursten Friedrich Wilhelm von
Brandenburg, mit der Jahrzahl 1663 unten. Am Arme steht h. jun.
Auf dem Revers ist der mit dem Churhute bedeckte Adler, auf dessen
Flügeln zwei junge Adler stehen. Aeussere Umschrift: Nec Imbellem
Foroces Progenerant Aquilae Columbam. Diese Medaille ist 51], Loth
schwer. Ebenso bezeichnet ist auch die seltene Medaille auf den
Frieden zu Oliva. Auf dem Avers ist das belorbeerte Brustbild des
Königs Johann Casimir von Polen. Auf der Rückseite sieht man das
Kloster Oliva zwischen zwei Oelbeerbäumen: Pam Casimiriana. A50
MDCLXIII. Diese Medaille ist nur a], Loth schwer. Die schöne Me-
daille auf die Krönung des Königs Johann III. von Polen 1676 ist
I. H. gezeichnet.
573- Dieses Zeichen, mit einer Krone darüber, findet sich auf
einem Gemälde des Altares in der Kirche zu Blaubeuern in
Schwaben. Man sieht es im Gastmahl des Herodes an der
Kappe und den Beinkleidern des Pfauenwedelträgers, und soll
nach der Ansicht der Verfasser von Ulm's Kunstleben gm-Grüneisen
und E. Manch) S. 50 den Maler bedeuten. Direktor Passavant glaubt
aber, das Monogramm auf Herodes Antipater deuten zu müssen, was
grosse Wahrscheinlichkeit für sich hat, da eine Krone über demselben
sich zeigt. Ueber das Altarwerk haben wir im Künstler-Lexicon im
Artikel des Bartolomäus Zeitblom B. XXII. S. 252 gehandelt. Da ist
aber die Vermuthung ausgesprochen, dass das Monogramm Hans Acker
bedeuten könnte, was wir jetzt dahin gestellt seyn lassen, obgleich ein
Hans Acker 1441 als Bürger zu Ulm vorkommt.
579. Johannes Ver Hagen glaubten wir im ersten Bande N0. 655
den Träger dieses Zeichens nennen zu dürfen. Man findet es
ä auf einem alten Kupferstiche mit dem Bildnisse des heil. Franz
de Paula. Mehreres siehe I. N0. 655.
580. Augustin Hifsvogel, Maler und Radirer, S011 sich dieses
Zeichens bedient haben. Christ, Monogrammen-Erklärung
S. 208, will es nämlich auf diesen Künstler deuten, und
auch in späteren Werken über Monogrammenkunde ist
das Zeichen demselben zugeschrieben. Wenn es in dieser
Form je vorkommt, so müsste ein Glas- oder Emailgemälde
damit versehen seyn. Hirsvogel bildete aber den rechten
Schenkel des H regelmässig zum F aus, und es könnte daher bei
Christ das Monogramm mangelhaft gegeben seyn. Unter H A F kommen
wir auf Hirsvogel zurück.
581. Unbekannter Maler, welcher in der ersten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts thätig war. In der Sammlung des Herrn H. W.
Schmidt in München ist ein Gemälde mit diesem Zeichen,
welches die Geburt Christi oder die Opferung der Hirten
in halben Figuren vorstellt. Dieses Bild ist in der Weise
des Gerhard Honthorst gemalt. Wir wagen es nicht, für