Verzeichnisse von Bartsch in Dr. Naumann's Archiv für die zeichnenden
Künste V. S. 285 ff. zu berücksichtigen. Siesind von Hrn. J. F. Link
in Berlin gegeben, mit einem Anhange von vier Blättern, welche Bartsch
nicht beschrieben hat, und zwei zweifelhaften Radirungen. Herr Link
bringt demnach das Verzeichniss auf 98 Blätter. Im Künstler-Lexicon
XX. S. 464 ff. haben wir nach Bartsch und Chev. Claussin (0euvre de
Rembrandt) ebenfalls das Verzeichniss der Blätter dieses Meisters ge-
geben, nnd es sind dabei die Plattenzustände nicht so ganz unberück-
sichtiget geblieben, wie Herr Link glauben machen zu wollen scheint.
111 die erste Klasse reiht Letzterer die Abdrücke von der mehr oder
weniger vollendeten Platte, die sogenannten Probedrücke zur Bemessung
des Fortschrittes der Arbeit. Solche Exemplare, wie fast immer auch
bei anderen Meistern, sind nur relativ als erste Drucke zu bezeichnen,
und sie sind auch nicht als Muster zur Kenntniss der entsprechenden
Wirkung zu betrachten. Auf diesen Exemplaren fehlt meistens die
Schrift, und es kommt auch wohl nur sehr selten ein Monogramm
darauf vor. Die wirkungsvollsten Abdrücke für die zweite Klasse bei
Link (eigentliche erste vollendete Drucke) sind jene mit' den Adressen
von Hier. Sweerts, C. Danckerts und Peyenaar. Auf späteren, mehr
oder weniger genügenden Druck, deuten die Adressen von G. de J onghe,
J- C. Visscher, Covens und Mortier, J. de Ram, J. de Witt, Hugo
Allart und Gerhard van Keulen. Die dazwischen liegenden Subtilitäten
möge man aus Link's Bemerkungen entnehmen. Wir fügen denselben
nur bei, dass von Bartsch N0. 73, '74, '75, '76, '77, '79, 80 und 8l_ die
Platten in England vorhanden sind. Neue Abdrücke sind in folgendem
Werke: A Collectiion of original Etchings etc. London, printed by
J- Kay, Welbech: Street 1826, fol.
Aus dem Verzeichnisse und den Zusätzen von Link geht nicht
hervor, auf welchen Blättern die Ubigen Monogramme vorkommen. Diess
1st auch mit einem anderen, aus G. J.o. V. f. bestehenden Zeichen
der Fall.
12- Jacques Granthomme, Zeichner und Kupferstecher von Heidel-
berg, ist nach seinen Lebensverhältnissen unbekannt.
" Er trat gegen 1ä88 auf, und scheint auch Italien
1 gesehen zu haben. Um 1600 hielt er sich in Frank-
et 5 furt am Main auf, wahrscheinlich von Theodor de
ggf?) Bry berufen, welcher damals durch J. J. Boissard
beschäftiget war, nämlich für folgendes Werk: J. J. Boissardi et
aliorum Romanae urbis topograplzia et anliquitates, elegantissimis
figuris illustrata per Th. de Bry. 6 Voll. Francofurti 1597, 1602,
fol., dann 1627 und 1681, fol. ',In diesem Werke sind Blätter von
Granthomme, meistens römische Statuen, Gruppen u. s. w. vorstellend.
Es kommt aber auf keinem Blatte eines der obigen Zeichen- vor, nur
zuweilen ein aus I G H T bestehendes Monogramm. Dass der Künstler
auch einige Zeit in Italien gelebt habe, könnte man aus folgendem
Werke schliessen: La Teöria e Pratica dz" bene scrivere- composta
Per Alberto Mureti. Apresso Siloestro Marchetti in Siena 1590. Die
23 Blätter dieses cWerkes sind von Granthomme gestochen, qu. fol.
Dann illnstrirte dieser Künstler auch ein mythologisches Buch, in
welchem 22 Blätter mit Götterbildern vorkommen, qu. 4. Der Titel
des Werkes ist uns unbekannt. Auf vier anderen Blättern stellte er
die Geschichte des Adonis vor, 8. Die Zahl der Kupferstiche dieses
Meisters ist ziemlich bedeutend, es findet sich aber kein Verze-ichniss
derselben. Sie sind eben so ungleich im Stiche, als in der Bezeichnung.
Die obigen Monogramme ündet man auf Bildnissen, welche grösstentheils