Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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561 
563. 
Heiland deutet. Dieses Gemälde ist mit 
zeichnet. Auf Fritz Herlein kann man 
Jesse Herlein. 
ge- 
auf 
dem obigen Buchstaben 
es nicht deuten, eher 
561. llerder von Gröningeu wird von C. van Mander unter die 
bessten Künstler in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhun- 
derts gezählt. Er arbeitete einige Zeit in Rom, und später 
in Gröningen, wo er 1609 starb. Dieser Meister malte 
historische und allegorische Bilder. Ein solches befand 
sich in der fürstlich Wallersteiwschen Sammlung, und ist 
mit dem gegebenen Zeichen versehen. Das Bild ist in der 
Weise des G. van Mander behandelt. 
562- Gar! Friedrich llolzmann, Maler und Radirer von Dresden 
 (1740-1811), ist im zweiten Bande unter CH N0. 129 
  eingeführt. Dieser Künstler hinterliess ein Werk in Hell- 
  dunkel nach Zeichnungen von G. W. E. Dietrich. Er ra- 
 I? dirte die Vorstellungen in Kupfer, und überdruckte dann 
 die Kupferplatte mit mehreren Holzplatten. Als Versuch 
 ' betrachten wir die von Brulliot II. N0m1149 erwähnte, roh 
und nachlässig behandelte Radirung mit dem ersten Buchstaben und 
der Jahrzahl 1780 in Doppellinien darunter. Dieses Blatt stellt einen 
Greis im weiten Mantel vor, welcher links auf einer hölzernen Bank 
sitzt, und nach rechts gewandt in dem auf seinen Knieen liegenden 
Buche liest. Im Grunde ist Landschaft einradirt, und rechts am Steine 
bemerkt man den ersten Buchstaben mit der Jahrzahl 1780. Höhe 
8 Z. 7 L. Breite 6 Z.  
Von demselben Meister ist auch das radirte Blatt mit dem zweiten 
Buchstaben. Es stellt einen Greis mit dünbehaartem Scheitel vor, wie 
er beim Kerzenlicht im Buche liest. Von dem mit einem Mantel be- 
deckten Obertheile der Figur sieht man wenig. Das Buch liegt auf 
einem mit Moos bewachsenen Felsstücke, oder einem Erdhügel. Der 
Buchstabe h ist links im Hintergrunde, und unten bemerkt man un- 
deutlich von der Jahrzahl 17.. H. 2 Z. 7 L. Br. 1 Z. 11 L. 
563. Unbekannter Meister, welcher um 1480 in Oberdeutschland 
thätig war, wahrscheinlich in Ulm, wo die Familie Herlein zum 
1 Ruhme der Kunst wirkte. Der Buchstabe h dürfte sich auf 
F? einen Meister dieses Namens beziehen, vielleicht auf Laux 
erlein, da der Kilpferst-ich mit demselben auf die schwäbische Schule 
deutet. Dieses Blatt stellt eine stehende Heilige in weitem Mantel mit 
Königskrone und Palme vor. Sie hält _in der Rechten eine grosse 
Zange aufwärts, und mit dieser anscheinlich eine abgeschnittene weib- 
liche Brust. Die Heilige steht in einer tempelartigen gothischen Nische, 
oben mit einfachem gedrückten Bogen. Der Boden ist leicht schattirt, 
der Grund aber weiss. Figur und Architektur sind gut gezeichnet, 
und verrathen jedenfalls eine malerisshe Hand. Die Gewandmotive 
sind sehr schön, und die Falten mit engen Linien schraifirt. Der 
Wurf ist nicht knitterich, wie er bei anderen Meistern gegen Ende des 
15. Jahrhunderts vorkommt. Rechts oben neben der Spitze der Nische 
bemerkt man das Zeichen. Höhe der Platte 2 Z. 9 L. Br. 1 Z. 11 L. 
Dieses sehr seltene Blatt blieb dem Verfasser des Peintre-graveur 
unbekannt, und wir fanden es auch ausserdem nicht erwähnt. Ein 
Exemplar bewahrt die k. Hof? und Staatsbibliothek zu München. Es 
war im Deckel eines Incunabel eingeklebt.
	        
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