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513. Hans Schöpfer aus Nördlingen, Bildniss- und Historienmaler,
war um 1530-1560 in München thätig, muss aber von
H einem jüngeren Künstler dieses Namens unterschieden
W werden, welcher 1568 daselbst das Meisterstück ein-
reichte. Beide malten Bildnisse, und zeichneten gewöhnlich H S mit
dem Schöpflöffel. Das obige Zeichen findet man auf dem Bildnisse des
Hans Kasper von Pienzenau zu Zinnberg und Praneburg, welches von
dem älteren Schöpfer herrühren dürfte. Im kühlen Hauptton erkennt
man den Charakter. der schwäbischen Schule. Der bräunliche Fleisch-
ton ist schwer, und die breite Behandlung lässt die Weise der alten
Schule nicht mehr recht erkennen. Unter H. S. kommen wir auf die
Schöpfer zurück.
514. Zeichen eines Graveurs, welcher um 1555 in Deutschland
thätig war. In der Ambraser Sammlung zu Wien ist eine
H prachtvoll verzierte Pistole (Puffer) von ihm. Das Radschloss
ist ciselirt, der Schaft mit Reliefs von Silber bedeckt. Re-
ligiöse Darstellungen wechseln mit Jagden voll Leben und Charakter.
Der Verfertiger könnte nicht allein Büchsenmacher, sondern auch Gold-
schmied gewesen seyn.
515. Unbekannter Kupfer-Stecher, welcher in der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts gelebt haben dürfte. Das gegebene, viel-
H leicht aus I H bestehende Zeichen Endet man auf einem Blatte
mit dem Bildnisse des Erasmus von Rotterdam in der Weise
des Lukas Vorsterman. Er ist in halber Figur nach rechts vorge-
stellt, und es liegt das bekannte Portrait des Hans Holbein zu Grunde.
Im Rande steht: Desiderius Erasmus Rotterodamus qm! Patriae
lumen qui nostm gloria seclz". H. 6 Z. 10 L. Br. 5 Z. 7 L. Einige
deuteten das Zeichen auf Hans Holbein, was nur in soferne möglich
ist, als der Kupferstecher dadurch auf den genannten Künstler hin-
deutete, weil das Bildniss des Erasmus von Holbein gemalt und in
Holz geschnitten ist. Der Stecher hat wohl den Kupferstich des Lukas
Vorsterman zum Vorbilde genommen.
516. Georg lloefnagele, Bildniss und Landschaftsmaler, geb. zu
Antwerpen 1545, gest. zu Wien 1600, lieferte viele Zeichnungen
X zum grossen Städtebuch von Georg Braun und Franz Hogenberg.
H Doch kommt nur auf einem Blatte das gegebene Zeichen vor, nämlich
auf jenem mit der Ansicht von Cadix im fünften Bande des Werkes.
517- Gaspar lleuvick, Historienmaler, geb. zu Oudenaerde 1550,
kam in frühen Jahrennach Italien, und studirte in Mantua die
Werke des Lorenzo Costa. Er kam auch mit Giacopo-Ligozzi
und andern italenischen Meistern der Zeit in Berührung, und
6 daher tragen seine Werke das Gepräge der späteren italieni-
7 08 sehen Schule. Das gegebene Monogramm ündet man auf hi-
storischen Zeichnungen in Bister mit Gold gehöht.
513. Stempel der Porzellan-Manufaktur in llanau. Sie wurde
H 1761 gegründet, und galt in kurzer Zeit als eine der
vorzüglichsten Anstalten dieser Art, da auch Kunstwerke
J? 8 aus derselben hervorgingen. Das alte Hanauer Porzellan
erkennt man aus diesem Stempel.
519. Henry llarpignies, Landschaftsmaler von Valenciennes, stand
um 1848 unter Leitung des J. A. Achard, und gehört seit
M mehreren Jahren zu den vorzüglichsten Künstlern seines
l-Lid Faches. Hier handelt es sich nur um eine Folge von sechs