Volltext: GK - IML (Bd. 3)

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Nr. 470. 
470. Georg Wechter, Maler und Radirer, war um 1579-1600 in 
GW Nürnberg thätig, und erscheint später als Bürger 
I in Bamberg, wie aus dem Titel seines Grotesken- 
G   buches hervorgeht. Ein G. Wechter war aber 
schon 1573 thatig, indem diese Jahrzahl auf dem Blatte mit der An- 
sicht von Memmingen steht, und dass ein G. Wechter Prospekte radirt 
hat, beweiset das Blatt mit der Ansicht des Rathsberges bei Erlangen. 
Man liest darauf : G. WECHT. 1621. Dieses Blatt ist aber weder gut ge- 
zeichnet, noch gefällig radirt, und Georg Wechter hatte daher für die 
Landschaft wenig Geschick, oder es lebte noch ein zweiter G. Wechter, 
welchem die Prospekte angehören. Sehr gut radirt sind die Muster- 
blatter für Goldschmiede, und diese gehören sicher dem Georg Wechter 
an. Die älteste Folge ist von 1579, und wenn der Prospekt von Mem- 
mingen ebenfalls von ihm herrührt, so muss er ein ungewöhnlich hohes 
und kräftiges Alter erreicht haben, da die Blätter zu dem Werke über 
die Wunder zu Marienweiher von 1630 auch noch von einem Georg 
Wechter herrühren. Die Thatigkeit von 1573 bis 1630 für einen und 
denselben Künstler ist aber zu lang, und es könnte daher ein zweiter 
G. Wechter anzunehmen seyn. 
1) Ein stehender Bauer mit Bündel und Stock, von Arabesken um- 
geben. Mit G. W., 4. 
2) Ein am Fenster sich sonnender Bauer, von Arabesken umgeben. 
Mit G. W., 4. 
3) Nenw Groteslren Buch allerley Frantzosischen Poesslein. In- 
ventirt Gradirt und! Verlegt durch Georg Wechtern Burgern und 
Maklern in Bamberg 1619. Folge von 28 schön radirten und seltenen 
Blättern mit verschiedenen Figuren in Arabesken. Jedes Blatt hat die 
Initialen G. W. Ein Blatt mit acht geflügelten Genien trägt ausserdem 
auch die Jahrzahl 1614. H. 6 Z. Br. 5 Z. 
4) 30 stvck zum verzachnen fvr die Goldschmid cerferligt Ge- 
org Wechter Maller. [Vuremberg 1579. Diese sehr gut behandelten 
und ebenso seltenen Blätter enthalten Muster zu Vasen, Kannen, 
Bechern, Degengriden dnc. Sie sind grösstentheils mit den Initialen 
bezeichnet, in der Form unserer vierten Buchstaben, kl. 4 und kl. fol. 
5) Das Wappen mit drei Sternen in einem mit Arabesken bedeckten 
Felde. Auf dem geschlossenen Helme ist ein halbes springendes Pferd, 
und das Ganze steht unter einem mit vier Figuren gezierten Portal. 
Neben den Fussgestellen bemerkt man die grösseren Buchstaben. 
H.3Z.i1L. Br.3Z.3L. 
6) Ein nach rechts hin reitender Türke mit gezogenem Säbel. 
Links unten: G, W. in. N0. 11. Im Rande: Hostilem insector praedam. 
Dieses Blatt gehört zu einer Folge von 12 Kupferstichen von 
Heinrich Ulrich in Nürnberg. Das erste Blatt ist von Paul Mayr er- 
funden, und trägt ausser dem Namen des Stechers die Jahrzahl 1598. 
Das Blatt N0. 5 ist mit Vilechteris Monogramm versehen , wie oben 
No. 459 gegeben Früher schrieb man die Composition dem Gabriel 
Weyer zu.  
7) Contrafaclur des hey. romy. rpychs stat Windsheim Sampt 
cmligende landschaft durch nicolav" Scheller zu ehrn seines lieben 
caterland 1576. In der Mitte unten G. W. H. 11 Z. 3 L. Br. 14 Z. 9 L. 
8) Des heiligen Komischen 1 Reichs Stadt Memmingen  1573. 
Dieser Titel steht oben auf einer von zwei Engeln gehaltenen ver- 
rierten Tafel. Links am Rande in halber Höhe G W. Gegenüber am 
zechten Rande sieht man in einem Schilde ein vom Pfeile durchbohrtes 
Herz mit den Buchstaben M L und GD. H. 3Z. 4-5 L. Br. 10 Z. 9L.
	        
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