466 469.
145
Fabrikanten und die Buchstaben G W vorkommen. Dass die Karte in
Nürnberg gefertiget wurde, beweiset das Wappen der Stadt, welches
auf der Herz Sechs beigefügt ist, und dass sie nicht vor 1518 ent-
standen seyn kann, geht aus der X hervor, welche die Fabrikanten
auf obrigkeitlichen Befehl von 1518 statt des gewöhnlichen Kreuzes
aufzeichnen mussten. Im Jahre 1530 fertigte ein Kartenmacher, Namens
Forster, in Nürnberg ein Verzeichniss von seinen Gewerbsgenossen an,
darunter erscheint aber Weinkenantt nicht. Daraus schliesst man, dass
er 1530 nicht mehr gelebt habe. Ueber diesen Fund siehe Bericht
vom Jahre 1830 an die Mitglieder der deutschen Gesellschaft zur
Erforschung eaterländischer Sprache und Alterlhümer in Leipzig
S. 42. Von einem zweiten Exemplare verlautet nichts. Das erwähnte
ging mit dem Hause in den Besitz der Stadt Nürnberg über.
466. Der unbekannte Zeichner und Formschneider, welcher sich
auch des Monogramms No. 461 bediente, ist unter
C W II. No. 826 eingeführt, da die gegebenen Buch-
staben auch für C W genommen werden können. Einige vermutheten
aber auch G W, und somit ist hier der Rückweis gegeben. Unter dem
betreifenden Monogramme haben wir die zu berücksichtigende Ver-
muthung ausgesprochen, dass der Künstler Georg Wollliöfer heisse.
467- Unbekannter Formschneider, welcher um 1570 in Witten-
W berg thätig war. Die gegebene Signatur findet man auf
einer Titeleinfassung mit Kiuderfiguren und dem Henne-
bergischen Wappen. Sie wurde zu dem Werke des G. Wi-
celius: Onomaslicum ecclesiae. WillebergaeJoannes Cralo
1571, fol., benützt.
Man findet auch Titelvignetten mit den Buchstaben G W allein.
Eine solche mit einer biblischen Vorstellung in symbolischer Auffass-
ung ziert den Titel des Werkes von J. Huberinus.
468- Der unbekannte Badirar, welcher durch diese Initialen seinen
Namen angedeutet hat, ist mit dem Monogrammisten G W
No. 462 Eine Person. Bartsch, P. gr. IX. p. 164, stellte dieses
ausser Zweifel, und seiner Table des monogrammes X. No. 105 haben
wir die gegebenen Buchstaben entnommen. Man findet sie nach der
Angabe dieses Schriftstellers auf einem radirten Blatte, welches links
einen Dragoner mit Schild und Degen, in der Mitte zwei sich schla-
gende Männer, und rechts den Tambonr und Pfeifer vorstellt. Links
unten stehen die Buchstaben G. W. Dieses Blatt bildet No. 2 einer
Folge von 4 Blättern mit Fechtern in Friesform, welche Bartsch be-
schreibt. H. 1 Z. 4-7 L. Br. 6 Z. 6-7 L. Unter dem Monogramme
haben wir die weitere Hinweisung gegeben, die Beschreibung der
Blätter ist aber im zweiten Bande No. 818 zu suchen.
469- Unbekannter Kupferstecher, welcher um 1574 in Deutsch-
GXXÄ land lebte. Man findet ein Blatt von ihm, welches den hl.
Georg vorstellt, wie er siegreich auf dem Drachen steht.
75 74 Unten in der Mitte: S. Georglo, dauii G. W. 1574. Höhe
2 Z. 11 L. Breite 1 Z. 7 L.
Frenzel schreibt im Catalog Sternberg II. N0. 1216 dieses Blatt
dem vorhergehenden Meister zu_, und betrachtet es als Supplement zu
Bartsch IX. p. 164. Allein es stimmt nicht mit den Fechtern desselben.
Die Vorstellung ist grösstentheils gestochen, während die Friese mit
den Fechtern radirt sind. Einer der letzteren trägt die Jahrzahl 1541,
während das Blatt mit St. Georg 1574 entstanden ist.
Monogrammisten Bd. III. 1 10