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dius van Scheyndel ist sicher. Man findet von ihm eine Folge von
Blättern mit Ansichten von Städten, Dörfern, Ruinen dm, kl. qu. 8.
Auf einigen Blättern steht: Aeg. Scheyvzdel, auf anderen: Aeg. v. S. F.
G. van Scheyndel hinterliess eine bedeutende Anzahl von Blättern,
meistens Landschaften mit bäuerlichen Figuren und Thieren. Auf
mehreren kommen die Initialen des Namens vor. Die Verleger sind
G. J. Visscher, J. P. Beerendrecht, C. Danckerts und C1. de Jonghe.
Ein sehr grosses und seltenes Blatt stellt den Leichenzug des Prinzen
von Oranien und Nassau zu Delift 1625 vor. Es wurden vier Platten
dazu gebraucht, und C. J._Visscher gab das Werk 1626 in Amsterdam
heraus, gr. qu. fol. Diesen Trauerzug schätzt Weigel auf 18 Thl.
458- Gaspar van Wittel, Architektur- und Landschaftsmaler, geb.
zu Utrecht 1647, gest. zu Rom 1736, nannte sich in
Italien gewöhnlich Vanvitelli, und als er später der
Augengläser bedurfte, erhielt er den Spitznamen Ga-
sparo dagli Occhiali. Die Initialen des Namens
findet man auf kleinen, sehr zart vollendeten Landschaften in Oel und
Gouache. Seine späteren Werke sind kräftig behandelt, und auf solchen
kommen unsers Wissens die Buchstaben G. VÜ W. nicht vor. Im
Künstler-Lexicon haben wir ausführlich über ihn gehandelt, nur sind
seine radirten Blätter nicht genau bezeichnet. Es sind deren nur zwei
in folgendem Werke: L' arte di restituire a Roma la tralasciata
Nauigatione de! suo Teuere. DalP Ingegniero Cornelio Meyer
In Roma MDC. LXXXIIL, fol. Das eine dieser malerisch behandelten
Blätter gibt die Ansicht der Tiber mit einer Mühle. An letzterer steht:
Mola da Grano, im Wasser: Caduta, und hinter der Mühle:
Passonate. Im Rande links: Cornelio Meyer Inu. Cas-Y_ V. Witel
Sculp. H. 5 Z. 2 L. Br. 7 Z. 10 L. Das zweite Blatt stellt den
Platz in Rom mit dem Obeliskenf und viele Figuren und Wägen vor.
Links unten: C. M. I. Gaspar van Wütel Fecit. H. 7 Z. 7 L.
Br. 15 Z. 10 L.
459- Gßürg Weohter, Maler und Radirer von Nürnberg, bediente
Gxy sich gewöhnlich der Initialen G. W., und wir werden daher unter
diesen auf ihn zurückkommen. Brulliot I. N0. 2271, und Heller,
Monogn-Lexicon S. 163, vergrössern das obige Zeichen, und schreiben
es irrig dem Gabriel Weyer zu. Man findet es auf No. ä einer Folge
von 12 Blättern des Kupferstechers Heinrich Ulrich von 1598. Diese
Blätter stellen verschiedene Reiter, _iiiid jenes N0. 5 einen nach links
galoppirenden Cavalier vor, wie er die auf das Pferd genommene Dame
küsst. Rechts unten ist das Monogramm, und im Rande steht: Simul
aptus amator equesq. N0. 5. Das Blatt N0. 11 ist G. W. gezeichnet.
Auch Hans Wechter hat Theil an dieser Folge, wie unter dem Mono-
grainme H W zu ersehen ist. Die Blätter dieser seltenen Folge sind
2 Z. 8- 10 L. hoch, nnd 2 Z. 6-9 L. breit.
460. Gabriel Weyer, Maler von Nürnberg, entwlclfelte in der
ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts grosse Thätlgkeit. Wir
(W haben ihm im Künstler-Lexicon XXI. S. 366 eine ausführliche
Stelle gewidmet, und bemerken daher hier nur, dass man nach Brulliot
1_ N0, 2271 das gegebene Zeichen auf Kupferstichen nach G. Weyer
ßnde, Es könnte demnach auch auf Zeichnungen und Gemälden vor-
kommen.