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GVS.
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457.
einer Lithographie in der Geschichte der neueren deutschen Kunst
von A. Grafen von Raczynski. Dieses Blatt stellt einen Landmann vor,
welcher seiner Familie aus der Bibel vorliest. Die Gursiven kommen
mit geringer Abweichung auf radirten Blättern vor. Letztere bestehen in
Studien von Landschaften, Thieren und Figuren, gr. u. kl. 8 und_ qu. 8.
Diese Blätter sind geistreich behandelt, und meist fleissig ausgeführt.
1) Die Ansicht von Frankfurt am Main. Erster Versuch. Kassel
28. März 1827.
2) Ein Fries mit einem Felsenstück von Laubwerk umgeben, und
dem Vordertheil eines liegenden langhaarigen Hundes. Ohne Namen.
3) Ein Fries mit mehreren Phantasien. Unten G. v. B. W. 19 May
N0. 1. Diese Schrift erscheint verkehrt.
4) Zwei Ziegen bei Buschwerk, an welchem die eine Blätter ab-
frisst. Ohne Zeichen.
5) Ein todter Rehbock. Ohne Zeichen.
6) Zwei todte Füchse und ein todter Hase. G. In. B. fec. 1 Nov. 1828.
7) Der Kopf einer Ziege und eines Schafes. Ohne Zeichen.
8) Der Kopf eines Kalbes. Ohne Zeichen.
9) Drei Männer unter zwei grossen Bäumen. Zwei stehen und
einer liegt. Ohne Zeichen.
10) Ein stehender Tyroler. Felsen und Gletscher bilden die ferne
Umgebung. G. v. R. 20 Nov. 1828.
11) Die Ruine einer gothischeii Kirche. Unten G. e. R. 28 Nov. 1828.
455. Geraert van Küssen, Goldschmied und Kupferstecher, war
G v R um 1610 in Holland thätig, indem sein Name- darauf "hin-
' weiset. Seine Blätter enthalten Ornamente für getriebene
Arbeiten. Eines derselben ist mit dem Namen und der Jahrzahl 1610
bezeichnet. Auf einem zweiten Blatte sind die Buchstaben G. o. B.
beigefügt. H. 3 Z. Br. 2 Z. 2 L.
Wirwissen nur von zwei Blättern, der Künstler dürfte aber eine
Folge hinterlassen haben, welche zu den Seltenheiten gehört.
456. Georg van Sichem, oder ein unbekannter Meister. Auf
dieses Zeichen, aber in etwas anderer Form, macht Christ
S. 203 aufmerksam mit der Bemerkung, dass es auf Holz-
schnitten um 1560 den Georg Scharffenberg bedeuten könnte.
Ueber diesen Scharffeiiberg haben wir unter den Initialen G. S. ge-
handelt, konnten uns aber nicht überzeugen, dass der Formschneider
G VS diesen Namen getragen habe. Es lag uns die Vermuthung näher,
dass der Künstler Georg van Sichem heisse, und derselbe mit dem
älteren Christoph van Sichern, welcher um 1550-70 in Basel thätig
war, in Verwandtschaft stehe. Wir fanden dieses Monogramm auf
einem Blatte in Christoph Wurstichen's Baszler Chronik Basel
bei Sebastian Henricpelri 1580, fol. Es stellt einen Fähndrich vor,
auf dessen Fahne das Wappen von Basel angebracht ist. Hinter ihm
lauft ein Hund, und oben ist die Verkündigung Maria dargestellt.
Unten rechts bemerkt man das Zeichen. H. 4 Z. 4 L. Br. 2 Z. 8 L.
In diesem Werke sind auch_Blä.tter mit G. S. bezeichnet. Sie
lassen im Schnitte auf eine und dieselbe Hand schliessen.
457. Gllles van Scheyndel, Maler und Radirer, war um 1620 bis
. 1630 in Amsterdam thätig. Man nennt diesen
. SßGVVJ. Künstler gewöhnlich Georg, und auch Georg Hein-
9 "U Jg rich, wenn aber dieses sich so verhält, dann gibt
es zwei G. van Scheyndel. Ein Gilles oder Aegi-