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anderen Hausthieren. Darunter ist eine Folge von 6 Blättern, deren
mit den gegebenen Buchstaben bezeichnet sind. An der verwitterten
Mauer des ersten Blattes steht: P. G. Van Os fec. Ao. 1798. Höhe
4 Z. 6-7 L. Breite 6 Z. 3 -4 L. Die ersten Abdrücke sind ohne
Schrift auf dem Titel, und haben nur leichte Einfassungslinien. Letztere
wurden dann mit dem Stichel verstärkt. P. van Os radirte auch noch
eine grössere Folge von Blättern mit Thieren, theils nach Potter,
Bßlälhemlällld ftuyidael, qul.) 8 lllllltlbqll. 4. Seine grossen Capitalblatter
sin im ünster- exicon esc rie eu.
Dieser berühmte Meister starb zu Amsterdam den 28. März 1839.
Immerzeel gibt sein Bildniss.
453- Georg Volckamler, ein Paärizier vgn llgürnbeig, gar um 1710
bis 1720 Di ettant in er Arc ite tur. ac seiner Er-
_G' VOL zmk findung wurden zwei grosse Blätter gestochen. Das eine
stellt eine Ehrenpforte auf Kaiser Joseph I., das andere einen Ehreii-
tempel auf Kailser Leopold vor: G. Vol. im). J. G. Erasmus deline-
ain't. L. C. G otsch sc.
454. Gerhard Wilhelm Ritter von Routern fand schon im Künstler-
1 Lexicon XIII. S. 54 als Militär und Maler eine Stelle,
(X v R wir erhielten aber in neuester Zeit durch die Güte des
'Herrii Baron von_Lassberg nähere Aufschlüsse über
g das Leben und Wirken dieses verdienten Mannes, und
Kit h t d: gäben sie] um so beilgeiäwilligg, alä nzicääJgder Ggäägcn-
ei a , iese en sic zu versc a en. en u i zu
Rösthof in Livland geboren, erhielt G. v. Reutern von seinem zwölften
Lebensjahre an Unterricht in der Petrischule zu St. Petersburg, und
bezog nach drei. Jahren die Universität Dorpat, um sich den Militar-
Wissenschaften zu widmen. Im Herbst 1812 trat er in das Leibgarde-
Husaren-Regiment als Cornet ein, und marschirte mit diesem 1813
nach Schlesien. Er nahm als Lieuteiiant Theil an den Schlachten von
Dresden, Culm und Leipzig, in welcher letzteren ilin eine Kanonen-
kugel an der rechten Schulter verletzte, was die Abnahme des Armes
zur Folge hatte. Er lag in Leipzig lange daruieder, machte aber schon
im März 1814 bei beginnender Genesung seine ersten Versuche im
Zeichnen mit der linken Hand. Auf dem Wege zur Armee bestimmte
ihn die Nachricht der Einnahme von Paris in Weimar die Heilung
seiiier_durch die _B.eise von Neiiementzundeten Wunde abzuwarten,
und hier hatte die Bekanntschaft mit Göthe den entscliiedensten Ein-
fluss auf seine nachnialige Bestimmung für die Kunst. In Baden-Baden
schloss sich die Wunde gänzlich, und somit konnte er der Armee
nachreisen; doch war ihm der Frontdienst unmöglich geworden. Er
trat daher im Februar 1815 zu Warschau bei dem Feldmarschall Barclai
de Tolli als Adjutant ein, nahm aber im Spätherbst Urlaub in die
Heimath, und gelangte nach erreichter Mündigkeit _in den Besitz seines
väterlichen Erbgutes Ajasch, wo _er bis 1817 verblieb. Dieses und das
folgende Jahr bracliteter in Berlin undHessen-Kassel zu. Dann bezog
er die Universität Heidelberg, wo er bis Ende 1819 den Naturwissen-
sehaften oblag. Von da nach Petersburg zurückgekehrt, nahm er seinen
Abschied als Rittmeister der Garde, welcher im Bange dem Oberst-
lieiitenaiit der Armee gleich ist. Am 20. Aiigust1820 vermählte er
sich mit Charlotte von Schwertzell auf Willingshausen, doch fehlte
seinem Glücke noch immer der volle Besitz der Gesundheit. Er musste
1823 den Aufenthalt in einem milderen Klima suchen, und erst nach
einem dreijährigen Gebrauche des Bades Ems erlangte er die völlige