haben Kupferstiche und Holzschnitte mit diesem Zeichen aufgezählt,
welchedemnach alle "später fallen müssen, als die Blätter mit obigem
Zeichen, in welchem das Prädikat De nicht ausgedrückt ist. Der Bei-
satz ALION, d. i. A LYON, deutet auf den Aufenthalt des Künstlers in
Lyon, und in dieser Stadt scheinen alle jene Blätter gestochen zu seyn,
welche das eine oder das andere der gegebenen Zeichen tragen. Wann
sich der Künstler in Paris niedergelassen habe, ist unbekannt, wenn
aber unser Monogrammist mit dem Jean de Gourmont II. No.1110, wie
wir glauben wollen, wirklich Eine Person ist, so war er schon vor
1574 in Paris ansässig, da eine No. 5 beschriebene, in Holz geschnit-
tene Titeleinfassung die Jahrzahl 1574 trägt.
Früher nannte man den Träger des gegebenen Zeichens J. G. Alion,
und auch J. Galion, weil das Wort ALION missverstanden wurde. Auch
im Künstler-Lexicon I. S. 58 sind die Blätter des Künstlers unter
diesem Namen aufgezählt, doch mit der Bemerkung, dass dadurch der
Aufenthaltsort des Meisters angedeutet sei. Als einen damals noch
unbekannten Monogrammisten hätten wir ihn in dem genannten Werke
gar nicht einführen können, wenn nicht ein Aushängschild gewählt
worden wäre. Der alte Füssly hatte wahrscheinlich keine Kunde von
ihm, so wie diess mit Christ der Fall ist. Frenzel hat sich (1842) im
vierten Bande des Sternbergwchen Catalogs No. 4 einen eigenen Namen
geschaffen, einen J. G. Alliou von Lyon, welchen wir der Phantasie
des Verfassers des Cataloges überlassen. Andere verwechselten diesen
Meister mit Jacques Granthomme von Heidelberg, oder wollten wenig-
stens einen älteren, in Lyon lebenden Meister dieses Namens heraus-
finden. Dieser Granthomme ist ein jüngerer Künstler, und hatte wohl
nie in Lyon gelebt. Auch besteht sein Monogramm aus moderneren
Cursiven GJ, und die zuweilen beigefügte Adresse: Ewcud. Haidel-
bergae, lässt keinen Zweifel übrig. Er trat gegen 1590 auf, und lebte
um 1600 zu Frankfurt a. M. im Hause des Theodor de Bry, also zu
einer Zeit, in welcher J. de Gourmont nicht mehr am Leben war. Die
Thätigkeit des Letzteren in Lyon fällt um 1560-1570. Die oben gegebenen
Zeichen des J. de Gourmont haben wir nach Originalblättem copirt,
bis auf das verkehrte, welches Bartsch gibt. Ein dem ersten ähnliches
Monogramm schreibt Christ, Monogr-Erklärung S. 260, dem J. Graut-
homme (Grandhomme) zu, und ist daher der erste, welcher den Heidel-
berger mit dem französischen Meister verwechselt. Ch. le Blanc nennt
Ihn in seinem Manuel de l' Amateur d' Estampes ebenfalls J. Granthomme.
Bartsch IX. p. 143 E. beschreibt sechzehn Blätter von diesem ihm
unbekannten Monogrammisten. Robert-Dumesnil VII. p. 18 11'. bringt
aber das Verzeichniss auf 23 Kupferstiche. Fast auf allen Blättern
kommt das Monogramm vor, den, Beisatz ALION fand aber Bartsch nur
auf einem, nämlich auf jenem mit der Stallruine in Bethlehem. Rechts
vorn in dieser betet Maria knieend das auf Stroh am Boden liegende
Jesuskind an, und links bemerkt man Joseph bei den beiden Thieren.
Das Wort ALION mit dem verkehrten Zeichen ist unten in der Mitte.
Rund. Durchmesser 7 Z. 3 L. B. N0. 1, N0. 2. Ein anderes
Blatt mit dem Monogramme und dem Worte ALION stellt zwei sich
raufende Goldschmiede in ihrem reich ausgestatteten Ateläer vor. Höhe
3_Z. Breite 4 Z. Die von Bartsch beschriebenen Blätte haben wir,
wie bemerkt, im Künstler-Lexicon aufgezählt, und somit gehen wir
nicht weiter ein, da auch Robert-Dumesnil, und nach ihm Ch. le Blanc
ein Verzeichniss geliefert haben. Nachträglich erwähnen wir nur noch
8m sehr seltenes Blatt, welches Vulkan am Ambos in einer grossen
Sßhmiedhalle, und rechts Aeneas sitzend vorstellt. Unten am Ambos
lSt das kleinere Zeichen. Durchmesser 3 Z. Dem Verzeichnisse des
1a: