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Boden. Der andere Ritter tragt die Lanze aufrecht. Links neben ihnen
sitzt eine Frau mit dem Hündchen im Schosse, und in der Ferne
breitet sich die Stadt am Wasser aus. Das Monogramm mit der Jahr-
zahl 1524 ist oben am Baume, wo der Tod sitzt. Es gleicht dem
ersten der obigen Zeichen, nur dass es von links nach rechts geneigt
ist. H. 7 Z. 8 L. Br. 4 Z. 6 L.
Dieses Blatt erwähnt auch Bartsch No. 16, wir fügen aber hier
die kurze Beschreibung bei, weil es als Originalschnitt zu betrachten
ist. In W. Y. Ottley's Collection of Fac-Similes of scearce and
curious prinls etc. London 1826, ist eine Gopie. H. 7 Z. 5 L.
Br. 4 Z. 4 L.
21) Der Papst auf dem Throne, wie er einem vor ihm knieenden
Geistlichen ein aufgeschlagenes Buch überreicht. Hinter ihm rechts
treten Geistliche und Rechtsgelehrte zur Thüre herein in den Saal.
Aus dem oberen Schnitte des Buches geht ein Zweig hervor, der sich
nach links unten biegt, und in fünf Rundungen sich fortwindet. In
diesen Runden sind {igürliche Vorstellungen: die Messe, die Trauung dcc.
Das Bild ist von einer architektonischen Einfassung umgeben, welche
oben einen Bogen bildet, und sieben Genien enthält. Links in der
Randleiste steht der Name VRSVS, und oben am Baldachin des Thro-
nes ist das Zeichen. H. 8 Z. 9 L. Br. 7 Z. 3 L.
Dieses schöne, von Urs Graf wahrscheinlich selbst geschnittene
Blatt findet man ursprünglich in Clemenlis Quinli Consliluliones in
concilio Ioienensi edile Impressum Basilee p. mfzTös Amorbachiü
Pelri et Frobe". Anno dni. MDXL, gr. fol. Dieselbe Vorstellung
wurde auch zu einer Ausgabe der Decretalen benutzt: Decrelum Gra-
tiani glossis Joannis theutoniei et annolalionibns Barlolomaei Brie
wiensis. Basilea 1511, fol. Ein zweiter gleichgrosser, aber unbezeich-
neter Holzschnitt dieses Werkes stellt den Gratianus vor, wie er in
ein Buch schreibt, während rechts der Papst, ein Cardinal, ein Bischof,
und hinter ihnen viele andere Cleriker und Rechtsgelehrte mit Büchern
knieen. In den Randleisten sind Büsten der Apostel, Evangelisten,
Kirchenvater die. Auf der Rückseite ist das grosse Wappen von Basel
mit dem Basilisken als Schildhalter, und rechts oben auf dem Tiifel-
chen steht: Basilea 1511. Auch dieses Blatt gehört zu den Haupt-
werken des Meisters.
22) Ein auf dem Baumstamme sitzender Lautenspieler. Mit dem
Monogramme des Urs Graf, und den Buchstaben CH. Unter letzteren
ist wohl der Formschneider angedeutet.
Dieses Blatt kommt in folgendem Werke vor: Das ist yelz der
gemein ond new gebranch in ioelchem das colck der welt zu dessen
seilen ganlz feer beladen ist. S._ l. et d, 4.
23) Eine wilde Frau und ein nackter Mann. Mit dem Zeichen
und der Jahrzahl 1520, 4.
24) Der Kriegsmann, welcher den alten Ritter mit dem Schwerte
durchbohrt. Oben steht: In L. Vallam Lilvoris et Individiae Typus.
Unten ist das Monogramm mit dem Löthrohre. H. 8 Z. Br. Z.
25) Ein nach links schreitender Landsknecht mit der Fahne und
dem Degen. Unten zwischen seinen Beinen das Zeichen. H. 11 Z.
Br. 6 Z. 7 L.
26) Ein auf dem Baumstamme sitzender Soldat mit Degen und
Lanze und einem Federhut. Mit dem Zeichen und der Jahrzahl1513.
H.3Z.10L. Br.2Z.8L.
27) Die Standartenträger der acht Cantone der Schweiz als Lands-
knechte auf schwarzem Grunde. Das erste Blatt ist dem Canton Unter-
walden gewidmet. Auf der Fahne ist Christus am Kreuze mit Maria