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Dieses seltene Werk ist mit acht Metallschnitten geziert, welche
die Bitten des Vater Unsers bildlich vorstellen. Das auf diesen
Blättern vorkommende Zeichen ist aber nicht G V, sondern eher C V
zu lesen, und daher haben wir das Werk im zweiten Bande N0. 749
beschrieben. Man schreibt die Abbildungen dem U. Graf zu. Das
Zeichen ist unten No.41G wiederholt, und rechtfertiget meine Angabe.
11) Postilla Guillermi super Epistolas et Euangelia, per totius
anni circuitum aere et arte nooa impressa. Basilea 1511, 4.
In diesem Werke findet man die von Bartsch N0. 3 und 4 er-
wähnten evangelischen Geschichten in der Grösse jener der oben er-
wähnten Passion. Bartsch zählt deren sechszehn, die Anzahl ist aber
viel grösser. Auf den meisten kommt das Zeichen vor. Man zahlt
91 Blätter.
12) Postillae majores in Epistolas et Eoangelia etc. Ed. Joh.
Frobenius. Basilea 1512, 4. Mit den Holzschnitten des obigen Werkes.
Seltene Ausgabe.
13) Das Plenarium oder Ewägelibitoch. Summer uit Winter teyl.
Basel, Adam Petri von Langendorif 1514, 1516, fol.
Die grösseren Holzschnitte dieses Werkes sind von H. Schäuifelein,
die kleineren kommen auch in den beiden oben erwähnten Werken vor.
14) Geiler von Kaisersbergs Christlich bilgerscltajft zum ewigen
vatterland. Basel, Adam Petri 1512, fol.
Von Urs Graf ist das schöne Titelblatt, und auch einige kleinere
Blätter sind nach seinen Zeichnungen geschnitten.
1.5) Ein erdacht falsch history etlicher Prediger münch wie fye
mit verhandle haben. Darzu von allem handel jrer gefengknussz
Zwei Theile, am Schlusse des ersten: Geschrieben durch
den Prior des Convents 1507. und lassen usgon 1508, 4.
Die 14 Holzschnitte dieses seltenen Werkes in qu. 8 sind von
Ursus Graf, aber nur einer ist bezeichnet.
16) Breoiarum jua-ta ritum almae ecclesiae Augustanae. Ba-
sileae 1512, 4.
In diesem Werke kommen Holzschnitte mit dem Zeichen vor.
17) Berthorii Morale reductorium super totum Biblium. Ba-
silea 1517, fol.
Die Holzschnitte kommen schon in früheren Werken vor.
18) Die Fürbitte. Links sitzt Gott Vater auf dem von Wolken
gestützten Throne mit Schwert und Weltkugel, und rechts nach ihm
gewandt knieen Maria und Johannes bittend. Links unten in der
Landschaft mit Gebäuden und Schilden am Ufer erhebt ein Mann auf
den Knieen die Hände. Rechts in der Ecke ist das Monogramm mit
dem Baslerstab darüber. H. ä Z. 6 L. Br. 4 Z. 4 L.
Dieses Blatt ist von Urs Graf sicher selbst geschnitten. R. Weigel
hat-es für das dritte Heft der Holzschnitte berühmter Meister co-
piren lassen.
19) Pyramus und Thisbe. Letztere steht händeringend vor einem
Gedenkstein am Baume, und rechts liegt Pyramus auf dem Boden mit
dem Schwerte in der Brust neben dem Brunnen. Unter ihm ist das
Monogramm und der Name PYRABIVS. H. 11 Z. 7 L. Br. 8 Z. 2 L.
Dieses meisterhafte Blatt ist von Urs Graf selbst geschnitten, und
er gibt hierin einem Burgkmair nichts nach. R. Weigel hat es für das
neunte Heft seines Prachtwerkes: Holzschnitte berühmter Meister etc.
copiren lassen.
20) Zwei Ritter unter einem Baume, auf welchem der Tod mit
der Sanduhr sitzt. Der eine derselben gleicht dem Bernhard Knipper-
dolling, und stellt mit der Rechten die Spitze des Schwertes auf den
Monogrammisten Bd. III. 9