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396.
391- Thomas Guggenberger, Zeichner und Historienmaler, geboren
zu München den 7. August 1815, machte seine
Studien an der Akademie daselbst unter Leitung
des Professors Julius von Schnorr, und folgte fast
G?" ausschliesslich der religiösen Richtung. Seine Bilder
7 1 sind daher der heiligen Urkunde und der Legende
entnommen. Er bediente sich sowohl auf Zeichnungen, als auf Ge-
mälden häufig eines Monogramms, welchem aber auch die Buchstaben
gg beigefügt sind, zuweilen in gothischer Form, wie wir unten sehen.
Im Kalender für katholische Christen auf das Jahr 1859, 1860 und
1861, aus dem Verlage_der J. E. von SeidePschen Buchhandlung in
Sulzbach, sind viele Holzchnitte nach Zeichnungen dieses Künstlers.
Auf diesen von A. Link gefertigten Blättern wechseln die Monogramme.
Auf Gemälden steht das Zeichen gewöhnlich senkrecht, grösscr oder
kleiner als oben gegeben. Die schiefe Stellung hat es auf den
Holzschnitten.
392. Jacques Granthomme, Kupferstecher von Heidelberg, welcher
oben N0. 12 eingeführt ist, soll sich dieses Zeichens bedient
a? haben. Brulliot I. N0. 2263 fand es auf einem kleinen Blatte,
welches Christus vorstellt, wie er der Magdalena als Gärtner erscheint,
oder vielmehr, wie sie ihn nach der Auferstehung für den Gärtner hielt.
Ob das Blatt von Granthomme gestochen sei, lassen wir dahin gestellt.
393. Der unbekannte Kupfersteeher, welcher seine Blätter mit
diesen Buchstaben signirte, ist oben unter GI N0. 18
G X T eingeführt, da das zweite Schriftzeichen nicht entschieden
für T zu nehmen ist. Das Weitere siehe an der bezeichneten Stelle.
394. Geoifroy Tory, und ein älterer französischer Formschueider,
61T müssen sich hier in diese Initialen theilen. Ueber G. Tory
haben wir indessen schon im zweiten Bande N0. 2617 gehandelt,
wobei bereits bemerkt ist, dass er sich zur Bezeichnung seiner
Metallschnitte auch der Buchstaben GT bedient habe, und zwar in
Antiqua. Der ältere Meister G T, welcher noch im Style des 15. Jahr-
hunderts arbeitete, könnte sich ebenfalls der Metallstöcke bedient haben,
da seine schwarz gehaltenen Gründe nur mit grossen und kleinen
Punkten nach Art der Schrotmanier bedeckt sind. Er scheint in Troyes
gelebt zu haben, da sich daselbst in neuester Zeit eine Platte aufge-
funden hat, welche in folgendem Werke wieder abgedruckt ist: Illu-
strations de l' ancienne Imärimerie Troyenne en 210 raeures sur
bois du XV etc. siecle, pu l. pur V. L. Troyes, Varilot 1850, 4.
Das Blatt des Meisters G. T. stellt auf punktirtem Grunde den vom
Kreuze abgenommenen Leichnam des Herrn auf dem Schoosse der hl.
Mutter vor. Links kniet Magdalena und rechts steht Johannes. Diese
Vorstellung kann nicht von G. Tory herrühren. Er hnldigte in der
Zeichnung der italienischen Schule, die Vorstellung des vom Kreuze
abgenommenen Heilandes ist in einem alterthümlichen Style gehalten.
395- Anne Louis Girodet-Trioson, Historienmaler und Lithograph,
G T 80 fand im zweiten Bande N0. 2711 eine ausführliche Stelle,
1 6' und wir bemerken daher hier nur, dass man Gemälde
und Lithographien mit den Initialen G T finde.
396. Gabrm Im, ein italienischer Musikus, radirte um 1583
T fünf Blätter mit Landschaften im Style des alten Breughel.
G - Auf einem derselben steht: Gabriel tola musicus itala [1,
auf einem anderen: Gabriel tola fecit. Die anderen Blätter haben die