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auch nicht angegeben, ob die Buchstaben G. S. neben einander stehen
oder verschlungen sind, so dass beides möglich wäre. Das erwähnte
Blatt ist allegorischen Inhalts, und der Berichtgeber des Hrn. Brulliot
besass vielleicht ein beschnittenes Exemplar, in welchem der Rand mit
der Dedication fehlte. Der Verfasser des Cataloges der Praumschen
Sammlung nennt auch noch eine zweite symbolische Vorstellung von
1572, geht aberebenfalls nicht weiter ein.
350- Unbekannter Formscbneider oder Zeichner, welcher um
"1550-1570 in Prag gelebt zu haben scheint. Er
[Di arbeitete für eine Ausgabe der Bibel in böhmischer
{i Sprache, welche 1570 bei Georg Melantrichius ab
Aventinum zu Prag erschien. Ein Blatt mit dem gegebenen Zeichen
stellt den Stammbaum Christi vor, wie er von dem auf der Erde lie-
genden Jesse ausgeht. In den Aesten sind die Kniestücke und halben
Figuren der Nachkommen desselben vorgestellt, und auf den Bandrollen
sind ihre Namen eingeschnitten. Oben in der Mitte sitzt Christus
zwischen den Symbolen der Evangelisten. Das Zeichen ist links unten,
und in der Mitte ist die Genealogie in böhmischer Sprache beigedruckt.
H. 10 Z. 8 L. Br. 7 Z. 1 L. Dieses Blatt beschreibt Brulliot, App. I.
N0. 265. Wir haben die Bibel nicht gesehen, wissen aber aus der Ge-
schichte der Holzschneidekunst, dass in Prag ein Hans und Paul Se-
verin als Formschneider gewirkt haben. P. Severin arbeitete schon
1540 für die Chronik des Wenzel von Hagek, und der Meister GS
steht vielleicht mit ihm in Verwandtschaft. Die beigefügte Zahl XLIX
bedeutet wahrscheinlich 1549, und somit wird die Genealogie schon in
einem früheren Werke vorkommen.
351. Guillaume Swanenburg, Zeichner und Kupferstecher, geboren
zu Leyden gegen 1581, war Schüler des Isaak Nicolaus
Cä Q Swanenburg und des Jan Saenredam, und hinterliess eine
C l bedeutende Anzahl von Blättern nach P. Morelse, A. Bloc-
Jghgäy, maert, Rubens, 0. Venins, J. Uytenwael, C. van Mander,
l M. Mirevelt, D. Vinckenbooms u. A. Auf einigen Blättern
kommen die gegebenen Zeichen vor. Der Künstler wechselte aber auch
mit einem aus WS bestehenden Monogramme, indem er Willem und
Guillaume Swaneburg schrieb. Er starb zu Delft 1612.
352. Christoph Gottwald, Am in Danzig (1636 1700), besass
ein naturhistorisches Cabinet, und liess die Seltenheiten
ßß) desselben in Kupfer stechen. Auf einigen Blättern dieses
I Museum Gotlwaldianum findet man das aus DS bestehende
Monogramm II. No. 1358, welches wir irrig dem Daniel Schültz zu-
schreiben wollten. Die Blätter hat nämlich Samuel Donnet gestochen,
welcher sich auch der Initialen S. D. S. bediente. Auf einigen Blättern
des Werkes stehen die gegebenen Zeichen, indem Gottwald nicht allein
die Zeichnungen lieferte, sondern auch in Kupfer stach. Es ist daher
Gollwald Sculpsit zu lesen. Das von G. Edelinck nach Andreas Stech
gestochene Bildniss des Verfassers ist dem Museum beigegeben. J. S.
Schröter besorgte 1782 eine neue Ausgabe von, den alten Platten:
Musei Gottwaldiani Testaceorum, Stellarum Illdrinarum Ta-
bulae etc. Norimbergae, fol.
353. Sawrey Gilpin, Landschafts- und Thiermaler, geboren zu
Carlisle 1733, gestorben zu Brompton 1807. Ein Mann von
entschiedenem Talente, wurde er von der vornehmen englischen
Welt lange gepriesen, indem er ihrer Neigung huldigte. Gilpin
r malte Pferde verschiedener Racen, Jagden auf Hirsche, Falken,