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Zaeharias in Gegenwart des hohen Priesters die Geburt des Johannes
verkündet. Auf der Rückseite ist eingeritzt: Anno 1645 l Georg
Schweiger l Bilthauer Ima. Nur] n berg dem 25 Mortz I Fecit.
Das vierte Basrelief der Ambraser Sammlung hat die Taufe Christi im
Jordan zum Gegenstande, und ist wie die übrigen von vollendeter
Technik in den kleinen ausdrucksvollen Figuren. Im k. k. Münz- und
Antikenkabinet ist ein trefflich in Kehlheimer Stein geschnittenes Bild-
niss des Kaisers Ferdinand IlI., mit der eingeritzten Schrift auf der
Rückseite: Geor Schweigher I Bilthauer In [Vürnl berg Anno 1648 l
den 30 Novemlller l Fecit. Bekannt gemacht von Arneth: Monu-
mente des k. k. Münz- und Antiken-Cabinets. III. Taf. VIII.
In der k. Kunstkammer zu Berlin sind drei hohl in Bronze ge-
gossene Medailloils mit den Bildnissen von Pirckheymer , Melanchthon
und Teophrastus Paracelsus, ebenfalls mit dem Namen des Künstlers,
welcher sich hier der Kupferstiche A. Dürerls bediente. Das Monogramm
kommt selten vor. Das zweite Zeichen fand Brulliot an einem in
gelblichem Steine ausgeführten weiblichen Bildnisse. Der Meister starb
zu Nürnberg 1690.
344. Unbekannter Formschneider, welcher in der zweiten Hälfte
des 16. Jahrhunderts in Deutschland thatig war. Bartsch
(S? (S; IX. p. 439 bringt ihn mit dem Monogrammisten No. 342
in Verbindung, und Brulliot glaubt, dass Georg Scharifen-
berg von Görlitz sich dieses Zeichens bedient habe. Wir können
weder für die eine, noch für die andere Ansicht stimmen, sondern
möchten glauben, dass unser Meister mit jenem GS, welcher um 1576
den Basler- und Berner-Todtentanz in Holz geschnitten hat, Eine
Person sei. Ob dieser Georg Schom oder Georg von Sichem geheissen
habe, lassen wir unberührt, da unter G S No. 365 darüber gehandelt ist.
Auch der Meister mit dem obigen Zeichen signirte Blätter G S, und zwar
solche mit Oopien nach A. Dürer's Passion, B. No. 16-52. Auf diesen
Blättern kommen die Jahrzahlen 1565 und 156.9 vor. Heller, A. Dürer
S. 554 Hi, fügt nach- Bartsch das Monogramm No. 342, und dann die
Initialen GS mit dem Messer bei, welche auf den Blättern mit den
Städteansichten dcc. in Hönigerls Haushalt der Türken, und dann auch
in S. Münstens Cosmographie vorkommen. Er scheint die fraglichen
Copien nicht gesehen zu haben, da sie wohl sehr selten sind, indem
auch dem Verfasser des Peintre-graveur angeblich von 37 nur sieben
Copien vorlagen, welche nach seiner Angabe von ungeschickter schwer-
fälliger Hand kommen. In der Sammlung des Grafen Sternberg-Mander-
scheid II. No. 338 ifand Frenzel deren fünf vor, und dieser Schrift-
steller fügt das zweite Zeichen bei. Es ähnelt dem ersten, welches
wir nach Bartsch copirt haben. Diese Zeichen findet man also auf den
Copien der Passion von A. Dürer, es ist aber möglich, dass auch
Blätter mit den Initialen G S vorkommen. Wir zählen hier die Passions-
vorstellungen- nach Heller auf, sie mögen mit dem Monogramme oder
mit den Initialen bezeichnet seyn. Es sind uns diese Blätter nicht zu
Gesicht gekommen , was auch bei Heller der Fall zu seyn scheint, in-
dem er immer nur sagt, die fragliche Copie sei vom Meister GS. Das
Mass gibt er auf 7 Z. 11 L. Höhe, und 5 Z. 4 L. Breite an. Das
erste Blatt der Dürer'schen kleinen Passion stellt den leidenden Hei-
land auf einem Steine sitzend vor, welcher nichtcopirt zu seyn scheint.
Alle Ider folgenden Coplen sind vergrössert. Wir haben dabei auf das
Original nach Bartsch hingewiesen.
il Adam und Eva im Paradiese, B. No. 17.
2) Die Vertreibung derselben aus dem Paradiese, B. No. 18.