HBC
HDC.
2931-
2932.
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ist jenem des Jakob Binck III. N0. 775 nicht unähnlich, wenn auch
der Buchstabe C in der Mitte etwas anders geformt ist. Man schreibt
den Holzschnitt mit diesem Zeichen auch wirklich dem J. Binck mit
grosser Wahrscheinlichkeit zu, indem die Zeichnung für ihn spricht.
Es ist diese die Titelvignette folgenden Werkes: Folium populz". In-
strumentum hoc a Pelro Apiano jam recens inventum et in ßguram
Folii populi redactum per radios sah's toto orbe horas communes
oslendit-. Auch mit deutschem Titel: In diesem newen Instru-
ment Ingolstad 1533, fol. Das Instrument hat die Form
eines Pappelblattes, und ist abgebildet zwischen zwei Männern, wovon
der eine Ptolemäus mit dem Solarium, der andere Apianus mit dem
Quadranten zu seyn scheint. Wenn dieses Blatt von J. Binck geschnit-
ten ist, dann ist es mit der auch in neuester Zeit von Passavant noch
vertheidigten Hypothese, dass die alten Maler das Schneidemesser nicht
geführt haben, am Ende; denn wozu sollte Binck das Messer hinge-
fügt haben, wenn er nicht andeuten wollte, dass der Formschnitt von
ihm herrühre. Apian lebte zwar in Ingolstadt, wo sich Binclfs Auf-
enthalt nicht nachweisen lässt, allein dieser Gelehrte hatte ausgebrei-
tete Bekanntschaft, und somit war ihm Binck wohl bekannt.
Wir müssen aber auch noch auf Hans Brösamer zurückkommen,
welcher III. No. 654 und 774 mit einem ähnlichen Monogramm, aber
ohne Messer erscheint. Wenn dieser Meister mit dem Maler Hans
Brosamer von Fulda Eine Person wäre, dann hätten wir einen zweiten
und schlagenden Beweis gegen die genannten Kunstforscher; Hans
Brösamer nennt sich aber deutlich Formschneider von Erfurt. Er be-
diente sich des zweiten Zeichens auf dem N0. 654 erwähnten Titel-
blatte mit dem Wappen von Erfurt äc. Die Zeit von 1534 stimmt
allerdings für P. Apian, da dessen Folium Populi 1533 erschien; im
zweiten Monogramme ist aber kein C, wie im ersten. Brösamer fügte
eine Raute ein, welche aber gewöhnlich nur halb kommt. Somit dürfte
er die Titelvignette für Apian nicht geschnitten haben.
2931. Der unbekannte Knpferstecber mit diesem Zeichen ist
ü, N0. 724 nach Brnlliot I. N0. 832 eingeführt, letzterer gibt
aber das Monogramm ungenau, und kennt kein Blatt mit
demselben. Der Meister H B C oder vielmehr IBC gehört der italie-
nischen Schule an, und lebte in der zweiten Hälfte des I6. Jahrhun-
derts. Das Blatt mit dem Monogramme stellt einen nackten Knaben
in einer Landschaft stehend vor. Von seiner linken Schulter fällt ein
Gewand herab, und er streckt die rechte Hand vorsichtig nach dem
Scorpion aus, welcher von dem grossen Baume herabkriecht. Unten
sind drei Heuschrecken, und rechts in der Ecke das Monogramm.
H. 5 Z. 6 L. Br. 3 Z. 10 L. Dieses schöne Blatt ist selten, und da-
her sucht man vergebens bei Bartsch u. s. w.
2932. Heinrich de Glerc heisst der Zeichner, welchen wir III.
, No. 841 eingeführt haben, und zwar nach einer Notiz des
[ Herrn Itlofrathes Dr. Rössler, des jetzigen Direktors der
Bibliothek des Fürsten von Hohenzollern in Sigmaringen.
Dr. Rössler fand später auch in der Sammlung des Fürten von Wolfegg
ganz ähnliche Zeichnungen mit dem gegebenen Monogramme, aufgelöst
in Heinrich de Clerc. Einen Hendrick de Clerc- kennt Felix Bogaerts.
Nach seiner Angabe befindet sich in der Kirche des hl. Romuald zu
Brüssel ein Gemälde von ihm, welches das Innere dieser Kirche vor-
-stellt. Nach Immerzeel wurde ein Hendrick de Klerk 1570 in Brüs-
sel geboren, und von Martin de Vos unterrichtet. In den Kirchen
dieser Stadt sind historische Bilder von ihm, es frägt sich aber, ob