HA
2922-
-2927
1115
zwei andere zu Pferd. Figuren und Thiere sind sehr schön mit Roth-
stift gezeichnet, nur sparsam ist in den Schatten mit schwarzer Kreide
schattirt. Diese Zeichnung beurkundet einen tüchtigen Meister. Auch
der Ausdruck der Figuren ist trefflich gelungen. Sie ist im Besitze
des Kunsthändlers Aumiller in München, qu. fol.
2922. Unbekannter Medailleur, welcher um 1554 thätig war.
Diese Jahrzahl und das Monogramm findet man auf einer Me-
I {X daille mit dem Bildnisse der Margaretha von Fraunhofen. Das
Gepräge ist schön, und stammt wahrscheinlich aus der Münze in
München.
2923- llelias Alt, Maler von Herrenberg, übte seine Kunst in
Tübingen. Er malte da die Professoren der Universität,
'L k und zwar auf Befehl des Herzogs Ludwig von Wittemberg
l in" f) wie Möhscn behauptet. Diese Bildnisse hat Jakob Züber:
lein zum Holzschnitte nachgezeichnet, und Jakob Lederlein übertrug
sie auf Holz. Das Werk erschien unter folgendem Titel: Imagines
Professorum Tubingensium qm? hoc altero Academiae Seculo,
Anno 1577 inchoato, in eo et lmdie, Anno 1596 oivunt at llorent;
et interea mortui samt. A M. Erkardo Cellio. Tubinyae, Typis au-
loris 1596, 4. Dieses Buch enthält 37 Bildnisse, aber nur jenes des
Professors Johannes Harpprecht ist mit obigem Monogramme versehen.
Die meisten Blätter sind mit I L bezeichnet, nämlich mit den Initialen
des Formschneiders III. N0. 2720.
2924. Unbekannter Maler, welcher vor 1380 gelebt haben müsste,
wenn das Zeichen acht ist. Man findet es auf dem Bildnisse
D-ILL der bayerischen Herzogin Anna, der Gemahlin des Herzogs
Friedrich von Bayern-Landshut. Die Herzogin Anna starb
1380, es ist aber möglich, dass das Monogramm von einem späteren
Gopisten beigefügt wurde, und vielleicht erst in der zweiten Hälfte des
18. Jahrhunderts, als die Bildnisse der Ahnen des bayerischen Hauses
durch Zimmermann gestochen wurden.
2925. Unbekannter Formschneider, welcher in Salzburg gelebt
S5 zu haben scheint. In Bopp's Trifons Adelholzia-
-HR' J Z) ' nus Saltzburg 1629, 4., ist ein Prospekt des
Wildbades Adlholzen mit dem gegebenen Zeichen.
2926- Hugo Brouwer, Töpfer in Delft, stammt mit Justus Brouwer
aus einer Familie, welche mehrere Maler zahlte. Beide
[L ) Meister producirten um 1764 verschiedene Gefässe in Fa-
ience (Delfstof) von der feinsten Sorte bis zu gewöhnlichen Artikeln.
Sehr schön und in blauem Gamaieu correkt verziert sind die Teller.
Andere Gefasse sind grün, blau, roth und in Bister bemalt. Hugo
Brouwer hatte die Firma „De drie Flesjes" (zu den drei Bouteillenl,
und als Stempel das Monogramm HB. Justus Brouwer fügte als Fa-
brikzeichen eine Hacke bei, indem er die Firma „De Byl" (zur Hacke)
angenommen hatte.
2927. Hugo Freiherr von Blomberg, Maler und Radirer in Berlin,
MB stand um 1842 unter Leitung des Professors Wach, über-
,HvB schritt aber bald die Gränzen seiner Schule, und folgte
einer freien Richtung, wohin ihn sein dichterisches Talent trieb. Eines
seiner ersten Gemälde, womit er 1844 auf der Berliner Ausstellung
vor das Publikum trat, stellt eine Episode aus dem Märchen vom
Dornröschen vor, wie die verzauberte Prinzessin aus dem hundert-
jährigen Schlaf erwacht. i, Auf dieses Gemälde folgten andere Bilder