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2806.
7) [B. 90] St. Christoph mit dem Jesuskinde auf der Schulter durch
den Fluss schreitend.
Die Platte wurde später ganz retouchirt, so dass man eine trüg-
liche Copie vor sich zu haben scheint. Man kennt diese Abdrücke
an den Schattentheilen des Mantels, welche mit einer dritten Strich-
lage überlegt sind, während sich im ersten Zustande die Striche einfach
kreuzen. Die Pflanze rechts am Rande des Wassers hat abwärts an
der linken Seite vier statt fünf Blätter. Passavant No. 90 nimmt in
diesem Plattenzustande eine Copie an, das Exemplar in München lasst
aber die Retouche der Platte erkennen.
8) [B94] Die Steinigung des hl. Stephanl
Bartsch zahlt dieses Blatt im Appendix No. 28 zum zweiten Male
auf, und bemerkt da, dass es zu den geringeren Arbeiten des Meisters
gehöre.
9) [R176] Der Mönch und die Nonne.
10) [B. 182] Der Offizier und seine Geliebte.
Diese beiden Blätter sind in Ottley's Fac-similes of Eugravings copirt.
11) [B. App. p. 302 No. 114] Die Kartenspielen Eine Dame von Stand
sitzt links am Tische mit der Karte einem Herrn gegenüber, welcher
das Spiel verloren zu haben scheint. Den Grund bildet ein Zimmer,
welches rechts mit einem Camin, und links mit Utensilien versehen ist.
Der Buchstabe J steht links unten, und rechts von der Vase VM.
H. 6 Z. Br. 4 Z. 1 L.
Dieses Blatt gehört zur Folge B. No. 169-183, und ist eine der
bessten Arbeiten des Meisters. Es wird auch von Ottley und Heinecke
erwähnt.
12) Das Weib, welches den Mann mit dem Spinnrocken schlägt.
Es sitzt links auf dem Stuhle, und hat den Unterrock bis über die
Knie heraufgezogen. Nach rechts gerichtet, schwingt es den Rocken
über den Kopf des Mannes, welcher den Haspel halt. Ueber den
Figuren sind leere Bandrollen, und der Boden ist quadrirt. Unten in
Mitte des Randes JM. H. 3 Z. 9 L. Br. 3 Z. 6 L. mit 3 L. Rand.
Dieses Blatt ist äusserst selten. Ausser dem Exemplare im Pariser
Museum wissen wir nur von einem zweiten aber verschnittenen Blatte
in München.
13) [B. 170] Der alte Mann, welcher dem Mädchen Geld anbietet.
In 0ttley's Collection of Fac-similes ist eine Copie dieses Blattes.
14) [B.App. p. 302 No.105] Drei Todtenköpfe in einer gothischen
Nische. Jener links ist in Profil, und der rechts in 3,14 Wendung.
Der dritte, darübergestellte Schädel ist von vorn gesehen. Unten be-
merkt man die Buchstaben I VM, und im Rande steht: Gloria. quid.
leite. caro. tabet. ad. ite. senile. Hie. decor. hec. forma. manet.
hec. lew. omnibus. vna. H. 5 Z. Br. 6 Z. 2 L.
Dieses Blatt ist Copie nach dem Meister W, B. VI. p. 59 N0.15.
F. v. Bartsch (Die Kupferstichsammlung in Wien No.1065) beschreibt
ebenfalls ein Exemplar, sagt aber, dass auf dem Boden die Buch-
staben 'I'M0 stehen. H. 4 Z. 11 L. mit 4 L. Rand. Br. 6 Z. 1 L.
15) [P. 253-254] Zwei Gruppen von Aifen, je zwei über einander.
Die oberen Thiere sind durch eine Kette zusammengehängt. Jener
links senkt den Kopf, und der rechts kratzt sich mit der linken Pfote.
Das untere Paar ist durch eine Vase und ein Kästchen getrennt. Der
Affe rechts hält dem anderen einen runden Spiegel vor, und dieser
scheint mit dem Pinsel in der Pfote zum Rasiren sich einseifen zu
wollen.
Dieses Blatt, welches im Pariser Museum zerschnitten ist, gehört
zu B. 190, 191 und 192. Der Künstler scheint ein Kartenspiel beab-